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Ökologie

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Ökologie wird in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem griechischen οĩkos Haus, Behausung, Wohnung, Heimat und dem Suffix -logie gebildet. Zunächst bezeichnet es die Lehre von der hygienischen Anlage von Wohnungen. 1866 führt Ernst Haeckel es in die Biologie ein; seither bedeutet es hier Wissenschaft von den Beziehungen von Lebewesen zu ihrer Außen- bzw. Umwelt. Unter Einfluss des angloamerikanischen Umweltdiskurses erhält Ökologie um 1970 die neue Bedeutung Untersuchung der bzw. Sorge um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt.

Wortgeschichte

Ökologie als Lehre von der hygienischen Wohnungsanlage

Ökologie wird in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem griechischen οĩkos (οἶκος), das Haus, Behausung, Wohnung, Heimat bedeutet, und dem vom griechischen logos (λόγος) Lehre, Kenntnis abgeleiteten Suffix -logie gebildet. Erste Bezeugungen begegnen im Kontext der Lehre von der hygienischen Anlage von Wohnungen (1838, 1847; vgl. hierzu auch BioConcepts unter ecology sowie Hachmann/Koch 2016, 589–590). Schon während des 19. Jahrhunderts scheint die Verbreitung des Wortes in dieser Bedeutung insgesamt gering gewesen zu sein. Heute ist diese Verwendung nicht mehr gängig.

Ökologie als Wissenschaft von den Beziehungen von Lebewesen zu ihrer Umwelt

In der Forschung galt Ernst Haeckel lange als derjenige, der das Wort Ökologie geprägt hat: 1866 führt er es in die Biologie ein – mit verschiedenen, nicht unbedingt übereinstimmenden Definitionen (1866a, 1866b; vgl. auch Historisches Wörterbuch der Biologie 2, 681). Seither hat Ökologie die Bedeutung Wissenschaft von den Beziehungen von Lebewesen zu ihrer Außen- bzw. Umwelt (vgl. zu semantischen Unterscheidung von Außenwelt und Umwelt auch UmweltWGd).

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Die Wortneuprägung ist dabei zugleich in einem spezifischen diskursiven Umfeld, genauer in dem von Haeckel maßgeblich im deutschsprachigen Raum verbreiteten Darwinismus, zu verorten. Das zeigt sich bis in Haeckels Definition des Wortes hinein, so an der Verwendung der Metapher des Kampfes ums Dasein sowie der darwinistischen Argumentationslinie einer Anpassung an die Umgebung:

Die Oecologie der Organismen, die Wiſſenſchaft von den geſammten Beziehungen des Organismus zur umgebenden Außenwelt, zu den organiſchen und anorganiſchen Exiſtenzbedingungen; die ſogenannte Oekonomie der Natur, die Wechſelbeziehungen aller Organismen, welche an einem und demſelben Orte mit einander leben, ihre Anpaſſung an die Umgebung, ihre Umbildung durch den Kampf um’s Daſein, insbeſondere die Verhaͤltniſſe des Paraſitismus u. ſ. w. Grade dieſe Erſcheinungen der Naturoͤkonomie, welche der Laie bei oberflaͤchlicher Betrachtung als die weiſen Einrichtungen eines planmaͤßig wirkenden Schoͤpfers anzuſehen pflegt, zeigen ſich bei tieferem Eingehen als die nothwendigen Folgen mechaniſcher Urſachen. [1868]

Haeckel erklärt dann die Herausbildung der Wechselwirkung zwischen Umwelt (Milieu) und Lebewesen […] durch die Deszendenztheorie als die mechanische Folge der natürlichen Züchtung im Kampf um das Dasein (HWPh 6, 1146). Die hier sehr deutlich darwinistische Grundierung verliert das Wort in späteren Verwendungen.

