Originalwerk
Das Substantiv
In frühneuzeitlichen Quellen begegnet das Wort oftmals zusammen mit überwiegend synonymen Wörtern wie
Das Substantiv
Von
Seit seiner Entlehnung ist die politische Bedeutung von
In der Bedeutung
Neben der bis in die Gegenwart reichenden politischen Bedeutung lässt sich eine zweite Bedeutungslinie beobachten, die durch eine sukzessive Bedeutungserweiterung gekennzeichnet ist. Erste Belege in einer nicht mehr strikt an weltliche oder geistliche Obrigkeit gebundenen Verwendung datieren bereits auf das ausgehende 18. Jahrhundert (, ). Zudem begegnen vereinzelt bereits im 18., etwas häufiger dann im 19. Jahrhundert nun auch Bezeugungen im übertragenen Sinn (, , , ).
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schließlich verbindet sich das Wort
Also hat Luther sich auffgeleynet wider die hewpter der heyligen Christlichen Kirchen/ vnd alle geystliche und werltliche Oberkeyth/ nicht alleyn mith mürmeln vnd
rebellion / sonder auch mit vnerhorten iniurien/ vnd schmach worten/ alßo das seyn mund wol genent werden mag/ der mund der bestien/ von wölcher Joannes schreybet inn seyner offenbarung am dreytzehende.Das New Testament […]. Übersetzt von Hieronymus Emser. [Haßfurt] 1528, unpag.
Vnd nach dem die Nerrnlose vnnd Gard knecht / mit jhrem garden vnd vnzüläßlichem vmblauffen / vnsern vnderthonen nit allein hoch beschwerlich / sonder auch mit jhrem rotten vnd züsamen lauffen oder vergarden / vns vnnd andern Oberkeiten / auffrür vnnd
empörung züerwecken vnnderstanden. Diß alles dann zügedulden vnns mit nichten gemeint / sonderabzüschaffen vnnd züfürkommen / volgender gestalt entschlossen.N. N.: Des Fürstenthumbs Wirtemberg newe Landtsordnung/ gebessert vnd gemehret/ sampt darzu gedruckten der armen Casten/ auch Holtz vnnd Vorst ordnungen. Tübingen 1552.
Durch die heilige Abſolution/
Anmerkung: 5.darinnen er vns auff vnſer bitten/ſupplicirenvndconfitirenvnſer Geiſtlich Buͤrgerrecht/ ſo wir das etwan durch vnſerevndrebellion vngehorſam verſchertzt/ wiederumb auffs newe verlehnt vnd zuſagt/ vns auch deſſen mit ſeinem Leib vnd Blutte/ als vnAnmerkung:ſerm Loͤſegelde/ im Hochwirdigen Abendmal vorſichert/ Da pruͤfe vnd befrage ſich nu ein jeder gar wol in ſeinem hertzen/ ob er auch ein Buͤrger mit den heiligen vnd Hausgenoſſen Gottes ſey/ Denn das kan er leicht aus dem bericht/ wie jetzo geſagt wiſſen.Praxis hujus doctrinæSteinbach, Georg: LeichPredigt Bey der Christlichen Begrebnüs Des weiland Ehrwirdigen/ Achbarn vnd wolgelarten Herrn Martini Eicholzen. Liegnitz 1603, S. [34].
Vnd darumb wann sie kommen mit Mandat / Edict vnd Gebott / man soll nicht predigen / vnd die Leute nit auffnemen / da haben wir guten grundt vnd vrsach / daß dieses kein abpracticirn /
Rebellion / noch Religion Fried brechen sey / dann da haben wir einen Gemeynen Befehl / darauß sich niemandAnmerkung:ziehen soll / Suchet am ersten das Reich Gottes / vnd seine Gerechtigkeit /das ist ein jeder zu thun schuldig / er sey vnter dem Bapst selbst / Bischoff / Fürsten vnd dem Türcken / vnd Moscowiter / so soll er am ersten das Reich Gottes suchen / So sagt Christus / Kompt her zu mir alle die jhr Mühselig vnd beladen seyd / etc. Kompt / kompt / kompt / sagt er / aber nicht dieses Herrn Vnterthan allein die andern bleiben aussen / sondern alle / alle / alle / Er schlegt keinen auß / vnd spricht im Johanne.Matth. 6.N. N.: Vom Beruff Und Enturlaubung der Prediger/ Christlicher Fürtrefflicher Lehrer Bedencken. Giessen 1608, S. 46.
