Wortgeschichte
Einwanderungsgesellschaft (und Auswanderungsgesellschaft) als Vereinigungen von Menschen mit gleichen Interessen
Das Wort Einwanderungsgesellschaft, ein Kompositum aus Einwanderung und Gesellschaft, ist im Deutschen ab den 1840er Jahren belegt (1847d) – zunächst als Bezeichnung für Vereinigungen von Einwanderern (1847b, 1851, 1882). Diese Verwendungen schließen an das Grundwort Gesellschaft in der Bedeutung Vereinigung von Menschen mit gemeinsamen Ansichten, Interessen, Zielen o. ä.
(vgl. DWDS unter GesellschaftDWDS) an. In dieser Bedeutung begegnet Einwanderungsgesellschaft auch im Plural (1847a).
Analog zu Einwanderungsgesellschaft bezeichnet Auswanderungsgesellschaft Vereinigungen für Menschen mit Interesse und Ziel einer Auswanderung (1847c). Das Kompositum ist älter als Einwanderungsgesellschaft: Es ist im Deutschen bereits seit den 1810er Jahren belegt (1819) und im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert etwas weiter verbreitet als Einwanderungsgesellschaft (vgl. die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Es fällt namentlich in Hinblick auf die Erstbezeugungen von Auswanderungsgesellschaft die zeitliche Nähe zur gesamteuropäischen Agrarkrise 1816/1817 auf, genauer zur Missernte im Regensommer 1816 und der knappen Ernte des Jahres 1817, in deren Folge es in Deutschland zur ersten großen Auswanderungswelle des 19. Jahrhunderts kam (vgl. Mergel 2009, 376).
Einwanderungsgesellschaft (und Auswanderungsgesellschaft) als Bildung zum Kollektivum die Gesellschaft
In der heute dominanten Lesart Gesellschaft, die durch den regelmäßigen und dauerhaften Zuzug von Menschen aus anderen Ländern sowie das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen gekennzeichnet ist
ist Einwanderungsgesellschaft seit Ende des 20. Jahrhunderts belegt (1991, 1997, 2001, 2013). Es handelt sich hier vermutlich um eine Neubildung zu Gesellschaft in der Lesart Gesamtheit der Menschen, die zusammen unter bestimmten politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnissen leben; Gesamtheit der sozialen Strukturen, Beziehungsgefüge und sozialen Teilbereiche
, die meist im Singular begegnet (vgl. auch DWDS unter GesellschaftDWDS). Entsprechend wird auch Einwanderungsgesellschaft in dieser Bedeutung überwiegend singularisch verwendet.
Abb. 1: Wortverlaufskuve zu Einwanderungsgesellschaft, Zuwanderungsgesellschaft und Migrationsgesellschaft
DWDS (dwds.de) | Bildzitat (§ 51 UrhG)
Weitere Verbreitung findet Einwanderungsgesellschaft in den 1990er und 2000er Jahren, bevor die Verwendungsfrequenz spätestens ab Mitte der 2010er Jahre vorerst wieder rückläufig ist (vgl. Abb. 1 sowie die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Hintergrund der Verbreitung werden entsprechende gesellschaftspolitische Debatten der Zeit – die hier nicht im Detail aufgearbeitet werden können, sich in den Belegen jedoch wiederfinden (2000b, 2002a, 2003b) – sowie der sich darin ausdrückende Prozess einer Veränderung des Selbstverständnisses hin zu einer Einwanderungsgesellschaft seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert gewesen sein (vgl. mit dem Hinweis darauf, dass die Integrationspolitik erst in den 1990er Jahren an Bedeutung gewann, da Migrantinnen und Migranten zuvor nicht dauerhaft in Deutschland bleiben sollten, beispielsweise El-Mafaalani 2023, 170–171). Jedenfalls begegnet Einwanderungsgesellschaft häufiger mit weiteren Schlagwörtern des Integrationsdiskurses wie Integration (2000b, 1993), multikulturell (1996, 1998c) oder Leitkultur (1998b, 2000f). Daneben begegnet es häufiger zusammen mit dem Wort Realität (2000c, 2000d, 2002b), das in der Regel eine Diskrepanz von gesellschaftlicher Realität und Integrationsdebatte markiert, sowie in der Wortverbindung deutsche Einwanderungsgesellschaft (1999c, 2000a, 2003b).