Gleichwohl ist Haeckel nicht der erste, der das Wort Ökologie in den Wissenschaften verwendet: Bereits 1859 schlägt der französische Philosoph und Archäologe Antoine Charma œcologie als Bezeichnung für jenen Teil der Sozialanthropologie, der die menschliche Familie erforscht, vor (vgl. Töpfer 2016, 401). Ob Haeckel bei der Einführung von Ökologie als Fachterminus in die Biologie frühere Verwendungen des Wortes kannte, ist in der Forschung ungeklärt. Als gesichert gelten kann, dass Haeckel nicht nur Namensgeber der biologischen Teildisziplin ist, sondern auch, dass seine Definition bis in die Gegenwart hinein wirksam bleibt – und das, obwohl er selbst keine ökologischen Untersuchungen durchführt und Studien zur Ökologie erst ab Ende des 19. Jahrhunderts publiziert werden (vgl. Historisches Wörterbuch der Biologie 2, 681). Vor diesem Hintergrund findet das Wort innerhalb der Disziplin seit Ende des Jahrhunderts weitere Verbreitung (1897, 1914, 1927, 1948, 2005, vgl. daneben die Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Zugleich wird die ältere Bedeutung Lehre von der hygienischen Anlage von Wohnungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts offenbar verdrängt, jedenfalls bucht der Brockhaus Anfang des 20. Jahrhunderts Ökologie nurmehr mit der biologischen Bedeutung (1906).

Spätestens seit den 1960er Jahren tritt Ökologie in der Verbindung psychologische Ökologie (1963) bzw. häufiger als Adjektiv in ökologische Psychologie auf (1982, vgl. auch die Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Das Wort Ökologie findet damit Eingang in eine weitere wissenschaftliche Disziplin (vgl. auch Dorsch Online unter ökologische Psychologie). Hintergrund ist die Ausbildung der neuen Teildisziplin der Umweltpsychologie, die vornehmlich auf psychologische Aspekte der Mensch-Umwelt-Beziehung abhebt (vgl. auch HWPh 6, 1147–1149). Wenn diese dann das Wort Ökologie aufgreift, so hat es auch hier die Bedeutung Wissenschaft von den Beziehungen von Lebewesen zu ihrer Außen- bzw. Umwelt, nun eben in spezieller, die Psychologie betreffender Hinsicht.

Seit Mitte der 1970er Jahre ist zudem die Verbindung politische Ökologie bezeugt (1975, 2001). Vor dem Hintergrund der Umweltbewegung entstanden, begegnet sie zunächst vorwiegend in geistes- und sozialwissenschaftlichen Kontexten (1975, 1983) und entwickelt sich als Politische Ökologie zur eigenen Disziplin.

Rückentlehnung mit neuer Bedeutung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Seit etwa 1970 begegnet Ökologie vermehrt in Belegen, die das Wort ganz explizit in Bezug auf den Menschen bzw. die menschliche Gesellschaft, den menschlichen Einfluss auf die Umwelt sowie nicht zuletzt die Sicherung des Überlebens des Menschen setzen (1969, 1972a, 1972b). Nun ist der Mensch grundsätzlich natürlich auch in älteren Verwendungen des Wortes implizit mitadressiert. Neu entstehen ab der Mitte des 20. Jahrhunderts jedoch international fachgeschichtlich Studien zur Humanökologie (vgl. Historisches Wörterbuch der Biologie 2, 700); wortgeschichtlich manifestiert sich diese Entwicklung im Deutschen etwa Mitte des Jahrhunderts in der Wortbildung Humanökologie, die jenes Teilgebiet der Ökologie bezeichnet, das nunmehr explizit auf die Untersuchung der Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt ausgerichtet ist (1959, vgl. auch DWDS unter HumanökologieDWDS). Neu ist weiterhin, dass das Wort Ökologie nun vermehrt in Zusammenhängen begegnet, in denen der Mensch nicht als Teil eines Ökosystems bzw. eines ökologischen Gleichgewichts beobachtet wird, sondern auch in solchen, in denen er ganz explizit zum Störfall, zum Problemfaktor innerhalb des Ökosystems wird (1969). Die Ökologie wird damit zu einem Faktor, der nicht nur im negativen Sinne vom Menschen beeinflusst wird, sondern zugleich zu einem, der positiv zu beeinflussen ist, will heißen: im Sinne der Zukunftsfähigkeit der Menschheit moduliert werden sollte. Das Wort Ökologie bezeichnet vor dem Hintergrund dieser Verschiebung der Beobachtungsweise der Beziehung des Menschen und seiner Umwelt nun die Untersuchung der Auswirkungen menschlicher Aktivität auf die Umwelt ebenso wie die Sorge um ebendiese Auswirkungen (1985, 2008, 2017).

