Wortgeschichte
Ordnung und Struktur
Das Verb etablieren (transitiv bzw. reflexiv sich etablieren) ist seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert bezeugt. Es wird aus dem französischen Wort établir befestigen, einrichten
entlehnt (vgl. Pfeifer, 1DHLF 1, 786), das seinerseits auf lateinisch stabilīre festmachen, befestigen
zurückgeht. Dieses leitet sich von stabilis fest, feststehend
ab (vgl. Pfeifer unter stabilDWDS). Bis ins 18. Jahrhundert treten auch die Wortformen stabili(e)ren und estabili(e)ren auf (z. B. 1698, 1727).
Der frühe Gebrauch des Verbs zeichnet sich durch ein Netz eng miteinander verwandter Lesarten aus, die in je eigener Weise eine dauerhafte Einrichtung von etwas an einem Ort zum Ausdruck bringen. Zunächst erscheint etablieren in transitiver Verwendung mit der Bedeutung etwas verbindlich festlegen, dauerhaft einführen, verankern
. Dabei bezieht sich das Verb auf abstrakte Sachverhalte wie Ordnungen, Gesetze, rechtliche und administrative Strukturen oder wirtschaftliche Regelwerke (1687b, 1712, 1715a). Der personenbezogene Gebrauch in der Lesart jemanden (in ein Amt) dauerhaft einsetzen
, der sich in dem ältesten greifbaren Beleg findet, bildet eine Ausnahme (1632).
Etablieren beschreibt einen auf Dauer angelegten, in die Zukunft gerichteten Vorgang, häufig mit gesellschaftlicher oder kultureller Tragweite (1714a, 1715b, 1715c, 1815, 1900). Es geht um die Schaffung verbindlicher Strukturen und Normen, die fest in ein bestehendes System integriert werden. Neben den semantischen Aspekten der Dauerhaftigkeit und Zukunftsgerichtetheit fällt auf, dass der Gebrauch des Verbs häufig mit einer Ortsangabe verbunden ist, z. B. in Formulierungen wie zu Siegen etablierte neue Zollliste (1687b) oder die innere Ruhe in [...] Cöln etabliert (1687a). Die transitive Verwendung von etablieren findet sich auch im heutigen Sprachgebrauch, etwa im Zusammenhang mit Regeln, Verfahren oder Denkweisen, die nicht nur eingeführt, sondern dauerhaft gesichert und anerkannt werden sollen (z. B. Ideologie etablieren 1996, Reform etablieren 2004, Arbeitsweise etablieren 2009, Kommunikationsformen etablieren 2019, Routinen etablieren 2024b). Dabei zielt das Verb auf die langfristige Verankerung in sozialen, kulturellen oder institutionellen Strukturen ab. Der in älteren Gebräuchen häufig enthaltene Ortsbezug ist hier nicht mehr auszumachen.
Gründung und Niederlassung
Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts entwickelt sich eine weitere semantische Ausprägung von etablieren, die vor allem in Verwaltungstexten oder wirtschaftlichen Kontexten begegnet (1688, 1695, 1743, 1888, 1901). In Verbindungen wie ein Geschäft etablieren und eine Werkstatt etablieren bezieht sich die Bedeutung hier nicht auf abstrakte Ordnungen, sondern auf die konkrete Gründung einer Einrichtung. In diesem Zusammenhang lässt sich etablieren mit gründen, errichten, in Betrieb nehmen
umschreiben. Diese Bedeutung des Verbs gilt heute als veraltend und begegnet nur noch selten (2001a).
Im Kontext von Gründungsprozessen zeigt sich ein weiterer, reflexiver Gebrauch des Verbs, der wiederum den Ortsbezug in den Mittelpunkt stellt. Im Zusammenhang mit der Beschreibung der Aufnahme einer Geschäftstätigkeit oder der Begründung eines Hausstandes bezeichnet sich etablieren die dauerhafte Ansiedlung einer Person an einem bestimmten Ort. Diese Lesart lässt sich mit sich ansiedeln, niederlassen
umschreiben (1714b, 1740, 1858, 1914). Im Zustandspassiv bedeutet etabliert in diesem Zusammenhang ansässig, sesshaft sein
(1791).