Ovalis Coronawar ein Myrtten Krantz/ vnd ward dem gegeben/ der eineEmpoͤrung vnd Auffruhr ohne Blutvergieſſen geſtillet hatte.Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Bey dem Christlichen Adelichen Leich-vnd Ehrenbegengnis/ Des Weiland Edlen/ Gestrengen/ Ehrnvesten vnd Wolbenambten Herren Georgen von Reibnitz auff Arnsdorff. Liegnitz 1612, S. [39].
Deßwegen koͤndte ich hierauff auch weitter ein ernſtliche vnnd trewhertzige Vermanung an Ewer Lieb thun/ wie ſie ſteiff vnd feſt/ beharꝛlich vnnd beſtendig/ vermittelſt Goͤttlicher Gnaden/ vber ſolchem ſo thewren Schatz/ den ſie auch in dieſer Statt jetz ein lange Zeit gehabt/ vnd durch Gottes Gnad noch hat/ halten ſolle/ doch ohne alle
Rebellion vnd thaͤtliche Auffruhꝛ: Vnd ehe Leib vnd Gůt jhnen nemmen/ ja ein Ader nach der andern/ dem Exempel vieler tauſent Maͤrtyrer nach/ auß dem Leib reiſſen laſſen/ ehe ſie jhnen diſen Schatz rauben vnnd hinreiſſen lieſſen: Getroſt ſingen.Seitz, Johannes: Christliche Leich- und Trostpredig/ bey der trawrigen Begräbnuß/ Deß Weyland Ehrwürdigen hochgelehrten Herrn/ Philipps Heilbrunnern. Ulm 1616, S. [23].
Hatt Er sich noch vheindtlicher massen vnterstehen dörffen / ettliche Orter in Vnserm Königreich Behem zubesetzen / newe
practicenanzuspinnen, in Vnserm Hertzogthumb Schlesien zusammenkunfften zuhalten / dieselben vnsere Vnderthanen in jhrerzu stercken / von jhnen Hülffen vndRebellion Contributioneswider vns zubegern / vns verkleinerlich bey jhnen anzuziehen / vnsern Königlichen Titul vnd Namen berharrlichen zuführen / vnd allenthalbenoccasionzusuchen / die von jhm vervrsachte Kriegsentpörung / ferner wider vns fortzustellen.N. N.: Copia, Kayserl: Aachts Erklerung / wider Pfaltzgraff Friderich Churfürst. Wien 1621.
Vnd hat GOtt/ der hoͤchſte Regent vber alles/ dieſe weiß/ daß er gemeinlich einen boͤſen Buben durch den andern/ vnd zwar die Gewaltigen am gewaltigſtē ſtꝛaffet: dahero bey den Policeykuͤndigen nicht vnbillich dieſe Satzrede auffkommen/ daß nemb lich gemeinlich Tyranney mit
Rebellion vnd Auffruhr/ hinwiderum Auffruhr vndRebellion mit Tyꝛanney gezuͤchtigt werden.Harer, Peter: Eigentliche Warhafftige beschreibung deß Bawrenkriegs/. Wie derselbe vor hundert Jahren/ nemblich im Jahr 1525. fast an allen enden Teutsches Landes angangen/ vnd wider gedempfet worden. Damals in Teutsch vnd Latein beschrieben/ Durch H. Peter Haarern. Jetzunder erstmals in Teutscher sprach in den Druck gegeben. Frankfurt (Main) 1625, Bl. ):( IIr.
Weil es aber in
Bearn,zuTours,zu Roſchellen/ vnnd allenthalben newe Haͤndel/Tumult vnndRebellionen gab/ beſchloß zu Eingang deß Jahrs 1621. der Koͤnig in vollem Raht/ viertzig tauſend Mann zu Fuß/ vnnd ſechzehentauſend Pferd ins Feld zubringen/ mit welchem er allem Vuheyl beyzeiten vorkommen vnd abhelffen moͤgte.Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statv Pertvrbato Germaniae et Franciae Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrssvvm, Vierter vnd letzter Theil. […]. Frankfurt (Main) 1652, S. 9.
Wo man
Rebellerei und schnellen Aufruhr spinnt.Sturmen von Spreenberg, Jacob: Der frommen Weiber Tugend Lob, der bösen Männer Laster Prob […]. Nürnberg [1662], S. 147.