Der Eingang von Ökologie in die Allgemeinsprache ist im Kontext der Entstehung einer breiten Umweltdiskussion anzusiedeln, die in der Bundesrepublik Deutschland um 1970 einsetzt und mit der Ausbildung eines Umweltwortschatzes sowie der semantischen Neubesetzung zahlreicher Wörter einhergeht, was sich auch an UmweltWGd als weiterem Fahnenwort des Diskurses sowie an Wörtern wie alternativWGd oder konventionellWGd zeigt. Die Entstehung der Bedeutung Untersuchung der bzw. Sorge um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt von Ökologie ist dabei mindestens teilweise auf den Einfluss des angloamerikanischen Umweltdiskurses zurückzuführen (1969, 1970). So dominieren in der breiten deutschsprachigen Umweltdiskussion1) zunächst vor allem allgemeinsprachliche und wenig präzise Wörter. Fachtermini fehlen in deutschsprachigen Schriften der Zeit zunächst – und das, obwohl mit Ökologie und Umwelt spezifisch deutsche Wörter seit langem wissenschaftlich institutionalisiert sind. Erst in der Nachfolge eines im Juni 1969 von UN-Generalsekretär Sithu U Thant vorgelegten Berichtes zur Umweltkrise sowie einer Reihe von Gesprächen und Konferenzen zum gleichen Thema breitet sich Ökologie in der neuen, auf den menschlichen Einfluss auf den Ökohaushalt ausgerichteten Bedeutung auch im deutschen Sprachgebrauch aus, und zwar in der Presse offenbar zunächst ohne Bewusstsein der älteren Verwendungstradition bzw. Bedeutungen (vgl. Stötzel/Wengeler 1995, 626–628). Damit aber handelt es sich hier letztlich um eine Rückentlehnung aus dem englischen ecology, das seinerseits in der von Haeckel geprägten biologischen Bedeutung Ende des 19. Jahrhunderts aus dem deutschen Ökologie ins Englische entlehnt wird (vgl. 3OED unter ecology, n.).

Wortbildungen

Ebenfalls in den 70er Jahren entsteht auch eine Reihe neuer Komposita mit Ökologie, deren Spektrum von Ökologiediskussion (1973) über Ökologiedebatte (1976) bis hin zu Ökologiebewegung (1977) reicht. Diesen Komposita ist gemein, dass das Bestimmungswort Ökologie hier nicht mehr im spezifisch fachwissenschaftlichen Sinne gebraucht wird, sondern in einem breiteren, allgemeinsprachlichen Sinne.

Anmerkungen

1) Vgl. hierzu im Detail das Kapitel Umweltstörfalle. Fachsprache und Expertentum in der öffentlichen Diskussion in Stötzel/Wengeler 1995, 619–678. Der nachfolgende Abschnitt basiert auf diesem Beitrag, insb. auf den Seiten 626 bis 628.

Literatur

BioConcepts BioConcepts. The Origin and Definition of Biological Concepts. A Multilingual Database. (biological-concepts.com)

Dorsch Online Wirtz, Markus Antonius (Hrsg.): Dorsch – Lexikon der Psychologie. Online-Ausgabe, Bern/Bern 2013-. (hogrefe.com)

DWDS DWDS. Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. (dwds.de)

Hachmann/Koch 2016 Hachmann, Gerhard/Rainer Koch (2016). Anmerkungen zur Geschichte und Verwendung der Begriffe „Ökologe“ und „Artenschutz“. In: Natur und Landschaft 12 (2016), S. 587–589.

Historisches Wörterbuch der Biologie Toepfer, Georg: Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe. Bd. 1–3. Stuttgart 2011. (doi.org)

HWPh Historisches Wörterbuch der Philosophie. Hrsg. von Joachim Ritter, Karlfried Gründer, Gottfried Gabriel. Völlig neubearb. Ausg. des „Wörterbuchs der philosophischen Begriffe“ von Rudolf Eisler. Bd. 1–13. Basel 1971–2007.

3OED Oxford English Dictionary. The Definite Record of the English Language. Kontinuierlich erweiterte digitale Ausgabe auf der Grundlage von: The Oxford English Dictionary. Second Edition, prepared by J. A. Simpson and E. S. C. Weiner, Oxford 1989, Bd. 1–20. (oed.com)

Stötzel/Wengeler 1995 Stötzel, Georg/Martin Wengeler: Kontroverse Begriffe: Geschichte des öffentlichen Sprachgebrauchs in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin u. a. 1995.

Töpfer 2016 Töpfer, Georg: Von der Naturgeschichte zur Ökologie (1750–1900). Entstehung und Geschichte der Ökologie bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. In: Natur und Landschaft 9/10 (2016), S. 398–404.

