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Emanzipation · emanzipieren Emanze · emanzipiert

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Emanzipation und emanzipieren werden im 16. Jahrhundert aus dem Französischen ins Deutsche entlehnt. Die ursprünglich aus dem römischen Recht stammenden Wörter beziehen sich auch im Deutschen zuerst auf einen Rechtsakt, durch den Personen aus der Verfügungsgewalt einer anderen Person entlassen werden. Im Zuge der europäischen Aufklärung wird der Gebrauch vom Bereich des Rechts auf die Sphäre der Politik und Gesellschaft ausgeweitet: Emanzipation bezeichnet in erweiterter Bedeutung die (Selbst-)Befreiung von Unterdrückten aus Abhängigkeitsverhältnissen. Diesem Wandel ging die seit dem späten 17. Jahrhundert bezeugte reflexive Verwendung des Verbs voraus. Im 20. Jahrhundert ist ein bedeutungsverengender Wandel zu beobachten: Emanzipation und Bildungen der Wortfamilie, wie das Adjektiv emanzipiert, sind im heutigen Sprachgebrauch vorwiegend mit der Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter und der Gleichberechtigung der Frau verknüpft.

Wortgeschichte

Herkunft

Das Substantiv Emanzipation1) ist seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts im Deutschen bezeugt (1511). Entlehnt wird das Abstraktum aus dem im Französischen seit dem beginnenden 14. Jahrhundert belegten émancipation (vgl. DEAF électronique), das auf lateinisch ēmancipātio (vgl. ThLL 5,2, 441) zurückgeht (vgl. 25Kluge, 243). Das lateinische Wort bezeichnet in der Rechtsprechung der römischen Antike die Entlassung eines abhängigen und rechtlosen Hausmitglieds aus der patria potestāslat., der väterlichen Verfügungsgewalt in die zivilrechtliche Selbstständigkeit (vgl. 2Pauly). Das zugehörige Verb ēmanicipārelat. aus der väterlichen Gewalt entlassen bildet die Grundlage für französisch émanciper, aus dem wiederum das seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts im Deutschen bezeugte Verb emanzipieren entlehnt wird (vor 1531 niederdeutsch; 1536). Auf französisch émanciper bzw. lateinisch ēmanicipāre zurückgehende Bildungen finden sich in vielen europäischen Sprachen (vgl. englisch emancipation, finnisch emansipaatio, niederländisch emancipatie, spanisch emancipación etc.). Daher ist hier von einem Europäismus auszugehen.

Rechtlicher Gebrauch

In den älteren deutschsprachigen Belegen bezeichnet Emanzipation, zurückgehend auf die lateinische Bedeutung, einen Rechtsakt, durch den eine unmündige Person aus der Vormundschaft, der sogenannten Gewalt, in der Regel der Eltern bzw. eines Elternteils, entlassen wird (1511, 1597).

Der als Emanzipation bezeichnete Rechtsvorgang, durch den die aus der Vormundschaft entlassene Person den gleichen rechtlichen Status wie eine mündige Person erhält, ist kein selbstbestimmter Vorgang: Rechtliche Emanzipation wird gewährt und nicht selbst erwirkt, was durch den transitiven Gebrauch des Verbs jmdn. emanzipieren jmdn. in die zivilrechtliche Selbstständigkeit entlassen angezeigt wird (1536, 1611, 1767). Auch wenn Emanzipation als Rechtsakt nicht durchgängig Bestandteil des deutschen Familienrechts war, bleibt die rechtliche Bedeutung Entlassung in die zivilrechtliche Selbstständigkeit unter dem Einfluss des auch in Teilen Deutschlands im Jahr 1804 in Kraft getretenen französischen Gesetzbuchs Code Civil bis ins späte 19. Jahrhundert erhalten (1808, 1826, 1869, 1883). Mit der Veröffentlichung des Bürgerlichen Gesetzbuchs) im Jahr 1900 wird Emanzipation rechtlich nicht mehr verwendet, und es ist seitdem als Rechtsausdruck nur noch historisierend gebräuchlich (1896, 1901).

Von der Gewährung von Freiheit zur Selbstbefreiung

Die transitive Verwendung von emanzipieren dominiert bis Ende des 18. Jahrhunderts. Sie erfährt eine Erweiterung des Bezugsbereichs: Man wird nicht mehr nur von den Eltern/dem Vater/der väterlichen Gewalt emanzipiert, sondern zum Beispiel auch von seinem Vaterland (1766) oder von der Natur (1778). Das Verb wird hier in der Bedeutung jmdn. von fremdem Einfluss unabhängig machen gebraucht.

Daneben entwickelt sich ein neuer reflexiver Gebrauch: sich emanzipieren ist in der Bedeutung sich aus einem Zustand der Abhängigkeit und Unterdrückung befreien in deutschsprachigen Texten erstmals Ende des 17. Jahrhunderts bezeugt, allerdings zunächst nur vereinzelt (1686, 1699). Mit der Verbreitung der Ideen und Postulate der europäischen Aufklärung weitet sich die nun eine Selbstermächtigung anzeigende Verwendung zunehmend vom Bereich des Rechts auf die Sphäre der Politik und Gesellschaft aus. Auch die im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts bezeugte Verwendung des Substantivs Emanzipation in der Lesart Befreiung aus einem Zustand der Abhängigkeit und Unterdrückung bringt die aufklärerische Sichtweise auf die Gesellschaft zum Ausdruck, in der alle Menschen gleichberechtigt sind und sich selbst befreien können (1768, 1787a, 1795). Der Wortgebrauch ist teilweise von einer kritischen Haltung gegenüber den aufklärerischen Forderungen nach Freiheit und Unabhängigkeit des Menschen geprägt. Die Bildungen erscheinen hier mit negativer Konnotation im Sinne einer ungebührlichen Anmaßung (1787b).

Emanzipation im 19. Jahrhundert

Im Zuge der allgemeinen politischen und sozialen Umwälzungen im 19. Jahrhundert wird Emanzipation zu dem praktisch wichtigsten aller Begriffe, namentlich aber zu dem Mittelpunkte aller Staatsfragen der Gegenwart oder unserer Zeit – so beschreibt der Verfasser des Grundsatzartikels in der Allgemeinen Encyclopädie der Wissenschaften und Künste im Jahr (1840a) die Relevanz des Worts. Nicht erst aus heutiger Sicht also wird das 19. Jahrhundert als das Jahrhundert der Emanzipation (Osterhammel 2011, 1297) wahrgenommen. Heinrich Heine begreift die Emanzipazion der ganzen Welt bereits im Jahr 1830a als die große Aufgabe seiner Zeit.

In Zusammenhängen, in denen es um die Befreiung des Menschen aus den verschiedenen Formen von Abhängigkeit, Ausbeutung, Benachteiligung und Unterdrückung sowie um deren Abschaffung und Überwindung geht, werden Emanzipation und emanzipieren in ihrem neuzeitlichen Verständnis zu überaus gebräuchlichen Wörtern. Die Bezeugungsfrequenz steigt dementsprechend um 1830/40 signifikant an (vgl. Abb. 1).

Der reflexive Gebrauch des Verbs, der eine Selbstbefreiung impliziert, nimmt im Laufe des 19. Jahrhunderts zu, allerdings ist auch die transitive Verwendung jmdn. aus einem Zustand der Abhängigkeit befreien weiter konstant belegt. Diese lässt den Befreiungsprozess (wie im ursprünglichen Verständnis) als eine von außen gesteuerte und gewährte Entlassung und nicht als selbst erstrittene Leistung erscheinen (1809, 1833b, 1872b; vgl. Koselleck 2006, 329). Darüber hinaus ist zu beobachten, dass die Wörter in politischen Debatten und öffentlichen Diskussionen von Kritikern der jeweiligen sozialen und politischen Befreiungsprozesse häufig schlagwortartig und polemisch verwendet werden.

Mit Bezug auf Gleichstellung in konfessioneller Hinsicht ist Emanzipation seit Beginn des 19. Jahrhunderts nachweisbar (1803). Dabei handelt es sich zunächst um Forderungen nach bürgerlicher Gleichstellung von politisch und sozial benachteiligten katholischen Iren. Insbesondere die Verbindung katholische Emanzipation ist entsprechend dem englischen Schlagwort catholic emancipation (vgl. 3OED unter emancipation, n. 2) belegt (1817, 1830b). Im Jahr 1816 verwendet erstmals Ludwig Börne die Wortbildung Emanzipierung, im Jahr 1819 folgt das Substantiv Emanzipation in einer programmatischen Petition mit Bezug auf die konfessionelle und rechtliche Gleichstellung von Juden. Seit 1830 nimmt der Gebrauch von Emanzipation der Juden und des Kompositums Judenemanzipation zu, außerdem die attributive Verwendung des Partizips emanzipierte Juden (1831a, 1844b, 1845b).