Gesellschaftliche Verankerung
Seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bildet sich parallel zu den genannten Lesarten eine neue Bedeutungsebene heraus. In reflexiver Verwendung bedeutet sich etablieren, das nun auf Personen bezogen ist, eine ,gesicherte und anerkannte gesellschaftliche Position erlangen; sich durchsetzen
. Diese Lesart entwickelt sich aus den Verwendungsweisen etwas gründen
, und sich niederlassen
, überträgt jedoch die räumlich-ökonomischen Bedeutungsaspekte metonymisch auf soziale Kontexte. Die semantische Entwicklung lässt sich exemplarisch an einem Beleg aus dem Jahr 1733b zeigen: Die Leute haben sich einmal etabliret, sich Handwercks-Zeugs angeschaffet, das Bürgerrecht gewonnen, da gehen sie nicht gerne weg. Es wird deutlich, dass mit der räumlichen und beruflichen Positionierung (und auch materieller Stabilität) zugleich ein sozial-rechtlicher Statusgewinn verbunden ist (vgl. auch 1717: Man trauet nicht gern Leuten/ die nicht établirt sind/ und Haus und Hoff haben; 1733a).
Die Bedeutung hat sich zunehmend von der räumlich-konkreten Vorstellung, also der Niederlassung mit einem Geschäft oder Hausstand, gelöst. Im heutigen Sprachgebrauch steht etablieren vor allem für gesellschaftliche Verankerungsprozesse: das Einnehmen einer dauerhaften, anerkannten Rolle innerhalb eines (sozialen) Gefüges, so heißt es etwa, dass jemand sich beruflich etabliert (2010), ein Sportler sich in einem Team etabliert (2013b), dass eine bestimmte Praxis, wie z. B. das Homeoffice, sich in der Arbeitswelt etabliert (2021) oder ein Unternehmen sich am Markt etabliert (2024a),.
Etabliert und die Etablierten
Als adjektivisch gebrauchtes Partizip verweist etabliert auf eine Statusverfestigung. In Verbindungen wie z. B. etablierte Gruppe (1993a), etablierte Technik (2002), etablierte Klinik (2008a), beschreibt das Wort eine dauerhafte Anerkennung und verweist zudem auf die Zugehörigkeit zu einer gefestigten sozialen oder institutionellen Ordnung (zu etabliert und Etablierte vgl. Strauß 1989, 140–142).
Neben dieser neutralen oder positiv konnotierten Bedeutung anerkannt
, bewährt
oder namhaft
(etablierter Verlag 2005) kann etabliert besonders im politischen oder gesellschaftskritischen Diskurs auch eine deutlich negative Konnotation tragen – im Sinne von erstarrt, machtbewahrend
. In Wortverbindungen wie z. B. etablierte Partei (1974b) oder etablierte Elite (2013a) impliziert das Wort in abwertender Weise das Festhalten an überkommenen Strukturen, Machtkonservierung oder Abgrenzung gegenüber Neuem. Die stabile Stellung der bezeichneten Gruppen wird hier als hinderlich für Wandel und Erneuerung wahrgenommen. Auch in der Formulierung etablierte 68er trägt das Wort eine negative Konnotation (angepasst, (spieß)bürgerlich
), wobei gleichzeitig auf den Bruch mit der früheren, rebellischen Haltung angespielt wird (2001b).
Der Ausdruck Etablierte ist die Substantivierung des adjektivisch gebrauchten Partizips. Er erscheint zumeist im Plural und fungiert dabei als Sammelbezeichnung für Personen oder Gruppen, die einen anerkannten, stabilen Platz innerhalb eines bestimmten Bereichs oder Systems innehaben. Das Wort ist seit den 1960er Jahren im gesellschaftspolitischen Diskurs gebräuchlich (1964, 1969, 1974a, 1981). Die Etablierten wird als Schlagwort verwendet, das Besitzstandswahrung, Machtkonservierung oder Systemtreue kritisiert (2008b, 2023b). Dabei dient die Bezeichnung der demonstrativen Abgrenzung und Distanz (Protest gegen die Etablierten 1994, 1998, 2018) und wird der als marginalisiert wahrgenommenen Gegenseite häufig kontrastierend gegenübergestellt, z. B. dem kleinen Mann (1993b), denen da unten (2003), dem einfachen Volk (2014) oder Außenseitern (2017). Neutral wird das Wort Etablierte eher selten verwendet, allenfalls im Bereich des Sports bezeichnet es erfahrene Akteure bzw. bewährte Mitglieder einer Mannschaft (2013c, 2023a, 2024c).