Der gemeine Pöbel fluchet / schilt / gruntzet und murret heimlich und offentlich / wieder ihre ordentliche und von GOtt fürgesetzte Obrigkeit / wegen grosser Beschwerung /und Bedrengniß / gibt des Türcken Steur und Tribut mit grossem Verdruß und sind Herren und Unterthanen in vielen Städten und Landen der massen gegen ein ander verbittert / daß grosse
Empörung /Rebellion und Auffruhr zubefürchten.Praetorius, Johannes: Anthropodemus plutonicus. Das ist eine neue Welt-beschreibung […] 1–2, Magdeburg 1666/67.
Heute ist ein Einwohner von Delfft allhier enthauptet worden/ seyne Beschuldigung war/ daß er unter der Hand Volck angenommen hätte/ um eine
Rebellion wider die Obrigkeit anzurichten/ und auch eine Plünderung damit zuthun.[Nordischer Mercurius]. Hamburg, Januar 1673, S. 71.
Sondern ein
Aufruhr / eineRebellion ,Empoͤrung und gemeiner Aufſtand und Auflauff heiſſet und iſt eigentlich/ wann die Unterthanen ſich wider ihre ordentliche von GOtt vorgeſetzte Obrigkeit/ auflehnen/ einer den andern aufwickelt/ ſich haͤuffig rottiren/ und dermaſſen empoͤren/ daß ſie mit gewoͤhrter Hand die Obrigkeit uͤberlauffen/ ſie von ihrer Regierung mit Gewalt abſtoſſen/ gar erwuͤrgen/ oder doch ihrer ſelbſt Herꝛen werden wollen.Bauller, Johann Jacob: Hell-Polirter Laster-Spiegel/ Underschiedlich in sich haltend alle und jede Fugienda, Was ein Christ Böses fliehen soll […]. Ulm 1681, S. 1016.
Jn der Baͤr-Mutter finden ſich nach ihrer hohen Affen-Meynung ſieben unterſchiedliche Zellen und Zimmer, die wie die Staͤndt im Roßſtall unterſchieden ſeyn: in den rechten Zellen werden die Knaͤblein, in den lincken aber die Moͤgdlein empfangen, was in der Mitten liegt, muß nothwendiger Weiß zu einem
Hermaphroditweꝛden; ja die unbaͤndige Mutter faͤngt groſſeim Leibe an, und laufft wie Queckſilber aus einem Glied in das andere: bald ſtecket ſie im Rucken, bald im Hertz, jetzt will ſie im Halß die Speiß-Straſſen zuſchnieren, bald darnach rennet ſie gar in Kopff, und wann man nicht ein paar Bieber zum Vorgeſpan brauchete, ſelbige wiederum an ihr altesRebellion Quartier, nehmlich zwiſchen dieUrin-Blaͤtter, und Affter-Daͤrm, mit Gewalt zuziehen, ſo doͤrfften wohl gar im Hirn jungeMinervenausgebruͤttet werden, wie es vor Zeiten der ungluͤckſeeligeJupitermit groſſem Schaden erfahren muͤſſen.Ettner von Eiteritz, Johann Christoph: Des getreuen Eckarths Medicinischer Maul-Affe Oder der Entlarvte Marckt-Schreyer. 2. Aufl. Frankfurt (Main) 1719, S. 999.
Zugeſchweigen daß ſelbſt die Unterthanen der Obrigkeit im Hertzen nicht gut ſind, ob ſie es zwar aͤuſſerlich aus Furcht nicht doͤrffen mercken laſſen, und daher leicht zu innerlicher Unruhe und
Empoͤrung wieder die Landes-Obrigkeit zu bringen ſind, wenn ſie nur einen Anfuͤhrer bekommen; auch ſich ohne vieles Bedencken zu dem Feinde ſchlagen, wenn er ins Land kommet.Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Und insonderheit Dem gemeinen Wesen Zu Beförderung der Glückseeligkeit des menschlichen Geschlechtes. Halle (Saale) 1721, S. 465.