Belegauswahl

III. Oecologie, die Lehre von der Anlage von Wohnungen, natürlich ebenfalls in Rücksicht auf Hygieine [sic].

Vetter: Hygieine. In: Busch, D. W. H. et al. (Hrsg.): Encyclopädisches Wörterbuch der medicinischen Wissenschaften. 17. Bd. Homoplata – Iliacus musculus, Berlin 1838, hier 392–419, S. 415. (bsb-muenchen.de)

[…] 3) Lehre von der gesundheitsgemäßen Anlage der Wohnungen (Oecologie) […]

Buchner, E.: Gesundheitspflege. In: Binder, Wilhelm (Hrsg.): Allgemeine Realencyclopädie oder Conversationslexicon für das katholische Deutschland. Regensburg 1847, S. 781–782, hier S. 781. (bsb-muenchen.de)

Unter Oecologie verstehen wir die gesammte Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur umgebenden Aussenwelt, wohin wir im weiteren Sinne alle „Existenz-Bedingungen“ rechnen können.

Haeckel, Ernst: Generelle Morphologie der Organismen. Allgemeine Grundzüge der organischen Formen-Wissenschaft. Mechanisch begründet durch die von Charles Darwin reformirte Descendenz-Theorie. Bd. 1: Allgemeine Entwicklungsgeschichte der Organismen. Berlin 1866, S. 286. (books.google.de)

Indem wir den Begriff der Biologie auf diesen umfassendsten und weitesten Umfang ausdehnen, schliessen wir den engen und beschränkten Sinn aus, in welchem man häufig (insbesondere in der Entomologie) die Biologie mit der Oecologie verwechselt, mit der Wissenschaft von der Oeconomie, von der Lebensweise, von den äusseren Lebensbeziehungen der Organismen zu einander etc.

Haeckel, Ernst: Generelle Morphologie der Organismen. Allgemeine Grundzüge der organischen Formen-Wissenschaft, mechanisch begründet durch die von Charles Darwin reformirte Descendenz-Theorie. Kritische Grundzüge der mechanischen Wissenschaft von den entwickelten Formen der Organismen, begründet durch die Descendenz-Theorie. Erster Band: Allgemeine Anatomie der Organismen. Berlin 1866, S. 8. (deutschestextarchiv.de)

Die Oecologie der Organismen, die Wiſſenſchaft von den geſammten Beziehungen des Organismus zur umgebenden Außenwelt, zu den organiſchen und anorganiſchen Exiſtenzbedingungen; die ſogenannte „Oekonomie der Natur“, die Wechſelbeziehungen aller Organismen, welche an einem und demſelben Orte mit einander leben, ihre Anpaſſung an die Umgebung, ihre Umbildung durch den Kampf um’s Daſein, insbeſondere die Verhaͤltniſſe des Paraſitismus u. ſ. w. Grade dieſe Erſcheinungen der „Naturoͤkonomie“, welche der Laie bei oberflaͤchlicher Betrachtung als die weiſen Einrichtungen eines planmaͤßig wirkenden Schoͤpfers anzuſehen pflegt, zeigen ſich bei tieferem Eingehen als die nothwendigen Folgen mechaniſcher Urſachen.

Haeckel, Ernst: Natürliche Schöpfungsgeschichte. Gemeinverständliche wissenschaftliche Vorträge über die Entwickelungslehre im Allgemeinen und diejenige von Darwin, Goethe und Lamarck im Besonderen, über die Anwendung derselben auf den Ursprung des Menschen und andere damit zusammenhängende Grundfragen der Naturwissenschaft. Berlin 1868, S. 539. (deutschestextarchiv.de)

Faſt alle Ordnungen der Thierwelt ſtellen ihre Vertreter zu dem Heere der Planktonweſen, ein chaotiſches Gewirr von Formen, in welches jedoch das Geſetz der ſyſtematiſchen Eintheilung und die aus unzähligen Einzelbeobachtungen ſich aufbauende Kenntniß ihrer Oecologie Ordnung bringt.

Mährisches Tagblatt, 10. 9. 1897, Nr. 206, S. [3]. (deutschestextarchiv.de)

Ökologie (grch.), Zweig der bot. Physiologie, der die Beziehungen der Pflanzen zu ihrer Umgebung (Klima, Boden, Fauna etc.) behandelt.

N. N.: O. In: Brockhaus’ Kleines Konversations-Lexikon. Berlin 2001 [1906], S. 53727. [DWDS]

Der Weg zu dieser Erkenntnis führt über eine große Reihe von Beispielen auf dem Gebiete der Morphologie, Ökologie, Anatomie und Physiologie.