Literatur
2DFWB Deutsches Fremdwörterbuch. Begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler. 2. Aufl., völlig neu erarbeitet im Institut für Deutsche Sprache von Gerhard Strauß u. a. Bd. 1 ff. Berlin/New York 1995 ff. (owid.de)
1DHLF Dictionnaire historique de la langue française, par Alain Rey et al., 3. Aufl. Bd. 1–2. Paris 2000.
Pfeifer Pfeifer, Wolfgang u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. (dwds.de)
Strauß 1989 Strauß, Gerhard: Politik und Ideologie. In: Gerhard Strauß/Ulrike Haß/Gisela Harras (Hrsg.): Brisante Wörter von Agitation bis Zeitgeist. Ein Lexikon zum öffentlichen Sprachgebrauch. Berlin/New York 1989, S. 25–394.
Belegauswahl
Irmer, Georg: Die Verhandlungen Schwedens und seiner Verbündeten mit Wallenstein und dem Kaiser von 1631 bis 1634. 1. Theil: 1631 und 1632. Leipzig 1888, S. 163. (books.google.de)[…]Endlich brachte er diesen vorschlag: „Weil mein herr das werk allda zu Leipzig sauer ankömbt und künftig noch schwerer fallen wird, Sieber auch nicht zweifelte, daß ihr maj. würden … einen postmeister etabliren.
Hirsch, Ferdinand (Hrsg.): Politische Verhandlungen. Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Bd. 13. Berlin/Boston 2019 [Nachdruck der 1. Aufl. von 1887], S. 130. (books.google.de)Wegen der Kreisvölker meinte er, daß man, da die innere Ruhe in Cöln ziemlich etabliert und von außen nichts Widriges zu befürchten sei, dem Verlangen der Stadt deferieren könne.
Hirsch, Ferdinand (Hrsg.): Politische Verhandlungen. Urkunden und Actenstücke zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Bd. 13. Berlin/Boston 2019 [Nachdruck der 1. Aufl. von 1887], S. 130. (books.google.de)[…]daß Kf. dem Fürsten raten werde, künftig mit mehr Moderation sich gegen ihn und seine Bedienten zu betragen, die zu Siegen etablierte neue Zolliste wieder auf den alten Fuß zu bringen, bis alles gründlicher und besser bewiesen wäre.
Thomas, Christian: Freymüthige Lustige und Ernsthaffte iedoch Vernunfft- und Gesetz-Mässige Gedancken oder Monats-Gespräche/ über allerhand/ fürnehmlich aber neue Bücher. Halle 1690, S. 146. (books.google.de)Solche Werckhäuser und manufacturen in einem Lande etabliret würden/ dahin die von Adel ihre Güter sicher unterbringen/ auch beynebenst ihre Wollen daselbst könten verarbeiten lassen.
Molesworth, Robert: Dännemarks Gegenwärtiger Staat: […]. Marteau 1695, Bl. L 3r. (books.google.de)und wird man eine Handelschafft oder Gewerb nimmermehr an einem solchen Ort etabliren können […]/ wo man nicht die geringste Anfrischung oder Aufmunterung darzu empfindet/ noch einen würcklichen Vortheil sich versprechen kan.
Freytags Ordinari Post-Zeitungen, 1698, Nr. [37b], S. [6]. (deutschestextarchiv.de)[…]Weiln man wegen der [Refu]gierten Retour in Franckreich schlechte Hoffnung schöpffen kan/ hat man denen in den Reformirten Cantons sich Auffhaltenden anbefohlen/ drey Männer aus ihnen auszuerwählen/ umb nacher Engelland/ Holland/ Brandenburg/ Hessen und andere Reformirte Höfe und Stände zu verreisen/ umb alldar Gelegenheit sich niederzulassen und zu estabiliren zusuchen.