Denn(damit ihr deſto mehr erkennen moͤget, daß ein fleiſchlicher Sinn unmoͤglich bey der Heils-Ordnung unter der Gnade GOttes beſtehen koͤnne, ſo ſage ich euch, daß (fleiſchlich geſinnet ſeyn iſt eine Feindſchaft wider GOtt(und alſo nicht allein ein Abfall von GOtt, ſondern auch eineRebellion wider GOTT, damit man die ſchwere Suͤnde der beleidigten goͤttlichen Majeſtaͤt begehet)ſintemal es dem Geſetze GOttes nicht unterthan iſt(ja, ſo gar dem Geſetz zum Gehorſam ſich nicht unterwirft, daß er ſich demſelben noch dazu feindſelig widerſetzet: wie denn die Suͤnde uͤberhaupt eine ſolche von Johanne 1. Ep. 3, 4. benennete ανομία, Abweichung vom Geſetze iſt, welche auch eine rechte ἀντινομίαν, Widerſetzung gegen daſſelbe in ſich haͤlt). Tit. 1, 16.und es vermag es auch nicht(es fehlet nicht allein an demactu,an dem wircklichen Gehorſam, ſondern auch an derpotentia,an dem Vermoͤgen: Hingegen das Vermoͤgen zur Widerſpenſtigkeit iſt da. Siehe auch 1 Cor. 2, 4. alwo dem natuͤrlichen oder unbekehrten Menſchen nicht allein deractus,ſondern auch diepotentiaoder das Vermoͤgen geiſtliche Dinge recht zu erkennen, abgeſprochen wird. Welches ihnen aber ſo viel weniger zur Entſchuldigung dienet, ſo viel nachdruͤcklicher ihnen das goͤttliche Geſchencke der Gnaden-Kraͤfte angeprieſen wird.) V. 8.Die aber fleiſchlich ſind, moͤgen GOtt nicht gefallen(wenn ſie ſichs ſchon einbilden; ſonderlich wenn ſie bey ihrem fleiſchlichen Sinne im Heydenthum auf ihre Welt-Weisheit und Schein-Tugenden, im Judenthum auf das Geſetz und andere Vorrechte, im Chriſtenthum auf die kirchliche Ubungen und Bekaͤntniß reiner Lehre ſich verlaſſen: ja ſie moͤgen GOtt ſo gar nicht gefallen, daß ſie ihm vielmehr ein Greuel ſindLange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht, oder Richtige und erbauliche Erklärung Der sämtlichen Apostolischen Briefe. Halle 1729, S. 96.
Allein wann ſelbiger ordentlicher verfahren, wie wuͤrde er ſamt ſeinem Anhang den Hrn. Fendrich Gruͤndler aus dem Wege geſchaffet haben, es iſt ihme ohne dem wohl bekannt, daß es gar keine Sache iſt, was in Buͤrger-
Officier Compagnievorgangen, daß man ſelbige (wann Hr. Bartels von Gruͤndlern ja die Wahrheit geredet haͤtte, welches er in Ewigkeit ohne dem nicht beweiſen kan) aufs Rahthaus und vor die Buͤrgerſchafft bringe, und dadurch ſuchteundRebellion Unruhe zu machen; dieſes ſein Vorbringen, wird die groſſeCompagnieſchon zu entſcheiden wiſſen, welches der Ausgang lehren wird, man hoffet indeſſen es werde dieſesAchitophelsboͤſer Raht der Gebuͤhr beſtraffet werden, damit ſich der Herr Bartels als juͤngſter Alterman, hinfuͤhro beſſer bedencke, wie er ſeinePropoſitioneinrichte und ſeine Beuerſchafft zum Guten anmahne.Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten [...]. s. l. 1731, S. 30.
Ferner ſoll geredet werden von innerlichen Kriegen, als
Rebellion , Aufſtand, Tumult,Aufruhr , vonMalcontenten u. ſ. w.Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft, überhaupt Und dann zur Kenntniß Derer Europäischen Staaten insonderheit, Zum Gebrauch eines Collegii entworffen. Halle 1732, S. 14.
Wie könte ich um
Rebellerey willen sitzen?N. N.: Ausführliche Historie derer Emigranten oder Vertriebenen Lutheraner Aus dem Ertz-Bißthum Salzburg. Dritter Theil. Leipzig 1733, S. 158.
Dieſs ſind jedoch gewöhnlich nur ſolche Knaben, deren Lebhaftigkeit oft leicht bis an Wildheit hervorſpringt. Am auffallendſten zeigt ſich dieſs im Frühlinge, zur Zeit wann alle Geſchöpfe in eine gewiſſe freudige
Rebellion verfallen, zur Zeit wann in Frankreich die Väter einer gewiſſen Congregation, die ſich vorzüglich mit Unterricht beſchäfftigte bey ihren Schulviſitationen den Rectoren zuriefen: „Voila un tems orageux qui s’eleve; vos „écoliers vont devenir intraitables: mettez„vous donc ſur vos gardes, armez vos bras „et doublez les châtiments!“Guts Muths, Johann Christoph Friedrich: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes, für die Jugend, ihre Erzieher und alle Freunde unschuldiger Jugendfreuden. Schnepfenthal 1796, S. 30.