Etwa zur gleichen Zeit ist Emanzipation in Zusammenhängen gebräuchlich, in denen es um die Abschaffung der Sklaverei geht. Die Belege beziehen sich auf außerdeutsche Verhältnisse, zuerst auf die Befreiungsprozesse in den britischen und französischen Kolonien, in der zweiten Jahrhunderthälfte dann zunehmend auf Nordamerika. Das Substantiv steht in der Verbindung Emanzipation der Sklaven und als Grundwort im Kompositum Sklavenemanzipation, das Verb häufig attributiv in der Verbindung emanzipierte Sklaven (1831b, 1840b, 1855).

Um 1840 entwickelt sich Emanzipation im Zusammenhang mit den bedeutenden sozialen und politischen Veränderungen der Zeit zu einem zentralen Ausdruck der Arbeiterbewegung im Sinne von Befreiung aus ökonomischer Unterdrückung und Ausbeutung. In Verbindungen wie Emanzipation der Arbeiter, Emanzipation der Arbeiterklasse, Emanzipation des Proletariats steht das Wort sowohl in programmatischen Schriften des Sozialismus als auch in politischen Debatten für die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit und den Kampf für die Rechte der Arbeiter. Bereits 1838 heißt es: Der Act, durch den der Knecht zum Freien wird, ist die Emancipation (1844a, 1847a, 1849a, 1867, 1877). Die schlagwortartig verwendete Verbindung Emanzipation der Arbeit (vom Kapital o. ä.; 1849b) zeigt beispielhaft, wie Emanzipation nicht nur auf persönliche, sondern auch auf sachliche Abhängigkeitsverhältnisse übertragen wird.

In der Lesart Lösung von fremdem Einfluss wird es auch auf die Befreiung von Ländern, Kolonien, Institutionen u. ä. von der Fremdherrschaft anderer Staaten, Handelsmonopolen, der Kirche u. ä. bezogen (1848b, 1875, 1913, 1993). Ebenso wird das Verb seit dem 19. Jahrhundert in der entsprechenden Lesart sich von fremdem Einfluss unabhängig machen verwendet (1830c, 1840c, 1842).

Mit Blick auf den heutigen Gebrauch lässt sich sagen, dass diese Lesart, die sich auf die Loslösung von bestimmten vorgegebenen Zusammenhängen bezieht (z. B. von traditionellen Lebensformen, überkommenen Denkrichtungen, Erwartungen, Strukturen), zugenommen hat (2015, 2017a, 2017b). Dagegen ist der im 19. Jahrhundert vorherrschende Gebrauch, der auf gewaltsam von außen aufgezwungene Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnisse verweist, heute in gesellschaftspolitischen Zusammenhängen seltener bzw. er wird meist historisierend verwendet (mit Ausnahme des konstanten Themas der Emanzipation der Frau).

Das Streben nach Geschlechtergleichheit: Emanzipation der Frau

Eine frühe Verwendung von Emanzipation mit Bezug auf die Gleichberechtigung der Geschlechter findet sich bereits im Jahr 1792 in Theodor Hippels programmatischer Streitschrift Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Danach ist in Veröffentlichungen über die Rolle der Frau in der Gesellschaft zunächst kaum von emanzipieren oder Emanzipation die Rede. Erst etwa 40 Jahre später, in der Zeit des Vormärz, nimmt der Gebrauch in der neuen Lesart auf Selbstständigkeit und Gleichberechtigung gerichtete Befreiung von Frauen aus patriarchalischen Strukturen bzw. sich von patriarchalischen Strukturen befreien, Gleichberechtigung erlangen zu. Der Wortgebrauch ist zunächst von der Beurteilung männlicher Autoren geprägt und bei Kritikern und Gegnern frauenpolitischer Fragen häufig negativ besetzt (1833a, 1847c, 1849c). In den 1840er Jahren – und besonders seit den Revolutionsjahren 1848/49 – nimmt die Frauenbewegung in Deutschland ihren Anfang; damit rückt der Blick von Autorinnen stärker in den Fokus. Vertreterinnen der Frauenbewegung und Schriftstellerinnen wie Louise Aston, Ida Hahn-Hahn, Fanny Lewald, Louise Otto-Peters artikulieren ihre Interessen und Forderungen publizistisch und literarisch. In den kontrovers geführten Debatten um die Rechte der Frauen kommt es zu einer vielfachen Verwendung von Emanzipation, emanzipieren, emanzipiert (1843a, 1846, 1848a) und zugehöriger Ableitungen wie Emanzipierte, Emanzipierung sowie Komposita wie zum Beispiel Emanzipationsideen, Emanzipationssucht, Frauenemanzipation (1844c, 1866, 1872a). Der Gebrauch ist jedoch nicht unbelastet: So beklagt sich Louise Otto-Peters, die Gründerin der 1849 ins Leben gerufenen Frauen-Zeitung, über einen Missbrauch der Wörter Emanzipation und Frauenemanzipation (1849f). Im Kontext des französischen Saint-Simonismus wird unter dem Schlagwort Emanzipation des Fleisches (1845a, 1843b, 1870a; vgl. Conversations-Lexikon der Gegenwart 1, 1152–1157) moralische Freizügigkeit propagiert. In Abgrenzung zu diesem – aus Sicht vieler Vertreterinnen der damaligen Frauenbewegung falsch verstandenen – Emanzipationsbegriff betont Otto-Peters ausdrücklich, dass sie keine Emanzipierte sei (1849d, 1849e). Die Substantivierung wird als negative Fremdzuschreibung aufgefasst.

Auch das partizipiale Adjektiv emanzipiert, das in der Verbindung emanzipierte Frau häufig attributiv verwendet wird und heute ohne negative Wertung die Bedeutung selbstständig, unabhängig, Gleichberechtigung anstrebend, besitzend hat, wird häufig geringschätzig in der Lesart unweiblich und entfraulicht verwendet (1847b, 1848c, 1870b, vgl. Duden Etymologie, 135).

Emanzipation und emanzipieren sind seitdem zentrale Wörter für den Prozess der Befreiung von Frauen aus patriarchalischen Strukturen. Mit einer zweiten Welle der Frauenbewegung in den 1970er Jahren kommt es im 20. Jahrhundert zu einem erneuten Anstieg des Gebrauchs der Wörter.

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Emanze

Das Substantiv Emanze ist eine negativ konnotierte Kurzform von Emanzipation oder Emanzipierte, die in den 1970er Jahren im Kontext der Frauenbewegung neu gebildet wird (1972a, 1974, 1978a). Als Emanzen werden umgangssprachlich Frauen bezeichnet, deren Einsatz für Gleichberechtigung und Frauenrechte als übertrieben empfunden wird (1986). Sie gelten als kämpferisch (militante Emanzen 1977) und unweiblich, oft auch als unattraktiv: Ich bin eben von rechts bis links die Emanze, die gefälligst geifernd, rigide, häßlich und hysterisch zu sein hat sagt zum Beispiel 1975a Alice Schwarzer in einem Interview über die stereotypen Eigenschaften, die mit dem Wort Emanze verknüpft werden (vgl. auch 1978b). Das Klischee, dass Frauen nicht gleichzeitig emanzipiert und weiblich sein können, wird bereits im 19. Jahrhundert durch Verwendung des Stigmaworts BlaustrumpfWGd für intellektuelle Frauen zum Ausdruck gebracht. Das Wort Emanze wird von Frauen selbst aufgrund seiner negativen Assoziationen häufig mit Abwehr verwendet: Sie wollen keine Emanze sein (1979, 2010, 2014). Im Laufe der Zeit wird Emanze von einigen Frauen jedoch auch in einem positiven Verständnis aufgegriffen und in affirmativer Aneignung als Selbstbezeichnung im Sinne von Frau, die sich bewusst emanzipiert zeigt; Feministin gebraucht (1996, 2005, 2006). Der Gebrauch von Emanze nimmt nach einem Bezeugungshöhepunkt in der Mitte der 1980er Jahre kontinuierlich ab.

Emanzipation wird zu einem Fahnenwort in der frauenpolitischen Diskussion (1972b, 1975b, 1980, 1981). Es ist seitdem im öffentlichen Bewusstsein mit der Frage nach dem Verhältnis der Geschlechter und der Gleichberechtigung der Frauen verbunden (2018, 2022).2) Hier hat somit eine Bedeutungsverengung stattgefunden.

