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Modernität

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Modernität begegnet im Deutschen seit Ende des 18. Jahrhunderts. Es hat von Beginn an ein weites Bedeutungsspektrum und kann Aktualität, Eigenschaft oder Zustand, zeitlos zu sein, Stil der Neuzeit, Modernsein in Bezug auf Mode, Geschmack sowie Modernsein in Bezug auf die Gesellschaft im Allgemeinen bedeuten. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bleibt das Wort wenig verbreitet. Danach steigt seine Verwendungsfrequenz vermutlich vor dem Hintergrund der Debatten um die (westliche) Moderne an. In dieser Zeit findet zudem eine Bedeutungsverengung statt, und Modernität bedeutet nun auch Zustand, der den Entwicklungen der westlichen Moderne nach der Aufklärung entspricht im Speziellen.

Wortgeschichte

Erstbezeugungen und Herkunft

Das Substantiv Modernität begegnet im Deutschen erstmals im ausgehenden 18. Jahrhundert (1781, 1787). Möglicherweise wird das deutsche Wort nach dem Vorbild des französischen modernité gebildet, so jedenfalls die Annahme etwa im 1DFWB (2, 135). Allerdings wird modernité in einschlägigen Wörterbüchern des Französischen erst für das 19. Jahrhundert angesetzt (vgl. TLFi unter modernité sowie 1DHLF [2, 1354]). Im Französischen des 17. Jahrhunderts jedenfalls scheint das Wort noch nicht gängig zu sein (vgl. die Formulierung wenn es mir erlaubt ist, das Wort zu bilden in 1668). Spätestens seit der Mitte des 18. Jahrhunderts ist modernité zwar gelegentlich belegt (vgl. exemplarisch 1743), es könnte sich hier aber auch um nur vereinzelte Bezeugungen handeln, die dann eher den Status von Spontanbildungen hätten.

Für das Deutsche scheint daher auch eine Bildung nach (neu)lateinischem Muster möglich, hier vergleichbar der Wortbildung des Englischen modernity, das semantisch allerdings sowohl dem deutschen ModerneWGd als auch Modernität entspricht. Das 3OED setzt das Wort als Bildung innerhalb des Englischen im 17. Jahrhundert, vermutlich nach dem spätlateinischen modernitat, modernitas an. Es wird im 3OED in der Bedeutung the quality or condition of being modern; modernness of character or style mit Erstbeleg aus dem Jahr 1635 gebucht (vgl. 3OED unter modernity, n.).

Bedeutungsspektrum seit 1800

Seit seinen frühesten Bezeugungen hat Modernität ein recht weites Bedeutungsspektrum. So kann es in einem vornehmlich zeitbezogenen Sinn Aktualität, Gegenwärtigkeit bedeuten (1788, 1809). Daneben wird das Wort als Stilbezeichnung für einen im Unterschied zu älteren Kunstrichtungen neuzeitlichen bzw. zeitgenössischen Stil verwendet, dies insbesondere aber nicht nur bezugnehmend auf Literatur und Künste (1787, 1817, 1827, 1855; vgl. auch die entsprechende Bedeutungsangabe zur Kennzeichnung der (Bestrebungen, Vertreter, Werke der) hinter der Antike zurückbleibenden jüngeren Kunstepoche im GWB 6, 274). Daneben tritt die – nicht immer trennscharf von der Stilbezeichnung abzugrenzende (1796) – Bedeutung Übereinstimmung mit der neuesten Mode, dem neuesten Geschmack, die ebenfalls seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert belegt ist (1820, 1830, 1899, 2017).

Ebenfalls seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert sind Belege in der ebenfalls nicht immer trennscharf abzugrenzenden und zunächst recht allgemein zu verstehenden Bedeutung zeitgemäßer Stand in Bezug auf gesellschaftliche, wissenschaftliche, technische Entwicklungen bezeugt (1790, 1836, 1873, 1964a). Nicht zuletzt kann Modernität auch im Sinne von Eigenschaft oder Zustand, zeitlos zu sein verwendet werden. Diese Verwendung ist schon bei Goethe mit Bezug auf Homers Ilias belegt (vgl. GWB 6, 274); sie begegnet gegenwärtig etwa in der gelegentlich belegten Verbindung zeitlose Modernität (1946, 1967, 1999).