Pädagogisches Archiv 56 (1914), Nr. 2, S. 75. [DWDS]

13. Biologie. a) Phylogenie, b) Morphologie der Pflanzen, c) Physiologie der Pflanzen, d) Pathologie der Pflanzen, e) Ökologie, f) Bakteriologie, g) Morphologie der Tiere, h) Embryologie, i) Vergleichende Anatomie, k) Anatomie des Menschen, l) Physiologie.

Ostwald, Wilhelm: Lebenslinien. Eine Selbstbiographie, 3 Teile. In: Simons, Oliver (Hrsg.): Deutsche Autobiographien 1690–1930. Berlin 2004 [1927], S. 50625. [DWDS]

Das kausale Denken der Morphologie und Physiologie und das historische der Phylogenie und Ökologie ergänzen einander, sie sind komplementär

Die Zeit, 15. 7. 1948, Nr. 29. [DWDS] (zeit.de)

Ein solches System mag für das Lehrgebäude der Humanökologie zutreffend sein.

Paffen, Karlheinz: Stellung und Bedeutung der physischen Anthropogeographie. In: Erdkunde. Archiv für Wissenschaftliche Geographie. XIII/4 (1959), S. 354–372, hier S. 367.

Zu diesen „äußeren Bedingungen“ gehören häufig nichtpsychologische Faktoren, wie Klima, Verkehr, Gesetze des Landes oder der Organisationen. Die erste Untersuchung des Gebietes erfolgte vom Gesichtspunkt der „psychologischen Ökologie“: der Psychologe untersucht „nichtpsychologische“ Daten, um die Bedeutung der Daten für die Grenzbedingungen des Lebens des Individuums oder der Gruppe kennenzulernen.

Lewin, Kurt: Feldtheorie in den Sozialwissenschaften. Ausgewählte theoretische Schriften. Herausgegeben von Dorwin Cartwright. Ins Deutsche Übertragen und mit einem Verzeichnis der Schriften Lewins versehen von A. Lang und W. Lohr. Bern/Stuttgart 1963, S. 206.

Dies müßte zu einer Temperaturerhöhung der Erde, zum Schmelzen des Polarkreises und zur Überschwemmung weiter Landteile durch die Meere führen. Ist die BSSRS nichts anderes als eine Gemeinschaft hoffnungsloser Fatalisten, die uns in grellen Farben ein Bild des unabwendbaren Verhängnisses vormalt – Giftgase, die aus korrodierenden Behältern entweichen, unterirdische Kernwaffentests, deren fall-out nach Monaten selbst die Nachbarländer der USA und Sowjetsrußlands erreicht, die Versenkung von radioaktivem Müll, die Vergiftung von Land, Gewässern und Lebewesen durch die Endprodukte der Zivilisation, die Luftverpestung nicht nur durch schwefelhaltige Gase, sondern auch durch krebserzeugende Substanzen, die Störung der Ökologie durch Pestizide und Eutrophierung und letzten Endes auch die stärkere Giftbelastung der noch ungeborenen Generation? Nein, die Unheilspropheten sind optimistisch genug zu glauben, daß die Gefahren, die die Wissenschaft heraufbeschworen hat, auch durch die Wissenschaft beseitigt werden können.

Die Zeit, 26. 9. 1969, Nr. 39. [DWDS] (zeit.de)

Mehr als hundert Hochschulen in den USA haben bereits Lehrprogramme oder interdisziplinäre Zentren für Ökologie eingerichtet. US-Bürger setzten durch, daß ein Zweigwerk der BASF (geplante Investition: 700 Millionen Mark) am ohnehin schon verschmutzten Colleton River in South Carolina vorerst nicht gebaut wird. Kanada hat per Gesetz verfügt, daß der Phosphat-Anteil in Waschmitteln 20 Prozent nicht übersteigen darf.

Der Spiegel, 5. 10. 1970, S. 74. [IDS]

So entzog die Frankfurter Fachbereichskonferenz Biologie, die so gern das Wort „Gesellschaft“ im Munde führt, dieser Gesellschaft einen Teil der Kraft, die nötig wäre, eines ihrer dringendsten Probleme zu lösen: das einer menschlichen und menschenwürdigen Umwelt (denn darum geht es in der Ökologie).