Anmerkungen

1) Die Wort- und Begriffsgeschichte von Emanzipation kann als gut erforscht gelten. Besonders hervorzuheben ist die begriffsgeschichtliche Analyse von Karl Martin Grass und Reinhart Koselleck (Grass/Koselleck 1975) in den GG, in der Emanzipation auch über deutschsprachige Entwicklungen hinaus eingehend untersucht und beschrieben wird, vgl. ergänzend dazu Herrmann 1974, Koselleck 2006. Erweitert wird die Behandlung des Begriffs in den GG durch eine umfangreiche Studie zur Begriffsgeschichte der Frauenemanzipation von Gisela Bock (Bock-2014). Auch lexikographisch und enzyklopädisch kann das Wort als gut erfasst gelten: Bereits im 19. Jahrhundert erscheinen umfangreiche Artikel zu Emanzipation in den Enzyklopädien Ersch-Gruber 34, 2–12 und 4Conversations-Lexikon 3, 396–398, Conversations-Lexikon der Gegenwart 1, 1152–1157 und 2, 167–191. Emanzipation ist außerdem gebucht in: 2DFWB, 2DWB, EdN, Harras 1989, 608–616, HWPh 2, 448–449, Protestdiskurs 1967/68, 8Staatslexikon-online, Stötzel/Wengeler 1995, 451–516, Stötzel 2002, 149–154, ThRE 9, 534–552.

2) Vgl. Stötzel/Wengeler 1995, 470, Harras 1989, 613.

Literatur

Bock-2014 Bock, Gisela: Begriffsgeschichten: „Frauenemanzipation“ im Kontext der Emanzipationsbewegungen des 19. Jahrhunderts. In: Dies.: Geschlechtergeschichten der Neuzeit. Ideen, Politik, Praxis. Göttingen 2014, S. 100–152.

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4Conversations-Lexikon Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. Bd. 1 1–10. 4. Aufl. Leipzig/Altenburg 1817–1819.

Conversations-Lexikon der Gegenwart Conversations-Lexikon der Gegenwart. Hrsg. von Friedrich Arnold Brockhaus, Carl August Espe. In vier Bänden. Leipzig 1838–1841.

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ThRE Theologische Realenzyklopädie. Bd. 1–36 und zwei Register-Bände. Hrsg. Gerhard Müller u. a. Berlin/New York 1977–2007.

Belegauswahl

Eyn gerichts form über dieselb emancipacion. […][...] N. loucher seyn vätterlich macht vnd gewaltt in sölchen sachen vor mir vff mit mund vnd hande an den stab dauon ouch. H. loucher seyn sůn sölche macht vnd gewalt über sich nam vnd an sich zohe.

Geßler, Heinrich: Formulare und tütsch Rethorica. Straßburg 1511, Bl. 73r. (digitale-sammlungen.de)

Dat mach ok ein bure sinen sönen edder döchteren mit willen und vorweten siner heerschop van sik raden und emancipiren, […]also dat he den vader mit alle sinen güderen vorlet, und darna den de vader, moder edder sine unberadene böleken sterven, deweile ein van en levet, nien toseggent to den güdereu behölt. und wen he sodanes ane der heerschop willen dede und darna ein erve fallen konde, so trede de heerschop in sine stede.

Das Rügische Landrecht des Matthaeus Normann. Bearb. v. Georg Frommhold. Quellen zur Pommerschen Geschichte. Bd. 3. Stettin 1896, S. 45. (digitale-bibliothek-mv.de)

Emancipatus, Ein freigebener sun/ Ist der/ welcher auß der gewalt seines vatters emancipirt/ das ist frei gelassen worden ist/ also das er hinfürter in seiner selbst gewalt ist/ ein herr für sich/ vnnd wes er handelt odder thůt/ jm alleyn zu gewinn oder verlust thůt [et]c.

[Gobler, Justinus]: Gerichtlicher Proceß, auß grund der Rechten vnd gemeyner übung, zum fleissigsten in drei theyl verfasset. Frankfurt a. M. 1536, Bl. 5r. (books.google.de)

So ordnen vnd woͤllen wird/ wann ein Vatter seine Kinder/ welche jhr Muͤndigs vollkoͤmlich Alter erreicht haben/ ehelichen/ mit einer gebuͤrlichen Ehesteuwer/ außbestattet/ […]dieselbigen auch darauff/ von jhme dem Vatter/ abgeschieden/jhre eygene Haußhaltung vnnd Handthierung angestellt/ eygen Hauß/ Feuwer vnd Rauch halten/ daß solchs fuͤr ein rechte Emancipation/ […]vnnd daß sie/ die Kinder/ dann durch deß Vaͤtterlichen Gewalts nicht weniger/ als wann solches fuͤr der Oberkeit/ oder fuͤr Gericht solenniter geschehen were/ vollkoͤmlich entlediget seyen/ gehalten soll werden.

Meurer, Noe/Nikolaus Rücker: Liberey Keyserlicher, Auch Teutscher Nation Landt vnd Statt Recht. 2. Teil. Frankfurt a. M. 1597, S. 14. (doi.org)

Ist ein kind, sohn oder tochter, von synen eltern vsgesteürt, emancipiert vnd gefreiet vnd dann schulden macht, so sind die elteren nit pflichtig dieselben schulden zebezahlen.

Rechtsquellen des Kantons Freiburg. Das Stadtbuch (municipale) von Freiburg im Uechtland. Hrsg. v. J. Schnell. In: Zeitschrift für Schweizerisches Recht. 37. Bd. Neue Folge: 15. Bd. Basel 1896, S. 250. (books.google.de)

Dahero siehet man/ wie offtmal hohe Standes=Personen/ […]oder auch solche/ die sich durch Gunst oder andere Mittel dem Oberkeitlichen Einsehen entziehen können/ so gar frey ihren Lüsten nachhangen/ auch wohl die Larve gar abziehen/ und ohne Scheu bekennen/ daß sie von Gott und der Religion nichts halten/ sondern ihrer Meynung nach sich von solchem Zwang [der Religion] […]sehr weißlich und muthig/ und/ wie sie zu reden pflegen/ generosè, oder cavallierement, und aus galanterie, frey gemacht und emancipiret.

Seckendorff, Veit Ludwig von: Christen=Stat. Leipzig 1686, S. 24. (books.google.de)

[…]Gleichwie ich der Ihrigen guten Intention, ohngeachtet was viele andere sentimentiren mögen, mich versichert halte, also hoffe ich, M. H. Herr Hofprediger wird mir das Recht thun, zu glauben, daß diese ohnmaßgebliche Vorstellungen so ich vor nothdringlich gehalten, aus einem aufrichtigen, wohlgesinnten Gemüthe herrühren, und würde ich mich nimmermehr soweit emancipiret haben, wenn es nicht eine Sache, daran zur Ehre Gottes und Besten der wahren Kirchen ein so großes gelegen, […]wobey die Dissimulation ganz unverantwortlich und recht criminal seyn würde.

Leibniz, Gottfried Wilhelm: Brief an Jablonski. In: G. E. Guhrauer (Hrsg.): Leibnitz’s Deutsche Schriften. 2. Bd. Berlin 1840, S. 126. (google.de)

Man wird durch zwo Wege von seinem Vaterland emancipirt, durch eine fremde Erziehung und durch die Verwandlung der Denckungs=Art, da man durch geistische Kost und Nahrungs=Mittel sich fremde zu Landsleuten macht.

Moser, Friedrich Carl Freiherr von: Reliquien. Frankfurt a. M. 1766, S. 352. (books.google.de)

Der Carl Ludewig Schenk hatte ſeine 4 toͤchter, […] auf anraten des Profeſſor Wahls zu Gieſſen, vor einem notarien, und 2 zeugen emancipiret; allein die hiſige regirung hilte diſe emancipation fuͤr ungiltig, weil ſie nicht gerichtlich geſchehen waͤre. […]Daß aber der emancipant einen notarien, und zeugen ſich dabei ausbitte, hat in roͤmiſch-catholiſchen landen keinen anſtand.

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt a. M. 1767, S. 541. (deutschestextarchiv.de)

Ein Volk, das Reichthum in Besitz hat, und auf sein Eigenthum eifersüchtig wird, hat das Project der Emancipation entworfen […], und ist unter Begünstigung einer neuerlich gewonnenen Wichtigkeit in der Erweiterung seiner Forderungen, und in der Streitigmachung der Vorrechte, welche sein Landesherr zu gebrauchen gewohnt gewesen ist, immer weiter fortgegangen.

Ferguson, Adam: Versuch über die Geschichte der bürgerlichen Gesellschaft. Leipzig 1768, S. 407. (books.google.de)

[…]Es iſt eine unuͤberdachte Behauptung, daß Soͤhne kein Geheimnis (die Liebe nicht ausgenommen) vor ihren Eltern haben ſollen! Irrthum wer Liebe nicht ausnimmt giebt ſeinen Soͤhnen im Luͤgen Unterricht. Der Sohn der fuͤhlt er koͤnne Vater werden iſt von der Natur emancipirt, er hat in dieſem Stuͤck keinen Vater mehr.

Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie, nebst Beylagen A, B, C. Meines Lebenslaufs Erster Theil. Berlin 1778, S. 213. (deutschestextarchiv.de)

Die Natur aller Kolonien bringt es mit sich, daß sie, sobald sie für sich selbst bestehen können, sich emancipiren und vom alten Stamme losreißen. […]Dieses Schicksal steht unfehlbar, früher oder später, den spanischen Besitzungen durch ganz Amerika bevor, und kann vielleicht durch die Entstehung eines neuen Handelsstaats in Neualbion beschleunigt werden.

Forster, Georg [Übers.]: Des Capitain Jacob Cook’s dritte Entdeckungs=Reise. Bd. 1. Berlin 1787, S. 94. (books.google.de)

XENOFON […] Aber was nennen wir ein aufgeklärtes Volk? Der größte Haufe wird diesen Nahmen nie verdienen. […]Die Erfahrung aller Zeiten über den Karakter des Volkes sowohl in monarchischen als popularen Staaten (und in diesen letztern vornehmlich) lehrt unwidersprechlich, daß die Menge immer unmündig bleibt, und immer nöthig hat daß andere für sie denken und ihr gemeinsames Interesse wahrnehmen. Es bleibt also durch die allgemeine Geschichte bestätigt, daß ein ganzes Volk nie zu einem so hohen Grade von Vernunft und Weisheit gelangt, daß es lediglich seinem eigenen Urtheil überlassen werden könnte, ob und wie es regiert werden wolle.

Immer währende Verwirrung, Anarchie und Rückfall in die alte Wildheit würde die unausbleibliche Folge einer solchen Emancipazion desselben [Volkes] seyn. […]Es muß also in jeder bürgerlichen Verfassung, wenn sie anders Bestand haben soll, eine Macht seyn, die sich nicht auf Vertrag oder willkührliches Gutbefinden des Volkes, sondern auf das große Gesetz der Nothwendigkeit gründet.

Wieland, Christoph Martin: Eine Lustreise ins Elysium. In: Ders.: Sämmlichte Werke. 28. Bd. Leipzig 1797, S. 197. (books.google.de)

Wie wollet ihr denn jene Furcht nennen, die euch abhält, dem andern Geschlechte seine Ehre wiederzugeben? Die Zeiten sind nicht mehr, um das andere Geschlecht überreden zu können, dass eine Vormundschaft wie bisher für dasselbe zuträglich sei, dass sie seinen Zustand behaglicher und sorgloser mache, als eine Emancipation […], wodurch es sich mit Verantwortungen, Sorgen, Unruhen und tausend Unbequemlichkeiten des bürgerlichen Lebens belasten würde, die es jetzt kaum dem Namen nach zu kennen das Glück habe.

Hippel, Theodor Gottlieb von: Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber. Berlin 1792, S. 191. (deutschestextarchiv.de)

Diese Emancipation vom blinden Gehorsam, die alle Zwangsmittel und alle Befehle überflüssig macht, setzt zugleich voraus, daß wir die Richtschnur unsers Verhaltens in unserm Innern besitzen […], und ruhet mit Zuversicht in der Ueberzeugung, daß wir mit dem Pfunde, welches uns anvertrauet ist, nach der Freysprechung von jedem dogmatischen Zwange wuchern, jedesmal nach bester Einsicht handeln, und unaufhörlich streben werden, diese zu berichtigen und zu erweitern.

Forster, Georg: Kleine Schriften. Ein Beytrag zur Völker- und Länderkunde, Naturgeschichte und Philosophie des Lebens. 4. Theil. Berlin 1795, S. 376. (books.google.de)

Dagegen wurde in Irland und dem übrigen Großbritanien den Katholiken die Emancipation versagt, und mehrern Millionen Menschen die edelsten Bürgerrechte entzogen.

Almanach der neuesten Fortschritte, Erfindungen und Entdeckungen in den spekulativen und positiven Wissenschaften. 2. Bd. Erfurt 1803, S. 577. (books.google.de)

Von der Emancipation (Entlaſſung aus der elterlichen oder vormundſchaftlichen Gewalt).

476. Der Minderjaͤhrige wird durch die Heirath, kraft des Geſetzes, emancipirt.
477. Auch der nicht verheirathete Minderjaͤhrige kann jedoch, wenn er das funfzehnte Jahr ſeines Alters zuruͤckgelegt hat, von ſeinem Vater, oder, in deſſen Ermangelung, von ſeiner Mutter emancipirt werden.
Dieſe Emancipation geſchieht durch die bloße Erklaͤrung des Vaters, oder der Mutter, welche der Friedensrichter mit Zuziehung ſeines Secretaͤrs aufnimmt.

Napoleon, Hieronymus: Napoleons Gesetzbuch. Code Napoléon. Straßburg 1808, S. 206. (deutschestextarchiv.de)

England hat seine Katholiken noch nicht emanzipirt, Schweden gewährt nur beschränkte Freiheit den Katholiken.

Becker, Karl Friedrich/Johann Gottfried Woltmann: Die Weltgeschichte für die Jugend. Zehnter Theil. Berlin 1809, S. 426. [DWDS] (gei.de)

[…]Ein Haupteinwurf aber, womit man den gerechten Ansprüchen der Israeliten in den Weg zu treten pflegt und der unter verschiedenen Formen immer von neuem wiederholt wird, liegt in der Klage, daß durch die Ertheilung des Bürgerrechts, der Handel und der Häuserbesitz der Israeliten sich zum Nachtheil der Christen stark vermehrt habe. Allein jene Behauptung ist ganz grundlos, da die hiesigen Israeliten seit ihrer Emancipirung nur sehr selten einen jener Handelszweige, die ihnen früher untersagt waren, ergriffen haben.

Börne, Ludwig: Actenmäßige Darstellung des Bürgerrechts der Israeliten zu Frankfurt am Main. Heidenheim 1816, S. 70. (google.de)

Unter der Emancipation der Catholiken in Irland, von welcher in der neuern Zeit häufig die Rede gewesen ist, wird die Aufhebung der bürgerlichen und kirchlichen Beschränkungen verstanden, denen die catholischen Bewohner dieses Landes unterworfen waren, und zum Theil unterworfen sind.

Conversations-Lexicon oder encyclopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände. 3. Bd. 4. Aufl. Altenburg/Leipzig 1817, S. 396. (books.google.de)

Indem ich zu gleicher Zeit aus Ueberzeugung alle übrigen Mittel gegen jene Gebrechen, welche noch den Zustand der Israeliten drücken, blos für palliativ, ihre Emancipation aber allein für gründlich heilend, aus den angeführten Gründen erachte, wiederhole ich schließlich meine unterthänigste Bitte, deren endliche Gewährung nicht nur auf das Wohl meiner Glaubensgenossen, sondern auch des ganzen Staates von unverkennbarem Einfluß seyn wird.

Hirsch, Salomon: Petition an die bayerische Ständeversammlung vom 2. April 1819. Zit. n.: Kampmann, Christoph: Die Petition des Salomon Hirsch und die Würzburger „Hepp-Hepp“-Krawalle von 1819 […]. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 60 (2000), S. 434. (digitale-sammlungen.de)

Die obigen Güter gehören ungetheilt der Elisabeth Kuhbern, ohne Gewerb, Wittwe von Johann Breuer und ihren Kindern, nämlich der emancipirten Minderjährigen Rosalie Breuer […], wovon Peter Dötsch, Bierbrauer, der Kurator ist, dem Franz Joseph Breuer, Bierbrauer, und der Theresia Marchand, unverheirathet und ohne Gewerb, alle Vorgenannte in Trier wohnhaft, in eigenem Namen und als Benefizereben des in Trier verstorbenen Johann Peter Marchand.

Kölnische Zeitung (Beilage), 24. 12. 1826, Nr. 204, o. S. (deutsche-digitale-bibliothek.de)

Was iſt aber dieſe große Aufgabe unſerer Zeit?

Es iſt die Emanzipazion. Nicht bloß die der Irlaͤnder, Griechen, Frankfurter Juden, Weſtindiſchen Schwarzen und dergleichen gedruͤckten Volkes, ſondern es iſt die Emanzipazion der ganzen Welt, abſonderlich Europas, das muͤndig geworden iſt, und ſich jetzt losreißt von dem eiſernen Gaͤngelbande der Bevorrechteten, der Ariſtokratie. […]Moͤgen immerhin einige philoſophiſche Renegaten der Freyheit die feinſten Kettenſchluͤſſe ſchmieden, um uns zu beweiſen, daß Millionen Menſchen geſchaffen ſind als Laſtthiere einiger tauſend privilegirter Ritter.

Heine, Heinrich: Reisebilder. Dritter Theil. Hamburg 1830, S. 180. (deutschestextarchiv.de)

Man könnte eben so gut behaupten wollen, Oxford sey der katholischen Emanzipation nicht entgegen gewesen […], als es sich weigerte, den besten Minister, den England seit einem Jahrhundert als Staatssekretair für das Innere besessen hat, in das Parlament abzuordnen.