Mit Zuwanderungsgesellschaft ist im Deutschen ein semantisch benachbartes Wort zu Einwanderungsgesellschaft belegt (1998a), das insgesamt aber seltener ist (vgl. Abb. 1 sowie die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Das Substantiv begegnet seinerseits im Deutschen seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts (1980) und trägt die Bedeutung Gesellschaft, die durch Zuwanderung aus anderen Ländern sowie das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen geprägt ist
(1998d, 1999b, 2010). Selten, aber doch auch belegt ist im Übrigen Auswanderungsgesellschaft in der auf das Kollektivum Gesellschaft bezogenen Lesart Gesellschaft, die durch stete Auswanderung ihrer Bevölkerung geprägt ist
(2000g, 2003a).
Migrations- statt Einwanderungsgesellschaft – ein Ablösungsprozess?
Ab Mitte der 2000er Jahre ist nicht nur die Verwendungsfrequenz von Einwanderungsgesellschaft rückläufig, sondern auch diejenige von Migrationsgesellschaft stetig ansteigend (vgl. Abb. 1 sowie die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Möglicherweise – das bleibt zu beobachten – findet derzeit ein Ablösungsprozess des älteren Einwanderungsgesellschaft durch das jüngere Migrationsgesellschaft statt.
Migrationsgesellschaft ist im Deutschen seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert nachweisbar und hat zunächst starke semantische Überschneidungen mit Einwanderungsgesellschaft, insofern es ebenfalls eine Gesellschaft bezeichnet, die durch internationale und dauerhafte Wohnortwechsel gekennzeichnet ist (1994, 1999a, 1999d, 2007). In manchen besonders alltagssprachlichen Kontexten mag es von Sprechenden schlicht synonym zu Einwanderungsgesellschaft verwendet werden (2000e, 2016), potentiell schließt Migrationsgesellschaft anders als Einwanderungsgesellschaft aber namentlich auch die Emigration ein (2012), hebt also stärker auf die wechselseitigen Migrationsbewegungen ab als Einwanderungsgesellschaft, und impliziert zudem eine stärker transnationale Perspektive (2015, 2018).
Literatur
DWDS DWDS. Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. (dwds.de)
El-Mafaalani 2023 El-Mafaalani, Aladin: Integration. In: Bartels, Inken et al. (Hrsg.): Umkämpfte Begriffe der Migration. Ein Inventar. Bielefeld 2023, S. 167–178.
Mergel 2009 Mergel, Thomas: Das Kaiserreich als Migrationsgesellschaft. In: Müller, Sven Oliver/Cornelius Torp (Hrsg.): Das Deutsche Kaiserreich in der Kontroverse. Göttingen 2009, S. 374–391.
Belegauswahl
Leipziger Zeitung, 23. September 1819, Nr. 168, S. 2180. (books.google.de)Zu Quebek in Canada war eine Volksversammlung in der Absicht gehalten worden, eine Quebeker Auswanderungsgesellschaft zu bilden, um dadurch der Noth der Pflanzer in und um Quebek zu Hülfe zu kommen.
Allgemeine Auswanderungs-Zeitung, 6. Dezember 1847, Nr. 62, S. 494. (deutschestextarchiv.de)Die in Cumana, Caracas, Valencia und Maracaibo begründeten Einwanderungsgesellschaften dauern fort, und selbige werden in den übrigen Punkten, wo es die executive Gewalt für dienlich finden sollte, errichtet.
Allgemeine Auswanderungs-Zeitung, 6. Dezember 1847, Nr. 62, S. 495. (deutschestextarchiv.de)Die Einwanderungsgesellschaften werden für die Erfüllung dieses Artikels gehörig Sorge tragen.
Allgemeine Auswanderungs-Zeitung, 18. Mai 1847, Nr. 33, S. 253. (deutschestextarchiv.de)Hier hat sich eine Auswanderungsgesellschaft gebildet, bestehend aus jungen Männern, den vornehmsten Familien angehörend, welche in der neuen Welt ihr Glück versuchen wollen.