Die Zeit, 28. 4. 1972, Nr. 17. [DWDS] (zeit.de)

Die Welt ist unteilbar geworden; die Ökologie als Lehre von der Sicherung der Überlebenschancen der Menschen muß dem Rechnung tragen. Sie kann die Entwicklung der „Population Mensch“ und deren unvermeidliche Rückwirkungen auf die Natur nicht ausklammern.

Die Zeit, 9. 6. 1972, Nr. 23. [DWDS] (zeit.de)

Das zeigt die lebhafte Ökologiediskussion – Umweltschutz, Verwendung knapper Rohstoffe.

Die Zeit, 13. 4. 1973, Nr. 16. [DWDS] (zeit.de)

Enzensbergers Aufsatz „Zur Kritik der politischen Ökologie“ gehört – so meine ich – zu den Meisterwerken unter den politischen Essays.

Die Zeit, 31. 1. 1975, Nr. 06. [DWDS] (zeit.de)

Am deutlichsten wird die beschriebene Umdeutung in der Ökologiedebatte: Industriefeindlichkeit, Landschaftsschutz, Wachstumsstop, im neunzehnten Jahrhundert und weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein geradezu zentrale Stichwörter des Konservatismus, ja der Reaktion, wurden angesichts einer menschenverachtenden, nur auf Profitmaximierung gerichteten Entwicklung der kapitalistischen Überflußgesellschaft, deren Überfluß freilich mit dem Mangel von immer noch, zwei Dritteln der Erdbevölkerung bezahlt wird, zu .Anliegen der Linken.

Die Zeit, 30. 7. 1976, Nr. 32. [DWDS] (zeit.de)

Die verschiedenen Möglichkeiten, die europäische Ökologiebewegung an den Europa-Wahlen zu beteiligen, sind während eines Treffens von 38 Umweltschutzorganisationen aus zehn Ländern diskutiert worden.

Die Zeit, 9. 9. 1977, Nr. 37. [DWDS] (zeit.de)

„Behavioursetting“ nennt die ökologische Psychologie die Methode, mit der Gerhard Winter vom Psychologischen Institut der Universität Tübingen die subjektive Schönheit wissenschaftlich erfassen will: „Was bieten Typen von Situationen für die Selbstverwirklichung im Urlaub?“

Die Zeit, 26. 11. 1982, Nr. 48. [DWDS] (zeit.de)

Im übrigen setzt das neuere Bewußtsein von Politischer Ökologie die Kulmination des Produktivismus voraus.

Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft. Bd. 2. Frankfurt 1983, S. 457. [DWDS]

Die Muster der Rücksichtnahme auf die Natur, der „handelnden Ökologie“ richten sich gegen vieles, was Jugendlichen Spaß macht – sie haben gleichzeitig ihren Protestcharakter verloren.

Die Zeit, 19. 4. 1985, Nr. 17. [DWDS] (zeit.de)

In diese Falle ist die politische Ökologie hineingetappt: Mit der einen Natur lässt sich die Politik nicht erneuern.

Die Zeit, 11. 4. 2001, Nr. 16. [DWDS] (zeit.de)

Allein für die Biologie kommen zu den zoologischen noch die Sammlungen für Botanik, Paläontologie, Ökologie, Mikrobiologie, Meeres- und Algenkunde hinzu.

Die Zeit, 28. 4. 2005, Nr. 18. [DWDS] (zeit.de)

Das Thema Nachhaltigkeit sei als Teil eines Dreiecks aus den vermeintlich gleichwertigen Bereichen Wirtschaft, Umwelt und Sozialpolitik falsch verstanden worden. Die Ökologie müsse endlich Vorrang haben – das zeigten nun die zunehmende Ressourcenknappheit und der Klimawandel. Die Rohstoffnutzung müsse deutlich verringert, das Wirtschaften naturverträglicher gestaltet werden, jeder Einzelne müsse sich beim Konsum begrenzen, fordern die Autoren.

Die Zeit, 9. 10. 2008, Nr. 42. [DWDS] (zeit.de)

Ähnlich verhält es sich bei dem die Menschen unterschwellig massiv beunruhigenden Megathema Ökologie. Die in den Merkel-Jahren gefühlte grüne Hegemonie auf diesem Feld hat schließlich nicht zu einer realen Verbesserung bei Klimawandel und Artenschwund geführt, sondern im Gegenteil eine massive faktische Verschlechterung lediglich verschleiert.

Die Zeit, 16. 11. 2017, Nr. 47. [DWDS] (zeit.de)