Bezeugungsanstieg und Bedeutungsverengungen im 20. Jahrhundert

An der Wende zum 20. Jahrhundert entsteht das Substantiv ModerneWGd, das zunächst auf den Naturalismus bezogen schnell auch auf Literatur und Künste der Jahrhundertwende im Allgemeinen übertragen wird. Mutmaßlich vor diesem Hintergrund wird Modernität in der auf den literarischen und künstlerischen Stil rekurrierenden Bedeutungslinie in der Nachfolge nunmehr auch spezifischer in Bezug auf die Ausdrucksformen der Literatur und Künste der Jahrhundertwende und des beginnenden 20. Jahrhunderts verwendet (1893, 1947, 2000).

Die Abbildung zeigt die DWDS-Wortverlaufskurve zu Modernität.

Abb. 1: DWDS-Wortverlaufskurve zu Modernität

DWDS (dwds.de) | Bildzitat (§ 51 UrhG)

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts bleibt Modernität zunächst insgesamt wenig verbreitet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts steigt die Bezeugungsfrequenz dann deutlich (vgl. Abb. 1 sowie die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Diese Entwicklung steht sicherlich auch in Zusammenhang mit der weiteren Verbreitung auch der Wörter Moderne und ModernisierungWGd ebenfalls zu dieser Zeit (vgl. Abb. 2 sowie die Wortverlaufskurven des Google NGram Viewers). Hintergrund mögen auch entsprechende Debatten der Zeit um die westliche Moderne gewesen sein.

Nicht nur mit Blick auf die ansteigende Verwendungsfrequenz, auch mit Blick auf die semantische Kontur ist ein genauerer Blick auf die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts lohnenswert. So sind wohl vor dem Hintergrund der Entstehung der Bedeutung (westliches) Zeitalter seit der Aufklärung und der französischen Revolution im Besonderen für Moderne spätestens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert in der Bedeutungslinie Eigenschaft oder Zustand, modern i. S. v. zeitgemäß, auf dem neuesten (gesellschaftlich, technisch, wissenschaftlich, intellektuell) Stand auch Verwendungen einzuordnen, in denen gesellschaftlich, technisch, wissenschaftlich, intellektuell auf dem neuesten Stand nun im engeren Sinn an die westliche Moderne nach der Aufklärung gekoppelt sind (1963, 1980). Diesen Bezeugungen liegt in der Regel die Vorstellung eines Prozesses der Modernisierung zugrunde, über den in die (westliche) Moderne eingetreten und ein Zustand von Modernität erreicht werden könne. Es findet hier mithin eine Bedeutungsverengung gegenüber älteren Verwendungen in dieser Bedeutungslinie statt: Modernität bedeutet hier nunmehr Eigenschaft oder Zustand, modern i. S. der Entwicklungen der westlichen Moderne nach der Aufklärung zu sein.

Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts entstehen zudem eine ganze Reihe neuer Komposita mit Modernität als Erstglied, so insbesondere Modernitätsrückstand (1964b, 1996), Modernitätsprozess (1986, 1997), Modernitätsschub (1990, 2013), aber auch Modernitätskrise (1988, 2012) und Modernitätsverweigerung (1994, 2007).

Literatur

1DFWB Schulz, Hans/Otto Basler: Deutsches Fremdwörterbuch. Weitergeführt im Institut für deutsche Sprache unter der Leitung von Alan Kirkness. Bd. 1–7. Straßburg bzw. Berlin 1913–1988. (owid.de)

1DHLF Dictionnaire historique de la langue française, par Alain Rey et al., 3. Aufl. Bd. 1–2. Paris 2000.