Allgemeine Zeitung, 9. 1. 1930, Nr. 9, o. S. (deutschestextarchiv.de)

[…]Wir verwahren uns auf das Feierlichste gegen jeden Vorwurf, den man unserer Copie der Zeichnungen machen könnte. Es ist nicht unserer Schuld, wenn auch nicht ein einziger Buchstabe in der Beschreibung auf die Zeichnung paßt. Solche Liederlichkeiten werden jezt Sitte bei den englischen Journalisten. Es emancipirt sich, wie es scheint, nach und nach Alles in England von der einst daselbst nationalen Pünktlichkeit.

Polytechnisches Journal 37 (1830), S. 254. (books.google.de)

Der Frankfurter Spießbuͤrger aͤrgert ſich uͤber Vorrechte des Adels; aber er aͤrgert ſich noch mehr, wenn man ihm zumuthet, ſeine Juden zu emanzipiren.

Heine, Heinrich: Nachträge zu den Reisebildern. Hamburg 1831, S. 274. (deutschestextarchiv.de)

[…]Vor acht Jahren noch war Cap Messurado nichts als ein Sklavenmarkt, auf welchem jährlich 10,000 solche, durch christliche Liebe und Eigennuz zum Vieh entwürdigte, Menschen verkauft wurden. Seit dieser kurzen Zeit wurde daselbst dieser schändliche Handel ganz aufgehoben, und es entstand dafür eine Colonie, die aus 2000 in Amerika emancipirten Sklaven besteht.

Polytechnisches Journal 42 (1831), S. 80. (books.google.de)

[…]Doch einen andern Grundſatz ſprechen die Simoniſten deutlich aus: den der Emancipation der Weiber. Wollen ſie damit täuſchen, oder täuſchen ſie ſich ſelbſt — ich weiß es nicht. Vielleicht heucheln ſie dieſen Grundſatz, um die Frauen für ihre Sekte zu gewinnen. Iſt es ihnen aber Ernſt, dann ſind ſie in einem Wahne befangen, der nur darum nicht verderblich iſt, weil er nie zur Wirklichkeit werden kann. Bei einer flüchtigen Betrachtung ſcheint es zwar Gewinn, wenn das weibliche Geſchlecht emancipirt würde, wenn es gleiche ſittliche, gleiche politiſche Rechte mit den Männern erhielte; der Kreis der Menſchheit, ſcheint es, würde dadurch erweitert werden. Aber es iſt Täuſchung. […]Selbſtſtändigkeit des Weibes würde nicht allein die Beſtimmung des weiblichen, ſondern auch die des männlichen Geſchlechts vereiteln. Nicht das Weib, nicht der Mann allein drücken die menſchliche Natur aus; nur Mann und Frau vereinigt bilden den vollkommenen Menſchen. Nur in der Ehe, nur im Familienleben wird der Zweck der Menſchheit erreicht.

Börne, Ludwig: Mittheilungen aus dem Gebiete der Länder- und Völkerkunde. Zweiter Theil. Offenbach 1833, S. 19, 20. (deutschestextarchiv.de)

Wozu ins Teufels Namen alle dieſe Umſtaͤndlichkeiten? Wenn die Juden emanzipirt werden ſollen, wozu denn noch vorher die langweilige Muſterung alter Ungerechtigkeit? […]Soll man denn die buͤrgerliche Geſellſchaft wie eine Uhr behandeln, die, wenn ſie vorwaͤrts ſoll, nachdem ſie lange ſtehen geblieben, jede verſaͤumte Viertelſtunde nachſchlagen muß? Daruͤber ſterben ganze Menſchengeſchlechter in Elend und Kummer.

Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. 1831—1832. Dritter Theil. Paris 1833, S. 247. (deutschestextarchiv.de)

[…]In unsern Tagen ist es der Gedanke der Freiheit, der die europäisch-amerikanische Welt als die durchgreifendste Kategorie durchdringt, und so muß denn mit ihm der entgegengesetzte Gedanke der Knechtschaft ebenso lebendig werden, denn die sich gestaltende Freiheit ist von ihrer negativen Seite ein Befreien. Der Act, wodurch der Knecht zum Freien wird, ist die Emancipation.

Conversations-Lexikon der Gegenwart. In vier Bänden. 1. Bd. A bis E. Leipzig 1838, S. 1152. (books.google.de)

Neben diesem zunächst blos juristischen Begriffe der Emancipation gibt es nun auch eine umfassendere Bedeutung dieses Wortes im politischen, philosophischen und welthistorischen Sinne; […]welche Erweiterung [der Bedeutung] keineswegs zufällig oder willkürlich, sondern in dem Wesen der Menschheit und dem Gange ihrer Entwickelung mit Nothwendigkeit begründet ist, und durch welche die Emancipation zu dem praktisch wichtigsten aller Begriffe, namentlich aber zu dem Mittelpunkte aller Staatsfragen der Gegenwart oder unserer Zeit geworden ist.

Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste. Hrsg. von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber. Erste Section. A – G. 34. Theil. Leipzig 1840, S. 3. (sub.uni-goettingen.de)

Sturge bemerkte ferner, die französischen Commissarien, die in Auftrag ihrer Regierung die Folgen der Emancipation in den brittischen Colonien beobachtet, seyen zu einem günstigen Ergebniß gekommen, und die Abschaffung der Sklaverei in den französischen Ansiedelungen werde sich nun nicht mehr länger verweigern lassen.

Allgemeine Zeitung, 10. 1. 1840, Nr. 10, S. 74. (deutschestextarchiv.de)

es mag daher wohl die Zeit da seyn, daß Deutschland sich emancipire von der Herrschaft und Beeinträchtigung fremder Handelsmonopole.

Allgemeine Zeitung, 10. 5. 1840, Nr. 131, S. 1046. (deutschestextarchiv.de)

Politische und wissenschaftliche Intelligenz, Bildung und Tüchtigkeit kann erst, wenn die Provinzen sich emanzipiren, in der ganzen Nation erwachen.

Die Grenzboten 2/1 (1842), S. 647. (deutschestextarchiv.de)

In unserer Zeit ist das Wort „Emanzipation“ das Stichwort des Tages, alles ringt aus alten, hemmenden Institutionen sich in neue, freiere, ja, man darf wohl sagen reinere Formen zu verklären; […]nach allen Richtungen hin, wir mögen blicken, wohin wir wollen, treffen unsere Augen auf das uralte, heilige Bild des aus der Asche verjüngt, befreit hervorsteigenden Phönix. Unter all diesen regen Bestrebungen nach selbständiger Entwicklung ist fast das weibliche Geschlecht allein – vergessen worden.

Otto-Peters, Louise [Pseudonym: Otto Stern]: Zur Frauenemanzipation. Über die gesellige Stellung und geistige Bildung der Frauen in England, Amerika, Frankreich und vornehmlich Deutschland. In: Unser Planet 27 (1843), S. 107. Zit. n.: Ruth-Ellen Boetcher: Die Anfänge der deutschen Frauenbewegung. Louise Otto-Peters. Frankfurt a. M. 1983, S. 71.

es hätten auch für die Frauen sich Anwälte gefunden; diejenigen, welche das Wort „Emanzipation der Frauen“ neben der „Emanzipation des Fleisches“ ausriefen, haben nicht mit Erröten und Indignation solche Beschützer von sich gewiesen und wenigstens jede deutsche Frau schlägt vor dem schamlosen Bild der „femme libre“ der St. Simonisten die Augen nieder. […]Dieser Ruf für Emanzipation der Frauen war beinahe das Extrem von dem, was die Frauen selbst Emanzipation nennen – er wollte auch für sie die Emanzipation des Fleisches; man könnte sagen, ihr neuer Anwalt wolle Emanzipation ihres Geistes.

Otto-Peters, Louise [Pseudonym: Otto Stern]: Zur Frauenemanzipation. Über die gesellige Stellung und geistige Bildung der Frauen in England, Amerika, Frankreich und vornehmlich Deutschland. In: Unser Planet 27 (1843), S. 107. Zit. n.: Ruth-Ellen Boetcher: Die Anfänge der deutschen Frauenbewegung. Louise Otto-Peters. Frankfurt a. M. 1983, S. 71.

[…]Es liegt in der menschenlichen Natur eine gewisse hartnäckige Stimmung, welche stets bereit ist, sogar Nachtheile in Privilegien zu verwandeln. In diesem Sinne glaubt das Volk, einmal in die untere Stellung verwiesen, sich hier auf seinem Eigenthume, ferne vom Zwange der höheren Stände. Es findet in diesem Gebiete des Gemeinen vollständige Emancipation statt, und da der Mensch stets geneigt ist zu untersuchen: wie weit er seine Freiheit treiben darf, so können auch hier die Umtriebe nicht fehlen. […]Denn die Zeit ist vorüber, wo die Massen in ruhiger Unwissenheit kaum ein anderes Gefühl nährten, als eine Unterwürfigkeit gegen Höherstehende.