Allgemeine Auswanderungs-Zeitung, 12. Juli 1847, Nr. 41, S. 317. (deutschestextarchiv.de)Die Einwanderungsgesellschaft in Philadelphia hielt Anfangs Juni ihre monatliche Versammlung.
Unterhaltungsblatt zum Lechboten, 9. März 1851, Nr. 10, S. 79. (books.google.de)Sie machen den armen Einwanderer glauben, er habe das Bureau einer „Einwanderungsgesellschaft“, einer „Gesellschaft zum Schutze deutscher Einwanderer“ etc. vor sich, während es bloß ein kaufmännisches Geschäft zur Beförderung der Einwanderer in’s Innere, ein Passagebureau ist.
Lentner, Ferdinand: Der Kampf um Raum. Ein Beitrag zu den Theorien der Bevölkerungs-Statistik im Zusammenhange mit dem Kriegs- und Auswanderungsproblem. Wien 1882, S. 145. (books.google.de)Deßgleichen die Einwanderungsgesellschaft für Kalifornien, gegr. im Nov. 1881.
Heckmann, Friedrich: Einwanderungs als Prozess. In: Jochen Blaschke/Kurt Greussing (Hrsg.): „Dritte Welt“ in Europa: Probleme der Arbeitsimmigration. Frankfurt a. M. 1980, S. 95–125, hier S. 102.Arbeitsmigration ist ein Prozeß, in welchem zunächst vor allem Männer jüngeren Alters in die Zuwanderungsgesellschaft kommen.
Salzburger Nachrichten, 13. 6. 1991. [IDS]„Eine monokulturelle Gesellschaft hat es nie gegeben, es wird weiter eine Einwanderungsgesellschaft geben, da kann man sich auf den Kopf stellen, wie ein kleines Kind schreien“, sagt Daniel Cohn-Bendit.
Süddeutsche Zeitung, 8. 5. 1993. [IDS]Es fällt auf, daß gerade eine Einwanderungsgesellschaft wie die USA sich des Wertes der bei uns als so verstaubt geltenden Förmlichkeit sehr bewußt ist. Gerade am vorgeblich so menschenfreundlichen Verzicht auf Riten, Regeln und Rituale hierzulande erweist sich, wie unterentwickelt auch hier die Voraussetzungen für die Integration von mehr Einwanderern ist.
Plenarprotokoll vom 23. 6. 1994. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 12/235, S. 20638. [DWDS] (bundestag.de)Wir begrüßen es, daß Sie in diesem Bericht statt des Begriffes „Ausländer“ den Begriff „Migranten“ benutzen. Das zeigt, daß die Ausländerbeauftragte die Bundesrepublik als Migrationsgesellschaft anerkennt.
Süddeutsche Zeitung, 31. 12. 1996, S. 909. [IDS]Fremdheit ist in einer multikulturellen Einwanderungsgesellschaft auch darum heute ein wichtiges Thema, weil sie, wie der New Yorker Soziologe Richard Sennett gezeigt hat, durchaus auch positive Seiten hat.
Frankfurter Rundschau, 14. 2. 1997, S. 5. [IDS]Die jungen Abgeordneten sprechen von einer „Einwanderungsgesellschaft Deutschland“, die in wenigen Jahren auf eine weitere Zuwanderung von Ausländern angewiesen sein werde.
Protokoll der Sitzung des Parlaments Landtag von Baden-Württemberg am 12. 3. 1998. 44. Sitzung der 12. Wahlperiode 1996–2001, [S. 3507]. [IDS]Diese Berufe in der Kommunikation, in Bildung, Aus- und Fortbildung und in der Beratung stellen aber hohe Qualitätsansprüche, die konträr zu denen einer Zuwanderungsgesellschaft stehen.
Die Zeit, 16. 7. 1998, S. 37. [DWDS]Wenn das Wort von der „deutschen Leitkultur“ nur die Loyalitätspflichten aller Bürger gegenüber der politischen Mehrheitskultur meint, dann wäre der Streit müßig. Die Diskutanten könnten sich dem Alltag der deutschen Einwanderungsgesellschaft zuwenden, mit all ihren Gegensätzen und Ängsten, all den Dramen und dem Leid, das nur Ahnungslose schönreden können.