GWB Goethe-Wörterbuch. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften [bis Bd. 3, Lfg. 4. Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin/Akademie der Wissenschaften der DDR], der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Bd. 1 ff. Stuttgart 1978 ff. (woerterbuchnetz.de)

3OED Oxford English Dictionary. The Definite Record of the English Language. Kontinuierlich erweiterte digitale Ausgabe auf der Grundlage von: The Oxford English Dictionary. Second Edition, prepared by J. A. Simpson and E. S. C. Weiner, Oxford 1989, Bd. 1–20. (oed.com)

TLFi Trésor de la langue française informatisé (Trésor de la langue française, sous la direction de Paul Imbs/Bernard Quemada. Bd. 1–16. Paris 1972–1994). (atilf.fr)

Belegauswahl

Les livres sont comuns & sont pleins des descriptions des uns, au lieu qu’il ne reste des autres presque point de monument, ny en peinture ny en relief, si ce n’est en quelques Medailles, dont le sçavoir est aussi bizare que spirituel, & encore plus suspect que curieux; car les Medailles bien conservées jettent d’abord quelque soupçon de modernité, s’il m’est permis de fabriquer ce mot; & si elles sont fort antiques, elles sont effacées, & ne peuvent rien découvris de leurs desseins, pour faire discerner aucuns traits qui puissent fonder une connoissance bien asseurée.

Pure, Michel de: Idée des spectacles anciens et nouveaux. Paris 1668, S. 285. (books.google.de)

Il étoit question de la Modernité de Me. Deshoulieres, défaut qui fait grand tort à céte illustre Dame, sans cela on auroit vû sans doute une foule de Commentateurs relever à l’envi les beautez de l’incimparable Strofe, dont j’ai pris la la Liberté de m’aproprier une partie.

L’Epilogueur, Politique, Galant & Critique, 18. Februar 1743, No. 10, S. 89. (books.google.de)

Daß ich, durch Verfassung eines katholischen Lehr- und Gebethsbuchs, das sich der äussern Gestalt sowohl als der innern Einrichtung nach, von den gewöhnlichen seiner Art, durch Modernität unterschiede, nichts unnützes beginnen würde, dieß zu glauben verleiten mich mancherley Gründe […]; Gründe, die so in der Nähe lagen, daß ich mich wundern mußte, wie man sie miskennen, oder denselben andre unterschieben konnte, die weder Wahrscheinlichkeit an sich selbst, noch weniger Beziehung auf ein solches Unternehmen hatten.

Seibt, Karl Heinrich: Katholisches Lehr- und Gebethbuch. Prag 1781, unpag. Vorrede. (books.google.de)

Der Mann, der das obige und ähnliche Formulare zur Nachahmung vorlegte, durfte gelichwohl in der Vorrede zu seinem Buche als Regel für dergelichen Aufsätze feststellen: „daß man nicht zu sehr von dem juristischen Styl abweiche und sich einer zu großen Modernität befleißige, die bey einem Formularbuch bey vielen anstößig seyn würde: daß man aber hingegen auch zweytens den guten Geschmack in der heutigen deutschen Schreibart nicht zu sehr verleugne, daß man den ältern Gerichtsstyl, die Einmischung fremder Wörter ohne Noth, überflüssige Weitläufigkeiten, und die übrigen Gebrechen des ältern Canzleystyls beybehalten, und nicht vielmehr sich einer reinen Schreibart ohne Zwang und Affectation befleißigen sollte.“

Bürger, Gottfried August: Über Anweisung zur deutschen Sprache und Schreibart auf Universitäten. Einladungsblätter zu seinen Vorlesungen. Erstes Blatt. Göttingen 1787, S. 24. (books.google.de)

Alle Schwierigkeiten, die von der so nahen Modernität dieses Sujets [über Friedrich den Großen in einem epischen Gedicht zu handeln] entstehen, und die anscheinende Unverträglichkeit des Epischen Tones mit einem gleichzeitigen Gegenstande würden mich so sehr nicht schrecken, im Gegentheil, es wäre eines Kopfes würdig, sie zu bestehen und zu überwinden.

Schiller, Friedrich: [An Körner] Rudolstadt. 20. 8br. 88. In: Schillers Werke. Nationalausgabe. 25. Bd. Briefwechsel. Schillers Briefe 1. 1. 1788–28. 2. 1790. Hrsg. von Eberhard Haufe. Weimar 1979, S. 119–122, hier S. 120.

Vorschlag auch füglich zu ziehen seyn dürfte, – und es wundert mich, daß noch keiner der Radikalverbesserer, da sie doch unsers Herrn letztes Maal schon längst zum blosen Souper gemacht haben, auf meinen simpeln Einfall, nur mehr Modernität in die Ceremonie zu legen, gerathen ist.