Soll unter den Voͤlkern
bloßder Krieg, und innerhalb der StaatenbloßdieRebellion und die Unruhe vermieden werden; beſtehtdarindas Weſen unſrer politiſchen Einrichtungen: — wohlan! ſo ſetze man den Maͤchtigſten auf den Thron der Welt, ſo erlaube man ihm eine Welt-Polizei zu organiſiren und zu concentriren.Müller, Adam Heinrich: Die Elemente der Staatskunst. Erster Theil. Berlin 1809, S. 245.
Eine
Rebellion im Kopf, wo man Wurm nach Wurm gebiert, und Einer den andern frißt oder in den Schwanz beißt, iſt die ſchlimmſte von allen!Hebbel, Friedrich: Maria Magdalene. Ein bürgerliches Trauerspiel in drei Akten. Hamburg 1844, S. 103.
Es fehlt bloß noch, daß der Russe Bakunin, der Rädelsführer der Dresdener
Rebellion , gekommen wäre und versichert hätte, daß das Blutvergießen und die Mordbrennereien in Dresden, Prag, Wien, Berlin u. s. w. bloß um des „lieben Friedens“ willen von ihm vermittelt worden seien.Die Bayerische Presse. Eine constitutionell-monarchische Zeitung, 4. 9. 1850, Nr. 212, S. [3].
Rangſtreitigkeiten.
In einem Lumpenkaſten War große Rebellion :Die feinen Lumpen haſſten Die groben lange ſchon. Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin 1851, S. 244.
Die
Rebellion , welche von Friedrichsfelde und Preßburg aus in der Armee organiſirt wurde, iſt ausgebrochen, in einer Zeit ausgebrochen, wo ganz Deutſchland gegen den allgemeinen Feind auftritt.Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Zweiter Theil: Bis zu den Karlsbader Beschlüssen. Leipzig 1882, S. 632.
Das ist doch offenbar
Rebellerei gegen die Rechte der Krone und offene Auflehnung gegen die Verfassung, also ein durchaus revolutionäres Unterfangen.[N. N.]: Verhandlungen des Reichstages. Berlin, 1897.
Ein skaldrischer Barde wird vielleicht die
Rebellionen unserer Empfindungen, und die Welt unserer Seele kühner singen, als die Entschlüße eines fremden Geisterstaats:er wird vielleicht in einzelnen Zügen glücklich, im Ganzen aber fremd seyn.
Herder, Johann Gottfried von: Fragmente einer Abhandlung über die Ode. In: Herders Sämmtliche Werke, Bd. 32. Berlin, 1899, S. 61–79, hier S. 67.
Als Roosevelt 1944 versuchte, noch einmal seinen Freund Wallace als Kandidaten zum Vizepräsidenten aufstellen zu lassen, kam es fast zu einer offenen
Rebellion des Südens.Die Zeit, 14. 3. 1946, Nr. 04.
Die abendländische Seele ist seit Beethoven in permanenter
Rebellion wider das Grauen, das in alle Poren dringt und die menschliche Dichte und Persönlichkeit von innen her zersetzt.Die Zeit, 19. 9. 1946, Nr. 31.
In einem Augenblick, da das Deutsche in zwei verschiedene Idiome zerfällt: das Parlaments-Vokabular und die Sprache der universitärenteach-ins – in dieser Notstandswoche war es ein löbliches Unterfangen, die
Rebellion der Jugend mit Hilfe einer Form zu untersuchen, die halb hearing-, halb Prozeß-Charakter besaß.Die Zeit, 7. 6. 1968, Nr. 23.
Seitdem Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre die Generation der
Studenten-Rebellion in die Partei drängte, sah es sich durch die diversen neo-marxistischen Theorieansprüche und-versprechungen herausgefordert.Die Zeit, 23. 11. 1984, Nr. 48.
Die
Jugend-Rebellion von Berkeley bis Berlin hatte zwar den Muff aus den Talaren getrieben; die Hirne zu vieler Blumenkinder waren jedoch von der Hasch-Euphorie dermaßen benebelt, daß am Ende statt der Verwirklichung eines alternativen Gesellschaftsmodells nur noch der große Katzenjammer blieb.Die Zeit, 14. 12. 1984, Nr. 51.