Schweder, Christoph Hermann von: Theatrum Historicum […] Oder Historischer Schauplatz der Ansprüche und Streitigkeiten Hoher Potentaten und anderer regierender Herrschafften in Europa. Leipzig 1712, S. 235. (deutschestextarchiv.de)[…]Wilhelmus machte, nach erhaltener Käyserlichen Permission, noch im selben Jahre den 11 Aug. im Lager vor Theroanne auch ein Testament; worinnen er die von Printz Renato in seiner Familie etablirte Successions-Ordnung confirmirte.
Ludovici, Gottfried: Universal-Historie. Leipzig 1714, S. 651. [DWDS] (gei.de)Der Czaar in Moscau […]schlug die Schweden bey Dörptin Lieffland/ eroberte ferner die trefliche Festung Noteburg / verstattete / vermöge eines besondern Mandats/ den Catholischen und andern Religionen/ in seinen Landen Freyheit, und suchte so wohl die Studia, als Commercien und Künste / durch Aufnehmung wackerer Leute/ in seinem Reiche zu etabliren.
Berliner geschriebene Zeitungen aus den Jahren 1713 bis 1717 und 1735. Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins 38. Berlin 1902, S. 147. (books.google.de)Der berümhte Baumeister Schlüter, so sich kaum zu Petersburg etabliret, ist daselbst gestorben.
Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig 1715, S. 62. (deutschestextarchiv.de)Wenn nun eine Majestät, die von einer anderen Majestät etablirete leges, wegen der darinnen enthaltenen Gerechtigkeit und Billigkeit, auch in seinem Lande einführet, so […]thut er selbiges nicht als ein subditus, sondern als ein imitator boni, und gelten alsdenn diese fremde eingeführete Gesetze nicht authoritate dessen der sie gemacht, sondern dessen der sie in seinem Reiche eingeführet.
Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 48. (deutschestextarchiv.de)[…]Da flohe er zu den Schotten und wurde bey ihnen zum Chriſtenthum angewieſen, daher nach Erichs Tode wieder auf den Daͤhniſchen Thron erhoben, von dem Biſchoff zu Hamburg Adalgo gegen das Ende des 9. Seculi getauffet, und vom Kaͤyſer Ottone als Pathen aus ſelbiger gehoben, auch ſein Koͤnigreich mit Biſchoffen und Prieſtern uͤberall verſehen, und alſo das Chriſtenthum in Daͤnnemarck etabliret.
Stieve, Gottfried: Europäisches Hoff-Ceremoniel. Leipzig, 1715, S. 406. (deutschestextarchiv.de)[…]Es wollen zwar einige verſichern, daß die Hertzogin von Savoyen ſelbſt dem Ludovico XIV. ſolle gerathen haben, die Heurath mit der Infantin, ihrer Princeßin Margarethæ vorzuziehen; im fall durch ſelbige nur Frieden zwiſchen Spanien, und Franckreich etabliret werden koͤnte.
Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 94–95. (deutschestextarchiv.de)Etabiliren/ aufrichten/ eine Manufactur étabiliren; Er hat ſich étabilirt/ haͤuslich angeſetzt/ hat ſein établiſſement, ſeine Aufrichtung/ Wohlfart/ Gluͤck/ dieſem Manne zu dancken; Man trauet nicht gern Leuten/ die nicht établirt ſind/ Haus und Hoff haben.
Gladov, Friedrich: A la Mode-Sprach der Teutschen Oder Compendieuses Hand-Lexicon. Nürnberg 1727, S. 676. (deutschestextarchiv.de)Stabiliren, etabliren, veſt machen, beſtaͤttigen, bevestigen, an- und aufrichten, beständig machen, sich vest setzen, it. sich häuslich an einem Ort niederlassen.
Gundling, Nicolaus Hieronymus: Discovrs über Weyl. Herrn D. Io. Franc. Bvddei […] Philosophiæ Practicæ Part. III. Die Politic. Franckfurt/Leipzig 1733, S. 66. (deutschestextarchiv.de)Wir koͤnnen vor dem 30ſten Jahre zu keiner conſiſtenz kommen, und wer ſeine Kinder eher etabliren kan, der thut ſehr wohl: […]Denn ſie entgehen vielen laſterhafften Beginnen, und naͤrriſchen Haͤndeln; ſie koͤnnen alsdenn nicht mehr ſo petulant leben, ſchaͤmen ſich, und wuͤrden von ihren Kindern ausgelacht werden, wenn ſie noch ſo albern wollten leben. Wenn wir auch alle unſere Kinder etabliret, ſo ſehen wir doch den Vater gerne ſterben, und wenn ſie nichts gelernet, ſo ſoll ſie der Vater ernehren, und ihnen dasjenige geben, was er erworben.
