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Wortgeschichte digital

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Das Projekt Wortgeschichte digital hat das Ziel, zentrale Wörter des Deutschen von ca. 1600 bis heute zu beschreiben. Als rein digitales Projekt bearbeitet es den Wortschatz nicht alphabetisch, sondern nach thematischen Zusammenhängen. In der Aufbauphase (bis 2026) werden dabei wichtige Wörter des Themenfeldes Politik und Gesellschaft behandelt; weitere Arbeitsphasen sind ebenfalls spezifischen Themenfeldern (z. B. Wirtschaft, Verkehr, Kommunikation, Alltagskultur) gewidmet. Auf diese Weise wird sukzessive die jüngere Sprachgeschichte des Deutschen aufgearbeitet, für die man bisher vielfach noch auf die weitgehend veralteten Bände der Erstbearbeitung des Grimmschen Wörterbuchs angewiesen ist. Es trägt damit wesentlich dazu bei, die zeitliche Lücke zwischen der gegenwartssprachlichen Lexikographie und den Wörterbüchern der älteren Sprachstufen zu schließen.

Wortgeschichte digital geht methodisch neue Wege. An die Stelle der bisher üblichen lexikographischen Darstellungsformate, die sich im Kern auf eine Aneinanderreihung von Bedeutungsangaben und Belegstellen beschränken, sollen lesbare Wortgeschichten treten, die die semantischen Entwicklungen in einem Fließtext beschreiben und damit besser fassbar machen. Zugleich sollen die modernen digitalen Verknüpfungs- und Suchmöglichkeiten optimal genutzt werden. Wortgeschichte digital stellt damit ein Informationsangebot bereit, das sich an das wissenschaftliche Fachpublikum richtet und dabei sowohl dem breiten öffentlichen Interesse an wortgeschichtlichen Fragen als auch den aktuellen Nutzungserwartungen an das digitale Medium entgegenkommt.

Da es für eine genuin digitale historische Lexikographie kaum Vorbilder gibt, ist für das Vorhaben zunächst eine Aufbauphase von acht Jahren (mit Zwischenevaluierung) vorgesehen. In dieser Zeit sollen die wesentlichen konzeptionellen und technischen Grundlagen für eine umfassende Beschreibung der jüngeren Wortschatzgeschichte des Deutschen gelegt werden.

Wortgeschichte digital ist das Göttinger Teilprojekt des ZDL. Ziel des auf lange Sicht angelegten lexikographischen Verbundvorhabens ist es, ein digitales Informationssystem zu entwickeln und zu betreiben, das den deutschen Wortschatz, seine Geschichte und seine fortwährenden Veränderungen umfassend und verlässlich beschreibt. Träger des ZDL sind die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und die Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, gemeinsam mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz sowie der Sächsischen Akademie der Wissenschaften; Kooperationspartner ist das Institut für deutsche Sprache in Mannheim.

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