Harkort, Friedrich: Bemerkungen über die Hindernisse der Civilisation und Emancipation der untern Klassen. Elberfeld 1844, S. 110. (books.google.de)

Gabriel Rießer besorgt hier in Hamburg Notariatsgeschäfte und ist immer noch der feurigste Verfechter der Judenemancipation.

Die Grenzboten 3/1 (1844), S. 594. (deutschestextarchiv.de)

[…]so muß man sich wundern, daß sich bis jetzt noch keine Stimme zur Steuer der Wahrheit erhoben hat, welche jenem gedankenlosen Lob ’die richtige Grenze setzte und vor der Ueberschätzung einer Classe von vornehmen Schriftstellerinnen warnte, die uns mit aufgewärmten französischen Emancipationsideen beglücken und sehr post festum eine Art weibliches junges Deutschland aufführen möchten.

Die Grenzboten 3/2 (1844), S. 613. (deutschestextarchiv.de)

Die Emanzipation des Fleisches, wie das Modewort heißt, welches jezt gepredigt wird – entspricht also wol ganz Ihren Wünschen?

Hahn-Hahn, Ida: Gräfin Faustine. 3. Aufl. Berlin 1845, S. 143. (books.google.de)

[…]Der Freigegebene iſt eben nichts als ein Freigelaſſener, ein libertinus, ein Hund, der ein Stück Kette mitſchleppt: er iſt ein Unfreier im Gewande der Freiheit, wie der Eſel in der Löwenhaut. Emancipirte Juden ſind um nichts gebeſſert in ſich, ſondern nur erleichtert als Juden, obgleich, wer ihren Zuſtand erleichtert, allerdings mehr iſt als ein kirchlicher Chriſt, da der Letztere dieß nicht ohne Inconſequenz vermag. Aber emancipirter Jude oder nicht emancipirter: Jude bleibt Jude; der Nicht-Selbſtbefreite iſt eben ein — Emancipirter.

Stirner, Max: Der Einzige und sein Eigenthum. Leipzig 1845, S. 221. (deutschestextarchiv.de)

Vielleicht werden die Weiber zuerst darüber zum Bewußtsein – und somit zur Besinnung kommen, daß ihre Emancipation nicht mit Cigarren und dergleichen Unsinn, sondern mit der gleichmäßigen Ausbildung ihrer Innerlichkeit, mit der Pflege ihrer Pflichten und ihrer Rechte beginnen müsse.

Hahn-Hahn, Ida: Sibylle. Eine Selbstbiographie. Bd. 1. Berlin 1846, S. 103. (books.google.de)

[…]Der Arbeiter steht jetzt seinem Arbeitgeber als freier Mann gegenüber, er arbeitet für Denselben nicht mehr in Folge eines gesetzlichen Zwanges, einer Dienstunterthänigkeit, sondern in Folge eines freien Vertrags. Um so härter empfindet er aber die faktische Abhängigkeit und Unfreiheit, in welcher er sich gegen seinen Arbeitgeber befindet; um so schwerer lastet auf ihm das Gefühl, daß die gleiche Berechtigung mit den andern Klassen der Gesellschaft, welche das Gesetz ihm zuspricht, fast niemals für ihn zu einer Wahrheit wird. Daher hat sich der untern Klassen ein Gefühl der Bitterkeit und des Unbehagens bemächtigt, welches sie ihre politische und rechtliche Emanzipazion nur als ein halbes und zweideutiges Geschenk betrachten läßt, weil dieselbe nicht von einer sozialen gefolgt ist.

Biedermann, Karl: Vorlesungen über Sozialismus und soziale Fragen. Leipzig 1847, S. 64. (books.google.de)

denn wie die Sachen stehen, ist die Emanzipation derselben ein wahres Schimpfwort geworden. Ein Wesen, das sich die Haare kurz schneidet, das Cigarren raucht, Männerkleider anlegt und sonst nachlässig, geschmacklos und verstört in ihrem Aeußern anzusehen ist — das nennt man eine „emanzipirte Frau." — Bewahre der Himmel die Welt vor solcher Emanzipation! Nichts ist widerlicher als solche Centauren zu sehen.

Die Grenzboten 6/2 (1847), S. 189. (deutschestextarchiv.de)

Die wahre E[manzipation] des Weibes muß u. wird darin bestehen, daß der Mann, abgesehen von der Stellung, die ihr Staat und Kirche sichern – da wir dieß hier voraussetzen – den Werth des Weibes erkenne, die Verschiedenheit der weiblichen von der männlichen Natur durchschaue u. sie überall auf diejenigen Kreise zurückführe, in denen sich ihre wahre Weiblichkeit in allen Nüancirungen entfalten kann.

Allgemeine Realencyclopädie oder Conversationslexicon für das katholische Deutschland. 3. Bd. Regensburg 1847, S. 966. (books.google.de)

Es ist so vielfältig und auch heute in unserm Kreise schon öfters von dem wahren Wesen der Frauen-Emanzipation gesprochen worden, ohne daß man, wie es mir schien, eigentlich darüber klar gewesen, weder wozu die Emanzipation diene, noch wozu man darüber spricht. […]Erlauben Sie mir hierbei die Bemerkung, daß gerade der männliche Theil der Gesellschaft sich diese Sache am meisten zu Herzen zu nehmen scheint, das heißt, am meisten darüber spricht, vielleicht weil er am wenigsten davon begreift.

Aston, Louise: Lydia. Magdeburg 1848, S. 170. (books.google.de)

Die Emancipation der Schule von der Kirche wurde als nöthig ausgesprochen.

Die Grenzboten 7/2 (1848), S. 495. (deutschestextarchiv.de)

Diese emancipirten Frauen, welche in Mannskleidern und Cigarren rauchend einherziehen, welche die Ehe als eine Sclaverei verdammen, nach ihrem Gelüste leben und auf die Zeit hoffen, in der man sie zu geistlichen und weltlichen Aemtern berufen soll, – werden von allen Vernünftigen nur verlacht, und mit Recht wendet sich der keusche Sinn unserer deutschen Frauen von solchen verirrten Geschöpfen weg.

Oeser, Chr.: Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privatunterricht für das weibliche Geschlecht. Dritter Theil. Neuere Geschichte. Bearb. v. Chr. Gotth. Neudecker. Leipzig 1848, S. 368. [DWDS] (gei.de)

Die bemerkenswerthesten Toaste waren: „auf die Revolution des 24. Februar 1848“, ausgebracht vom Vicepräsident Steiger, „auf die Befreiung des Proletariers“, „auf die Emancipation des Proletariats durch die Association“ […], „auf die gegenseitige Solidarität Aller, ohne welche die Brüderlichkeit nur eine leere Formel wäre“.

Neue Rheinische Zeitung (Beilage), 4. 3. 1849, Nr. 237, S. [1]. (deutschestextarchiv.de)

Um drei Uhr setzte sich der Zug in Bewegung, begleitet von drei rothen Fahnen; auf einer derselben las man: „Emancipation der Arbeit.“

[…]Abends fanden drei Bankette statt. Am interessantesten war das des Arbeitervereins. Der Saal war mit der rothen Fahne geschmückt; die Inschrift auf derselben lautete: „Emancipation der Arbeit;“ […]dargestellt wurde dieser Sinnspruch an der Spitze der Fahne durch einen Proletarier, der den Geldsack mit Füßen tritt und drohend mit nervigem Arm den Hammer schwingt.

Neue Rheinische Zeitung, 23. 3. 1849, Nr. 253, S. [3] (deutschestextarchiv.de)

Darum verlangen wir die Emancipation des Weibes – […]das heißt: nicht jene zigarrenrauchende Emancipation, die das edle Geschlecht entstellt und zur Lächerlichkeit herabwürdigt, wir verlangen, daß nicht nur der Mann sich mit den geistigen Bedürfnissen der Zeit beschäftige, sondern auch die Frau nützliche und gemeinnützige Schriften zur Hand nehme, sich mit den Weltereignissen und Wissenschaften bekannt mache, […]die das edle Vaterlandsgefühl, das Gefühl für Freiheit und Recht in ihr anflamme, damit sie es ihren Kindern wieder vererbe, und nach Jahrzehnten werden wir Patrioten sehen, die alle ihre Kräfte aufbieten werden, um dem Vaterlande nützlich zu werden. [...] Ihr müßt Patriotinnen werden – Ihr müßt Euch zu vaterlandsliebenden Frauen emanzipieren, und dem Vaterlande wird ein neues einiges und freiheitsbegeistertes Geschlecht erstehen, das Euch segnen wird.