Gundling, Nicolaus Hieronymus: Discovrs über Weyl. Herrn D. Io. Franc. Bvddei […] Philosophiæ Practicæ Part. III. Die Politic. Franckfurt/Leipzig 1733, S. 399. (deutschestextarchiv.de)[…]Die Edelleute giengen allein in Krieg; Denn was ſollen ſie auf ihren Land-Guͤthern machen? Sollen ſie immer Rebhuͤhner fangen? Aber geſetzt, es iſt einer ein Kannen-Gieſſer, er hat gute Nahrung viel Kinder, und er ſoll ein Soldat werden, der heulet und zaͤhnklappet. Koͤnnt ihr es ihm vor uͤbel halten? Ich glaube Nein? Die Leute haben ſich einmahl etabliret, ſich Handwercks-Zeug angeſchaffet, das Buͤrger-Recht gewonnen, da gehen ſie nicht gerne weg.
Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen, 18. August 1740, Nr. 22, S. [1]. (deutschestextarchiv.de)wegen ihrer Geschicklichkeit zu gebrauchenden Leuten an Renteniers, Kaufleuten, Manufacturiers und Künstlern, welche sich aus fremden Landen anhero nach Berlin begeben, und hieselbst häuslich niederlassen und etabliren werden.
Schüddekopf, Carl (Hrsg.): Briefwechsel zwischen Gleim und Uz. Bibliothek des Litterarischen Vereins, Bd. 218. Tübingen 1899, S. 56. (books.google.de)Die neue Academie von welcher bisher so viel gesprochen ist, ist endlich etablirt, doch, wie man sagt noch nicht im völligen stande.
Forster, George: Ansichten vom Niederrhein […]. Bd. 2. Berlin 1791, S. 229. (deutschestextarchiv.de)Es sind hier verschiedene ansehnliche Englische Handlungshäuser etablirt, und das reichste Comptoir im ganzen Orte gehört der Irländischen Familie Conolly.
Radetzky, Josef: Denkschriften militärisch=politischen Inhalts aus dem handschriftlichen Nachlaß des k. k. österreichischen Feldmarschalls Grafen Radetzky, Stuttgart/Augsburg 1858, S. 336. (books.google.de)Den Parteigängern der verschiedenen Armeen wird es dann gelingen, eine Kommunikation mit der Armee an der Maas und eine gleiche mit dem Truppenkorps zu etabliren.
Gutzkow, Karl: Der Zauberer von Rom. Bd. 1. Leipzig 1858, S. 109. (google.de)so lange, bis das Arrangement mit den Tüngels getroffen wäre und sie sich dann in aller Stille eines Tages entfernen oder sonstwo auf seinen Gütern etabliren könne.
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1888, S. 1062. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)wenn der Unternehmer in dem Gefängniß, in dem Zuchthaus eine Fabrik etablirt, auch mit Dampfkraft, wie man das vielfach sieht.
Harnack, Adolf: Das Wesen des Christentums. Sechzehn Vorlesungen vor Studierenden aller Facultäten im Wintersemester 1899/1900 an der Universität Berlin gehalten. Zweite, berichtigte Aufl. Leipzig 1900, S. 179. (books.google.de)Aber die Notwendigkeit, die neuen Kirchen als Staatskirchen zu etablieren, hat schwere Nachteile zur Folge gehabt.
Kollmann, Paul: Auf deutschem Boden in Afrika. Berlin, 1901, S. 35.Wie gemeldet wird, hat sich jetzt ein Deutscher im Süden niedergelassen, der eine Sägemühle etablieren will. […]Ein solches Unternehmen ist mit großer Freude zu begrüßen, da es einen großen Fortschritt in der Ausnutzung und Erschließung unserer Kolonie bedeutet.
Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 3. 3. 1914, S. 5. [DWDS]Die Bureaus der Gesellschaft befanden sich in der Rue Mornay, wo Herr Bugenod sich vor einem Jahre etablierte.
Die Zeit, 17. 7. 1964. [DWDS]Eine Filmhochschule haben wir noch immer nicht, aber dafür sicher bald – wenn die Parlamentarier erst aus der Sommerfrische heimkehren – ein Filmhilfsgesetz, das die Etablierten stützt.
Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 05/226, S. 12480. [DWDS] (bundestag.de)Es ist nicht zuletzt das Wie unseres Tuns und unserer Haltung, das die Unsicherheit und das Mißtrauen der Jugend gegen die Etablierten schürt.
Plenarprotokoll vom 15. 2. 1974. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 07/80, S. 5159. [DWDS] (bundestag.de)In der eben mehr steckt, als nur der übliche Konflikt der Generationen, die übliche Revolte gegen die Etablierten; in der uralte Sehnsüchte nach menschlicherer Gesellschaft neu aufbrechen.
Berliner Zeitung, 17. 6. 1974. [DWDS]Wir erheben gegen den Senat und gegen die etablierten Parteien den Vorwurf, durch ihre Handlungen die weitere Verbesserung der Beziehungen Westberlins zur DDR zu blockieren.
Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 09/32, S. 1661. [DWDS] (bundestag.de)[Eimer, FDP:] Niemand, keine Partei kann sich freisprechen. Fehler fallen auf uns alle zurück. Für die Jugend sind wir alle die Etablierten.
Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 12/4640 vom 26. 3. 1993, S. 51. [DWDS] (bundestag.de)Da Gastarbeiter, die ihre wirtschaftliche Situation verbessern wollen, weiterhin von bereits etablierten Gruppen ihrer Landsleute angezogen werden, lassen sich aus der derzeitigen Zuwanderungsstruktur Rückschlüsse für die künftige Entwicklung ziehen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. 10. 1993. [DWDS]Hier zeigt sich im Angesicht der Wirtschaftskrise die Angst des seit der Wahl von den Sozialdemokraten wieder hoch beschworenen „kleinen Mannes“ vor den Etablierten – er traut ihnen nicht mehr.
Nürnberger Nachrichten, 21. 9. 1994. [DWDS]In den USA drücken Graffitis den Protest jugendlicher Slumbewohner gegen die Etablierten aus.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. 8. 1996. [DWDS]Denn deren Anhängerschaft sei verpflichtet, die totalitäre Ideologie der Organisation zu verbreiten und in der Gesellschaft zu etablieren.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. 9. 1998. [DWDS]Nun ist das Phänomen ja nicht neu, daß der Protest der Entrechteten gegen die Etablierten, der Jungen gegen die Älteren, […]der Anarchisten gegen das Herrschaftssystem, der jungen Sekten gegen alte Theokratien, der Pazifisten gegen einen Militärstaat schon per definitionem gegen geltendes Recht verstößt.
Berliner Morgenpost, 15. 5. 2001. [DWDS]Kurze Zeit später etablierte er mit Freunden ein Kunsthaus an der Augustraße 4, in einer ehemaligen Fabrik.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 18. 11. 2001. [DWDS]Das sind etablierte Achtundsechziger, linke Lehrer, Mediziner und Angestellte im öffentlichen Dienst, Therapeuten und Bioladenbetreiber, mit einem Wort die „Postmaterialisten“, die in den siebziger Jahren zu den damals neuen sozialen Bewegungen gehörten.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17. 3. 2002. [DWDS]Die in Japan erfolgreich am Markt etablierte Technik bringt Farbe aufs Handy.
Saarbrücker Zeitung, 3. 3. 2003. [DWDS]Hoch oben auf der Brüstung über dem Fußvolk demonstrierten die Etablierten ihre Noch-Herrschaft provozierend über die da unten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. 12. 2004. [DWDS]Die Kostenneutralität, mit der die Länder die Reform etablieren wollten, sei inakzeptabel […], zumal die Hochschulen ohnehin chronisch unterfinanziert seien und dennoch für bessere Betreuungsverhältnisse sorgen sollten, kritisierte Gaehtgens.