Göchhausen von Ernst, August Anton von: Meines Vaters Hauschronika, ein launiger Beytrag zur Lebensweisheit. Menschen- und Weltkunde. Mit Belegen, Anecdoten und Characterzügen. Hrsg. von Martin Sachs. Erfurt 1790, S. 421. (books.google.de)

Da unterbricht nirgends ein neugeprägtes Wort oder eine andere Modernität, die sich der Übersetzer wohl sonst zu erlauben pflegte, den sanften Fluß der Rede.

Böttiger, Carl August: J. J. C. Bode’s literarisches Leben. Berlin 1796, S. cxv. (books.google.de)

Das neue im Titel der Geschichte des Z. bezog sich offenbar nicht auf den Unterschied von Ausgaben, sondern auf den Gegensatz der Geschichte älterer Zeiten, welche Z. beym Eingang kaum berührt, um mit stillem Seufzen ihr die Modernität gegenüber zu stellen.

Ergänzungsblätter zur Allgem. Literatur-Zeitung, 23. Dezember 1809, Nr. 153, Sp. 1222. (books.google.de)

Das Schloß selbst ist ein schönes Gebäude das sich schon durch Modernität des Styls und durch die geschmackvolle Fronte, die nach der Straße zu sieht, empfiehlt.

N. N.: Andenken an Trentschin, oder Abhandlung über das Trentschiner Bad. Brünn 1817, S. 26. (books.google.de)

Vorzüglich hat sich in den letzten Jahren die gesellige Ausbildung des bürgerlichen weiblichen Geschlechts außerordentlich zum Vortheil gewendet, und es scheint, als habe sich mit der leidigen Schminke, – ehemals ein wesentlicher Theil weiblicher Modernität und Schönheit – auch der Hang zur rücksichtslosen Gefallsucht, und selbst zur Medisance, sehr vermindert.

Schaller, Jaroslaus: Jaroslaus Schallers kurzgefaßte Beschreibung der königl. Haupt- und Residenzstadt Prag. […] Neue, durchaus umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Prag [ca.1820], S. 36. (books.google.de)

Das untere Stockwerk dieses Schlosses ist aber älter, und bestand früher aus einem massiven Viereck von Buckelsteinen, welche der lieben Modernität wegen vor einigen Jahren glatt gehauen wurden.

N. N.: Beiträge zur Kunstgeschichte des Mittelalters. In: Badisches Archiv zur Vaterlandskunde in allseitiger Hinsicht. Herausgegeben von Franz Joseph Mone. Bd. 2. Karlsruhe 1827, S. 123–162, hier 146. (books.google.de)

Unsere sämmtlichen jungen Herren wollten verzweifeln, weil die Tag und Nacht arbeitenden Handwerker mit aller möglichen Anstrengung dennoch nicht im Stande waren, alles gleich so herbeizuzaubern, wie Wiesenau es hatte; denn der Scepter der Mode regierte vor dreißig bis vierzig Jahren weit despotischer als jetzt, und wer im Schnitte der Kleidung oder in der Form seiner Umgebungen nur im Geringsten von ihrem neuesten Gesetze abwich, der durfte kaum es wagen, sich sehen zu lassen, wenn er nicht schon früher auf Eleganz und Modernität Verzicht geleistet hatte.

Schopenhauer, Johanna: Die Tante. In: Sämmtliche Schriften von Johanna Schopenhauer. Bd. 13. Erster Theil. Leipzig u. a. 1830, S. 231. (books.google.de)

Man habe nur Acht auf so manche Candidaten des Amtes eines Gemeinelehrers [sic], die in neuerer Zeit nach der neuen Mode gebildet sind, und urtheile unbefangen, was denn von einer so leichfüßigen Modernität viel zu erwarten sey.

Meyer, Hermann Heinrich: Der Staat aus zwei Elementen dem politischen und religiösen bestehend. Oldenburg 1836, S. 103. (books.google.de)

Die Gründe für die Modernität lassen sich natürlich nur an Ort und Stelle vollständig entwickeln; ich glaube aber behaupten zu dürfen, dass eine solche Behandlung des Haares, ein solcher Kopfbau, ein solches Auge, endlich eine solche Draperie in der alten Kunst schwer mit Parallelen zu belegen sein werden. Das Linien-Motiv und im Ganzen auch die Behandlung ist von einer Vortrefflichkeit, die man allerdings am liebsten den Alten zutraut, wenn auch ersteres zur dargestellten Thätigkeit nicht vollkommen passt.