Frauen-Zeitung, 1. 12. 1849, Nr. 33, S. 6. (slub-dresden.de)

ich berufe mich auf mein Leben, auf mein schriftstellerisches Wirken seit 1843 – wer etwas davon kennt, wird wissen, daß ich nicht zu den sogenannten „Emancipirten“ gehöre, zu denen, welche das Wort „Frauen-Emancipation“ in Mißcredit gebracht haben, indem sie das Weib zur Carricatur des Mannes herabwürdigten. […] Man wird also weder mich, noch meine mitarbeitenden Schwestern zu diesen „Emanzipierten“ werfen können.

Frauen-Zeitung, 21. 4. 1849, Nr. 1, S. 1. (slub-dresden.de)

[…]Amazonen wollen und können wir Frauen nicht sein, an den Barrikaden oder auf offenem Schlachtfeld zu kämpfen – aber Erzieherinnen von Freiheitskämpfern! – Auch sogenannte „Emancipirte“ können und wollen wir Frauen nicht sein – Carricaturen der Männer – aber Bürgerinnen eines friedlich ringenden Landes!

Frauen-Zeitung, 21. 4. 1849, Nr. 1, S. 7. (slub-dresden.de)

Das Wort „Emancipation, “Frauen-Emancipation" hat zwei Bedeutungen, die des Mißbrauchs und des richtigen Gebrauchs. Leider hält man sich aber bei der Rede davon nur immer an die üble Bedeutung, und die gebildetere Frau, welche stolz sein sollte, emancipirt zu heißen, nimmt es am Ende für Beleidigung, wenn man ihr diese Prädicat beilegt. Wer sich emancipirt, macht sich frei von Mißbrauch, Unnatur, und geht wieder zur Natur. Viele aber versteigen sich in der Emancipation so weit, daß sie von der ersten Unnatur in die zweite verfallen. […]Das sind aber die Anti-Emancipisten unseres Geschlechts, welche weibliche Kleidung und weiblichen Sinn von sich thun, um den Mann anzuziehen. Diese Mann-Weiber lacht man eben so billig aus, als man andrerseits die Lastthiere von Frauen beklagt.

Frauen-Zeitung, 21. 7. 1849, Nr. 14, S. 4–5. (slub-dresden.de)

Die ohne Zweifel bald bevorstehende Emancipation der Sklaven in Nordamerika wird dem dortigen Zuckerbau einen ebenso schweren Schlag versetzen, wie überall. So waren vor der Sklavenemancipation auf Guadeloupe 21000 Arbeiter beschäftigt, Ende 1849 nur noch 14000.

Die Grenzboten 14/1 (1855), S. 501. (deutschestextarchiv.de)

Ein solches Gebahren brachte für lange Zeit die ganze Sache der Frauenemancipation in Mißcredit und wenn man über dieselbe schreiben will, hat man immer noch nöthig, sich gegen jenes Gebahren zu erklären und zu verwahren.

Otto, Louise: Das Recht der Frauen auf Erwerb. Blicke auf das Frauenleben der Gegenwart. Hamburg 1866, S. 57. (archive.org)

[…]Gleichzeitig (Anfang September 1866) beschloss der „Internationale Arbeiterkongress“ zu Genf auf Vorschlag der Londoner Centralbehörde: „Wir erklären die Beschränkung des Arbeitstags für eine vorläufige Bedingung, ohne welche alle andern Bestrebungen nach Emancipation scheitern müssen […]… Wir schlagen 8 Arbeitsstunden als legale Schranke des Arbeitstags vor“.

Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Oekonomie. Bd. 1. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg 1867, S. 280. (deutschestextarchiv.de)

Die Aufhebung der väterlichen Gewalt durch Willkühr ist auf verschiedene Weise möglich. a. Die hauptsächlichste, gleichwohl aber am seltensten vorkommende, ist die Emanzipation, d. i. die förmliche Entlassung aus der Gewalt. […]Die Form besteht auf Seiten des gewalthabenden Vaters entweder in einer Erklärung vor dem zuständigen Gericht in Gegenwart des Kinds, oder in einem vom Vater auszuwirkenden Reskript des Regenten, welches darauf bei dem zuständigen Gericht präsentirt und deponirt werden muss.

Sintenis, Carl Friedrich Ferdinand: Das practische gemeine Civilrecht. 3. Bd. Das Familienrecht und das Erbrecht. 3. verbesserte Aufl. Leipzig 1869, S. 171. (google.de)

Die einen wie die anderen Romane waren in ihrem tiefsten Innern unsittlich, und […] hatten die reifen Köpfe in der Nation vollkommen Recht, wenn sie ihr Verdammungsurtheil aussprachen gegen diese dichterische Verklärung der Frauen-Emancipation und der Emancipation des Fleisches, welcher der St. Simonismus vorgearbeitet hatte; […]da Beide im Wesentlichen nichts Anderes predigten, als die Schrankenlosigkeit des sinnlichen Genusses zwischen Mann und Weib.

Lewald, Fanny: Für und wider die Frauen. Vierzehn Briefe. Berlin 1870, S. 93. (books.google.de)

Jene nicht eben fördersamen Vorkämpferinnen der Frauen-Emancipation, sind vom Schauplatze unseres öffentlichen Lebens bald und schnell verschwunden; nur das Schreckbild der "emancipirten Frau" ist als ihr Nachlaß spukhaft unter uns stehen geblieben.

Lewald, Fanny: Für und wider die Frauen. Vierzehn Briefe. Berlin 1870, S. 96. (deutschestextarchiv.de)

Es müssen heute der Frau Beschäftigungen, und zwar häufig unter dem Vorwurf der Emancipationssucht, zurückgefordert werden, welche ihnen im Mittelalter ganz unbestritten gehörten.

Büchner, Luise: Die Frauen und ihr Beruf. 4. Aufl. Leipzig 1872, S. 136. (books.google.de)

die spanischen Republiken hatten zugleich mit ihrer Losreißung vom Mutterlande ihre Sclaven emancipirt und in unserm Lande bildet Lincoln’s berühmte Emancipations-Proclamation vom 1. Januar 1863 den Ausgangspunkt der Sclavereiabschaffung im ganzen Gebiete der Union.

Die Grenzboten 31/2 (1872), S. 107. (deutschestextarchiv.de)

die Bibliotheken und speziell die Universitäts-Bibliotheken sollen der Wissenschaft im Allgemeinen und den Universitäten im Besonderen dienstbar sein, aber ihre Leitung sei eine unabhängige, selbständige; sie fordern ihre Emancipation, um ihre Aufgabe ganz zu erfüllen.

Die Grenzboten 34/1 (1875), S. 461. (deutschestextarchiv.de)

Auch hier siegten die Marxisten in einer Resolution, welche erklärt, daß das als Partei organisirte Proletariat alle politischen Mittel anwenden müsse, um zur sozialen Emancipation zu gelangen.

Die Grenzboten 36/2 (1877), S. 446. (deutschestextarchiv.de)

Im heutigen Rechte besteht der Begriff der E[mancipation] juristisch noch im Sinne der Entlassung von Kindern aus der väterlichen Gewalt. […]Dieselbe tritt aber nicht bloß (wie nach röm. Rechte) infolge eines besondern gerichtlich verlautbarten Rechtsaktes ein, sondern auch infolge thatsächlicher Absonderung erwachsener Kinder von dem elterlichen Haushalt.

Brockhaus, Friedrich Arnold: Conversations-Lexikon. Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie. 13. vollständig umgearbeitete Aufl. Bd. 6. Leipzig 1883, S. 94. (books.google.de)

das Bürgerliche Gesetzbuch kennt z. B. keine Emanzipation; […]das zur Zeit des Inkrafttretens des Bürgerlichen Gesetzbuchs noch minderjährige Kind muß daher unter die elterliche Gewalt des Vaters bezw. der Mutter kommen, wenn diese nach dem Bügerlichen Gesetzbuch dazu fähig sind.

Sächsisches Archiv für Bürgerliches Recht und Prozesse. 6. Bd. Leipzig 1896, S. 452. (google.de)

[…]Dagegen wird die Gewalt nicht beendet durch Führung eines abgesonderten Haushalts, Verheirathung des Kindes […] oder des Vaters […], Todeserklärung des Kindes […]. Eine Emanzipation ist dem B.G.B. unbekannt.

Bürgerliches Gesetzbuch nebst Einführungsgesetz. Hrsg. v. A. Achilles. Bd. 4. Familienrecht. Berlin 1901, S. 594.

Mit diesem Verlieren ist selbstverständlich nicht der natürliche Prozeß des Niederganges gemeint, […]der in allen von Menschen geschaffenen Staatswesen dem Ausstiege und dem Höhepunkte folgen muß, sondern eine Emanzipation Indiens von der Fremdherrschaft ganz unabhängig von dem gleichzeitigen Entwicklungsstadium Englands.