Salzburger Nachrichten, 15. 10. 2005. [DWDS]Es gibt weniger als fünf große etablierte Verlage und sehr viele kleine Verlage, die sehr schnell wieder weg sind.
Südkurier, 4. 1. 2008. [DWDS]Seit zehn Jahren gibt es die Vorsorge- und Rehabilitationsfachklinik Hänslehof in Bad Dürrheim, und nach Jahren des Aufbaus gilt die Einrichtung als etablierte Klinik in der Branche.
Reutlinger General-Anzeiger, 15. 3. 2008. [DWDS]Wenn die Etablierten im politischen Geschäft im argumentativen Nahkampf zu solchen Mitteln greifen müssen, dann geht es nur darum, Macht und Privilegien zu verteidigen.
Rhein-Zeitung, 29. 4. 2009. [DWDS]Es war für mich natürlich wichtig, meine eigene Arbeitsweise zu etablieren und andere Strukturen einzuführen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. 12. 2010. [DWDS]Und für diejenigen, die sich erst einmal beruflich etabliert haben, sind die Aussichten auf eine langfristigere Anstellung in den vergangenen Jahren nicht schlechter, sondern besser geworden.
Der Tagesspiegel, 16. 3. 2013. [DWDS]Jener Partei, deren plötzlicher Erfolg mitten in der Euro-Krise die etablierten Eliten aufschreckte wie kaum eine andere Nachricht.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17. 3. 2013. [DWDS]Dazwischen schob sich Youngster Laura Dahlmeier, die sich innerhalb nur eines Monats im deutschen Team durch starke Leistungen etabliert hat.
Der Tagesspiegel, 16. 12. 2013. [DWDS]Der Weltcup pudert sich // Maria Höfl-Riesch hält in dieser alpinen Skisaison als einzige Etablierte mit der neuen Generation mit
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 15. 6. 2014. [DWDS]ein kleiner, vermeintlich von Vernunft getriebener Hochschullehrer zeigt es den „Etablierten“, die völlig abgehoben scheinen vom einfachen Volk.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. 1. 2017. [DWDS]Als Außenseiter waren sie doppelt fremd, sie kannten sich untereinander kaum und wurden von den Etablierten auf Distanz gehalten, durch „Gruppenüberheblichkeit und Gruppenverachtung“.
Reutlinger General-Anzeiger, 5. 1. 2018. [DWDS]Schon ein Blick über die eigenen Landesgrenzen zeigt, dass […]in den meisten europäischen Ländern rechtspopulistische Bewegungen enormen Zulauf haben und dass diese Protestbewegungen ihre Popularität aus einem Ressentiment gegen die „Etablierten“ speisen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. 7. 2019. [DWDS]Dafür werden neue Bürolandschaften aufgebaut, neue Kommunikationsformen etabliert und neue Bewerbertypen ins Auge genommen.
Hamburger Abendblatt, 21. 4. 2021. [DWDS]Das Homeoffice hat sich in der Arbeitswelt etabliert und kann zu einer Erfolgsgeschichte werden", sagte Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit.
Badische Zeitung, 24. 4. 2023. [DWDS]Die Hauptlast aber trugen auch diesmal die Etablierten, vor allem Zuspieler Lorenz Rudolf, dem Schönhagen eine starke Leistung attestierte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. 9. 2023. [DWDS]Die AfD surft bequem auf dieser Rutschpartie, und die Aussichten, die Versäumnisse der Etablierten ausnutzen zu können, sind so gut, dass sich demnächst eine neue linkspopulistische Partei bilden könnte.
Die Zeit, 4. 7. 2024. [DWDS]Für kleine Unternehmen sei es extrem schwierig, sich auf dem Markt zu etablieren, sagt der Ernährungsforscher Jan Wirsam von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft.
Hamburger Abendblatt, 13. 9. 2024. [DWDS]So ist es vielleicht besser, wenn die angestoßenen Veränderungen von jemand anderem fortgesetzt werden und die neuen Routinen etabliert werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. 12. 2024. [DWDS]Im deutschen Frauenteam ist es über den Sommer und die ersten beiden Wettkampf-Wochenenden nicht nur gelungen, die Jüngeren im Weltcup konkurrenzfähig zu machen, sondern auch die Etablierten in die Lage zu versetzen, Bestleistungen abzurufen.