Ich sehe ihm an, daß es Spaß gemacht hat, aber er verkauft mir die
Apo-Rebellion nicht als Mythos.Die Zeit, 31. 1. 1986, Nr. 06.
„
Was ,links‘ wirklich war, begriffen wir erst in der 68er-Rebellion .“Die Zeit, 26. 9. 1986, Nr. 40.
Die Regierung habe, erst recht nach der spektakulären
Indianer-Rebellion vor drei Jahren, diesem Armenhaus Mexikos viel Geld für Schulen und Kliniken versprochen.Die Zeit, 13. 9. 1996, Nr. 38.
Der Zeitpunkt der Explosionen in Nairobi und Tansania liegt auch in bedenklicher Nähe zum Ausbruch der
Tutsi-Rebellion gegen den Kongo-Staatschef Laurent Kabila.Berliner Zeitung, 8. 8. 1998.
In den Arkaden am Potsdamer Platz weitet sich derweil die
Händler-Rebellion gegen das Verkaufsverbot am Sonntag aus.Der Tagesspiegel, 25. 4. 1999.
Die große Koalition konnte auch nicht die
Studenten-Rebellion von 1968 verhindern, die gegen das erstarrte Adenauer-System aufmuckte.Berliner Zeitung, 2. 7. 1999.
Fast ein Jahrzehnt benötigten die Herrscher der Qing-Dynastie, um den Aufstand des Weißen Lotus zu Beginn des 19. Jahrhunderts niederzuschlagen. Die
Taiping-Rebellion der Jahre um 1860 führte ein selbsternannter Bruder von Jesus Christus an.Berliner Zeitung, 23. 7. 1999.
West-Berlin diente über mehrere Jahrzehnte und mindestens zwei Generationen – den 68ern und allen die danach, bis 89, kamen – zu vielerlei Experimenten. Subkultur,
Rebellionskultur , Unkultur, Antikultur und überhaupt Kultur konnte man da erlernen.Die Zeit, 13. 1. 2000, Nr. 3, S. 45.
Das nüchterne, von materiellem Plausibilitätsdenken geprägte Politikverständnis wurde erst mit der
68er-Rebellion um den ideellen Überbau ergänzt.Der Tagesspiegel, 20. 12. 2000.
Die
APO-Rebellion gegen den Vietnam-Krieg der Schutzmacht Amerika („Brecht dem Schütz die Gräten, alle Macht den Räten!“), die Ostpolitik kontra Antikommunismus, miese kleine Filzaffären, Selbstzerfleischung der SPD, kleinkarierter Streit in der SPD/FDP-Koalition – das kostete viele, viele Wählerstimmen.Der Tagesspiegel, 15. 9. 2001.
Wenn sie sich nicht wohlfühlte, blieb sie einfach zu Hause. »Das war meine Art der
Rebellion «, sagt sie.N. N.: »Ich bin eher der beobachtende Typ«. In: Zeit Magazin, 18. 6. 2009, Nr. 26.
Es scheint, als habe Hamburg zurzeit mehr
Rebellion zu bieten als ehedem Kreuzberg.Die Zeit, 21. 1. 2010, Nr. 04.
Wer trug nicht zerrissene Jeans, kurze Röcke und wilde Haare, um bloß nicht so auszusehen wie die eigenen Erzeuger. Doch was bisher für jede Generation ein Grund zur modischen
Rebellion war, scheint sich ins Gegenteil zu verkehren.Die Zeit, 4. 1. 2012, Nr. 1.
Die erste
Tuareg-Rebellion von 1963 wurde blutig niedergeschlagen: Kriegsrecht verhängt, Brunnen vergiftet, Herden erschossen – und die Frauen geflüchteter Rebellen zwangsverheiratet an Offiziere aus dem Süden.Die Zeit, 7. 3. 2013, Nr. 11.
Diego Costa ist der Held einer
Fußball-Rebellion .Die Zeit, 31. 3. 2014 (online).
Die kommunale
Empörung jedenfalls war groß.Die Zeit, 26. 12. 2017, Nr. 53.
Außerdem ist der Aufstand gegen die schwarzen Turbane von Teheran längst nicht so weit wie die arabischen
Rebellionen . Seit den Unruhen im Iran vom Sommer 2009 haben die Knüppler des Regimes leider viel dazugelernt.Die Zeit, 4. 1. 2018 (online).