Burckhardt, Jacob: Der Cicerone. Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens. Basel 1855, S. 492. (deutschestextarchiv.de)

Aber man würde doch ſehr irre gehn, wenn man hier, in modernem Sinne, großes Vermögen, aufgeſpeicherte Schätze ſuchen wollte. Wer perſönlich anfaßt und fleißig arbeitet, wird ſelten reich; reich wird der, der mit der Arbeit hundert Anderer Handel treibt, ſie als kluger Rechner ſich zu Nutze macht. An ſolche Modernität iſt hier nicht zu denken.

Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Dritter Theil: Ost-Havelland. Die Landschaft um Spandau, Potsdam, Brandenburg. Berlin 1873, S. 230. (deutschestextarchiv.de)

Auch mit dem wissenschaftlichen Apparat steht er nicht auf der Höhe der naturalistischen Modernität. Er hätte sich erst einige ästhetische Aufsätze in der „Gesellschaft“, namentlich Richard Dehmels tiefsinnige Studie über die moderne Alltagstragödie, gründlich ansehen müssen, statt sich auf einen schwachen Aufsatz in der „freien Bühne“ zu beschränken und daraus seinen verächtlich bewundernden Ausruf abzuleiten: „Wie? Das wäre etwas neues?“ usw.

Die Gesellschaft 9 (1893), S. 1081. (books.google.de)

Ihr Anzug machte im Gegenteil zu dem der Gräfin Zell Anspruch auf Modernität.

Schubin, Ossip: Vollmondzauber. Bd. 1. Stuttgart 1899, S. 110. (deutschestextarchiv.de)

Aber sein Werk, dieser Sang vom unbewußten Heldentum, das weder sein Kinn vorredet noch die Brust ordenshungrig wölbt, dieses Werk wird in seiner zeitlosen Modernität leben als ein ewig blanker Spiegel reinster Männlichkeit, angesichts dessen die ideelle Verlogenheit der vergangenen „männlich harten“ Zeit sich ohne Schonung offenbart als ein Spiegel, in dem der echte Mann erkennen kann, was er wert ist.

Die Zeit, 15. 8. 1946, Nr. 26. [DWDS] (zeit.de)

Wurde aus Impressionismus nicht nur zu bald Expressionismus, Kubismus und Futurismus, während der Naturalismus sich in neuen Klassizismus, Symbolismus, Formalismus, in lauter neue Modernitäten auflöste?

Die Zeit, 20. 3. 1947, Nr. 12. [DWDS] (zeit.de)

Wir werden den in die Modernität eintretenden Nationen diese Phase oft nicht ersparen können.

Der Tagesspiegel, 15. 10. 1963, S. 3. [DWDS]

Wie aus diesem Satz, so klingt aus dem ganzen Buch eine kaum verhüllte Bewunderung des Verfassers für eine Armee, die in ihrer theoretischgeistigen Konstruktion, in ihrer alles umfassenden Modernität wohl die fortschrittlichste Streitmacht der Welt ist.

Die Zeit, 13. 3. 1964, Nr. 11, S. 23. [DWDS]

Ich möchte auch hier nicht mein „Ceterum censeo“ unterdrücken, nämlich wieder zu sagen, daß das Fehlen eines obligaten Turn- und Sportunterrichts in den Berufs- und Gewerbeschulenund das Fehlen eines studentischen Plichtsports der ersten Semester ein Modernitätsrückstand ist, der unsere Pädagogen in die Situation eines entwicklungsbedürftigen Berufsstandes versetzt.

Die Zeit, 19. 6. 1964, Nr. 25. [DWDS] (zeit.de)

Die Modernität, die lebendige Gültigkeit der Werke Bachs, beruht nicht In ihrer Verwendungsfähigkeit im Sinne der „Swingle-Singers“, sondern in der progressiven Humanität ihrer Aussage.