Die Grenzboten 72/2 (1913), S. 325. (deutschestextarchiv.de)

In der „Emanze“ steht der Traum vom autonomen Individuum wieder auf, dennoch bleibt von der Emanzipation nur die Frauenemanzipation zu unfreien Verhältnissen, die Austrocknung wird kompensiert durch Verabsolutierung des Sexualtriebs.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. 9. 1972, S. BuZ 5.

Mit der öffentlichen Verbrennung von Büstenhaltern, wie es streitbare Anhängerinnen der amerikanischen Women’s liberation movement zum Zeichen weiblicher Emanzipation getan haben, wäre das Problem der unterdrückten Frau bei uns wohl kaum zu lösen.

Die Zeit, 1. 9. 1972, Nr. 35. [DWDS] (zeit.de)

[…]Mit der Frage, ob denn »unsere ganze bisherige Arbeit gar nicht zählen« solle, wehrte sich zu Beginn der Tagung beispielsweise eine Gewerkschaftlerin gegen den Vorwurf, die Arbeit innerhalb des patriarchalischen Establishments habe zur Befreiung der Frau kaum etwas beigetragen. Im Verlauf der Tagung jedoch wurde deutlich, daß sowohl der Elan der »Emanzen« (Patriarchen-Jargon) als auch die politische Erfahrung von Verbandsarbeiterinnen den Frauen dienlich sein könne.

Der Spiegel (online), 30. 6. 1974. (spiegel.de)

Ich bin eben von rechts bis links die Emanze, die gefälligst geifernd, rigide, häßlich und hysterisch zu sein hat. Und egal, was ich sage, wie ich mich verhalte, wie ich aussehe, dieses Klischee kriege ich übergebraten, da kann ich mich auf den Kopf stellen.

Die Zeit, 19. 12. 1975, Nr. 52. [DWDS] (zeit.de)

Schwarzer: Sicher wird im nächsten Jahr mancher Redakteur zu sagen versuchen: Das ist nun abgefrühstückt, Emanzipation, um Gottes Willen, wir hatten ja gerade das „Jahr der Frau“.

Die Zeit (online), 19. 12. 1975. (zeit.de)

Militante Emanzen gehen wie Militärs vor: Sie stellen schwer bewaffnete Wachen vor Objekten auf, die niemand stürmen will.

Die Zeit, 18. 3. 1977, Nr. 12. [DWDS] (zeit.de)

[…]Viele Frauen sind mit ihrer „sicheren Position“ in der Familie unter dem Schutz ihres Mannes zufrieden und wollen sie gar nicht ändern. Solange den „Emanzen“ die Rückendeckung in den eigenen Reihen fehlt, wird sich auch wenig machen lassen.

Die Zeit, 31. 3. 1978, Nr. 14. [DWDS] (zeit.de)

[…]Grundsätzlich stört die Emanzipation eine Zweierbeziehung nicht, aber sie ist nur haltbar, wenn der Partner eine engagierte, selbständige Freundin oder Frau akzeptiert. Aber die Mehrzahl der Jungen stellt sich als weibliches Idealbild eher ein anschmiegsames, sanftes Geschöpf als eine „Emanze“ vor.

Die Zeit, 3. 11. 1978, Nr. 45. [DWDS] (zeit.de)

[…]Wir Frauen wollen nicht zum Heimchen am Herde abgemeiert und in der Rezession abgefeiert werden. Wir wollen auch nicht als Emanze oder Suffragette verschrien werden, wenn es um die Erzielung ganz normaler Bedingungen geht, die für Männer seit Jahrhunderten selbstverständlich sind.

Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 08/132 vom 25. 1. 1979, S. 10469. [DWDS] (bundestag.de)

Emanzipation ist kein Wettbewerb. Emanzipation ist ein Prozeß, in dem wir Frauen uns gegenseitig unterstützen sollten. […]Männer versuchen, dieses Wasser oft auf ihre Mühlen zu lenken, indem sie eine Emanzipationshierarchie aufzustellen versuchen.

Merian, Svende: Der Tod des Märchenprinzen. Hamburg 1980, S. 350. [DWDS]

Und das, bevor das Schlagwort Emanzipation in aller Munde war, 1972, ein Jahr nachdem Kate Milletts „Sexus und Herrschaft“ in deutscher Sprache erschienen ist, und lange bevor Alice Schwarzer mit dem „kleinen Unterschied“ an den Säulen männlicher Vorherrschaft zu rütteln begann.

Die Zeit, 9. 10. 1981, Nr. 42. [DWDS] (zeit.de)

Emanzen mögen wir nicht“

Wir wissen auch, welche Frauen als Pilotinnen auf keinen Fall eine Chance haben: Diese überemanzipierten Frauen fallen bei uns gleich raus, die mögen wir nicht […]- so Ausbildungsleiter Günter Scheefers über die Aussichten der rund 450 jungen Frauen, die sich im vorigen Jahr zum ersten Mal um eine Ausbildung als Pilotin bei der Deutschen Lufthansa bewerben konnten. Offensichtlich hatten sich ausschließlich Oberemanzen gemeldet: Alle 450 fielen – im ersten Anlauf – durch. […]Erst massive Proteste und eine Klagedrohung bewirkten, daß nachträglich zwei der Bewerberinnen angenommen wurden.

Der Spiegel (online), 24. 8. 1986. (spiegel.de)

Die Zergliederung dieses Landes und die engere Ankoppelung von Kroaten und Slowenen an die deutsche Wirtschaft brachten zum einen die Emanzipation jener Völker, die einst mit den Imperien in der Mitte Europas und dann mit dem „Dritten Reich“ verbündet waren.

Die Zeit, 23. 7. 1993, Nr. 30. [DWDS] (zeit.de)

Wer die Ordensschwester nicht kennt, wird sie wahrscheinlich unterschätzen: […]In diesen biederen grauen Trachten stecken Frauen, die keineswegs weltfremd oder unkritisch sind. Rebekka sagt: „Ich bin eine Emanze – auf meine Art“.

Brückenbauer 14, 3. 4. 1996, S. 11. (e-newspaperarchives.ch)

[…]Da Jacqueline Kornmüller bisher vorzugsweise Stücke über starke Frauen inszeniert hat, liegt die Frage nahe, ob sie Feministin sei. „Wer das nicht zugibt, der lügt“, kommt es pfeilschnell. "Ich würde mich als absolute Emanze bezeichnen, wobei ich das Vorurteil militanter Weiber nicht im Kopf habe.

Die Welt, 2. 12. 2005. (welt.de)

Ich frage mich, ob man nicht überhaupt in uns Emanzen die wahren Märtyrerinnen sehen muß? Was haben wir schon für Spott und Verfolgung erduldet.

Venske, Regula: Marthes Vision. Frankfurt a. M. 2006, S. 217. [DWDS]

Man ist weder eine Emanze, wenn man als Frau einen Doppelnamen wählt oder seinen Namen behält, noch ist man superkonservativ, wenn man den Namen des Mannes annimmt.

Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 17/72 vom 12. 11. 2010, S. 7922. [DWDS] (bundestag.de)

Bloß keine Emanze sein [...]

Lila Latzhosen und hysterisch kreischende, unrasierte „Emanzen“ spuken immer noch in vielen Köpfen herum. Diese Klischees sind aber nicht das größte Problem, das der Feminismus als Bewegung heute hat.

vorwärts (online), 8. 3. 2014. (vorwaerts.de)

Doch in Nigeria geht es eben nicht zuerst um die Emanzipation von männlicher Übermacht, sondern um die Emanzipation von der Dominanz weißer, weltumfassender Popkultur.

Die Zeit, 17. 2. 2015, Nr. 7. [DWDS] (zeit.de)

Die Stadt hat sich vom HSV emanzipiert, das ist gut so. Sie muss sich nicht mehr zur Geisel schlechten Fußballs machen lassen.

Die Zeit, 14. 6. 2017, Nr. 22. [DWDS] (zeit.de)

Denn auch das gehört ja zur Identität: sie regelmäßig infrage zu stellen, Grenzen auszutesten, sich von bisherigem Verhalten zu emanzipieren.

Die Zeit (online), 5. 12. 2017. [DWDS] (zeit.de)

Obwohl wir Frauen emanzipiert sind und auf Augenhöhe mit unserem Partner leben, herrschen alte Rollenverteilungen vor, wenn es um Haushalt und Familienleben geht – und das, obwohl die Frauen es sich anders wünschen.

Frankfurter Allgemeine Zeitung (online), 2. 7. 2018. (faz.net)

Das Problem verstärke sich noch, wenn es um nicht-weiße Frauen gehe. Die Emanzipation allein werde das Problem nicht lösen, meint Vesterlund.

Der Tagesspiegel, 14. 8. 2022. [DWDS]