Neues Deutschland, 25. 2. 1967, S. 3. [DWDS]

Samuel Huntington schließt aus einer Analyse von 53 Ländern in aller Welt: „Es ist nicht das Fehlen der Modernität, sondern der Versuch, sie herbeizuführen, der Unordnung hervorruft… Nicht nur bringt soziale und wirtschaftliche Modernisierung politische Instabilität hervor, sondern das Ausmaß der Instabilität hängt vom Tempo der Modernisierung ab. “

Die Zeit, 8. 8. 1980, Nr. 33. [DWDS] (zeit.de)

Spätestens seit den Zeiten Emil Dürkheims, des „republikanischen“ Soziologen an der Sorbonne zu Beginn des Jahrhunderts, wiederholt sich dieses Muster: immer wieder wird die Soziologie, die parallel zum Modernitätsprozeß entsteht und gelegentlich ihn auch weiterentwickeln möchte, verantwortlich gemacht für alles, was man ablehnt.

Die Zeit, 7. 2. 1986, Nr. 07. [DWDS] (zeit.de)

Die kleinbürgerliche Denk-, Gefühls- und Verhaltensweise ist Produkt der früh einsetzenden Modernitätskrise: einer in ihr Gegenteil umschlagenden Aufklärung sowie des Niedergangs von Bürgerlichkeit, die die Ambivalenzen, Antinomien und Aporien von Freiheit (die Widersprüche, Vielfachwahrheiten und Ratlosigkeiten von Autonomie) nicht zu ertragen vermag.

Die Zeit, 9. 12. 1988, Nr. 50. [DWDS] (zeit.de)

Tatsächlich ginge von einer Hauptstadt Berlin ein politisch-kultureller Modernitätsschub aus, der die alte bundesrepublikanische Identität maßgeblich verändern würde.

Die Zeit, 2. 11. 1990, Nr. 45. [DWDS] (zeit.de)

Vielleicht ist das eigentlich Beunruhigende der neuen Bewegung dies: daß sie nicht nur die ideologischen Geister von gestern beschwört, sondern eine sehr viel radikalere und auf vertrackte Weise „zeitgemäße“ Form der Modernitätsverweigerung verkörpert, hinter der ein psychologisches Reaktionspotential steht, das weit über die Grenzen rechter Parteiideologie hinausreicht.

Die Zeit, 11. 11. 1994, Nr. 46. [DWDS] (zeit.de)

Im internen Ostblock-Vergleich waren die SKET-Produkte zwar von herausragender Qualität, auf dem so lukrativen Markt der westlichen Industriestaaten hingegen konnten sie sich aufgrund mangelhafter Qualitätssicherung sowie eines hoffnungslosen Modernitätsrückstandes zu keiner Zeit durchsetzen.

Berliner Zeitung, 21. 10. 1996. [DWDS]

Der Modernitätsprozeß wird auch die Volksrepublik China einholen.

Die Zeit, 28. 3. 1997, Nr. 14. [DWDS] (zeit.de)

Dorn hat sich in München zunehmend als Regisseur von klassischen Stücken profiliert, die er, wie an seinem „Amphitryon“ erst kürzlich wieder zu sehen, mit einem Hang zur Verständlichkeit und zeitloser Modernität zuschneiden kann.

Berliner Zeitung, 3. 6. 1999. [DWDS]

Es mag an der Modernität seiner Stilmittel gelegen haben, an der Gleichbehandlung von Vorder- und Portrait Hintergrund, wie sie für Max Beckmann, Otto Dix und George Grosz typisch sind.

Der Tagesspiegel, 15. 6. 2000. [DWDS]

Aber fing der Prozess der Zivilisation und der Demokratie in Europa nicht auch im Konflikt mit den Religionen, Modernitätsverweigerung und alten Autoritäten an?

Die Zeit, 31. 10. 2007, Nr. 45. [DWDS] (zeit.de)

Die nukleare Krise der Jahre um 1980 war eine Modernitätskrise.

Zeit Geschichte, 21. 8. 2012, Nr. 03. [DWDS] (zeit.de)

Ein weiterer Modernitätsschub bei den Royals.

Die Zeit, 12. 7. 2013 (online). [DWDS] (zeit.de)

Diese Avantgarde hat der Mode gutgetan. Nicht zuletzt führte sie zu Jil Sander und Helmut Lang, die auf je eigene Art eine neue Modernität entwickelten.

Zeit Magazin, 9. 2. 2017, Nr. 07. [DWDS] (zeit.de)