Süddeutsche Zeitung, 16. 7. 1998, S. 1. [IDS]Er spricht von einer „multikulturellen Einwanderungsgesellschaft“.
Frankfurter Rundschau, 16. 7. 1998, S. 10. [IDS]Fragen nach Gerechtigkeit, Wertorientierung und Gemeinschaftsbildung dramatisieren sich in der Perspektive der Zuwanderungsgesellschaft deshalb, weil es um die Frage der Dazugehörigkeit oder nach Ausschluß und damit um Integration und Identität geht.
Süddeutsche Zeitung, 8. 1. 1999, S. 2. [IDS]Die neue Regierung beruft sich darauf, daß das Recht endlich einen neuen Zugang zum Staatsvolk öffnen müsse, um so den veränderten Entwicklungen einer mobilen Industrie- und Migrationsgesellschaft Rechnung zu tragen.
Die Presse, 19. 1. 1999. [IDS]Daß sich die herkömmlichen nationalkulturellen Identitäten der europäischen Kulturvölker durch die Zuwanderungsgesellschaft ändern, ist eine Binsenweisheit.
Frankfurter Rundschau, 29. 3. 1999, S. 2. [IDS]Das soll zur Buchmesse im Herbst erscheinen und seine Forschungen zum Thema „Frankfurter Türken – Adoleszente Lebensentwürfe in der deutschen Einwanderungsgesellschaft“ allgemein zugänglich machen.
Salzburger Nachrichten, 2. 9. 1999. [IDS]Wir leben in einer Migrationsgesellschaft und damit auch in einer multikulturellen Gesellschaft. Österreich war und ist ein Einwanderungsland (Aussiedler, Flüchtlinge, Transmigranten, geworbene Arbeitskräfte).
Die Zeit, 9. 3. 2000, S. 60. [DWDS]Dabei bietet Özdemirs Buch einen guten Überblick über die Agenda der deutschen Einwanderungsgesellschaft.
die tageszeitung, 17. 4. 2000, S. 12. [IDS]Denn die rot-grüne Regierung muss nun den Perspektivwechsel hin zu einem Selbstverständnis als Einwanderungsgesellschaft organisieren, die die Fragen von Zuwanderung und Integration als Zukunftsaufgabe begreift.
Neue Zürcher Zeitung, 9. 10. 2000, S. 11. [IDS]Die Einwanderungsgesellschaft ist eine faktische Realität.
die tageszeitung, 14. 10. 2000, S. 15. [IDS]Die fehlende Anbindung an dominante Migrantenmilieus ist ein auffälliges Merkmal der deutschen Weltmusikszene, sie wirkt seltsam abgekoppelt von den Realitäten der Einwanderungsgesellschaft.
Der Tagesspiegel, 18. 10. 2000. [DWDS]Weil Migration ein Familienprojekt ist, braucht eine Migrationsgesellschaft Sicherheit und Langfristigkeit der Aufenthaltsperspektive für ihre Zuwanderer und für sich selbst.
Süddeutsche Zeitung, 14. 11. 2000, S. 5. [IDS]Zur gesellschaftlichen Perspektive einer multikulturellen, pluralistischen Einwanderungsgesellschaft gehöre aber auch ein „einigendes Band, das die gemeinsamen Regeln des Zusammenlebens beschreibt“, heißt es in dem Papier, das einen Gegenentwurf zu dem christdemokratischen Modell einer „Leitkultur in Deutschland“ darstellt.
Der Tagesspiegel, 11. 12. 2000. [DWDS]Die DDR war vom ersten Tage ihrer Existenz an eine Auswanderungsgesellschaft; nach der Wende setzte und setzt Ostdeutschland diese auszehrende Entwicklung fort, gebremst zwar seit Mitte der Neunziger Jahre, aber nicht aufgehalten und schon gar nicht (was dringend erforderlich wäre) ins Gegenteil gewendet.
Der Tagesspiegel, 28. 5. 2001. [DWDS]England ist eine Einwanderungsgesellschaft mit großen Minderheiten, die vor allem aus der Karibik und aus Bangladesch, Pakistan und Indien kommen.
Der Tagesspiegel, 1. 3. 2002. [DWDS]Unions-Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) warf der Regierung vor, mit den Regelungen „einen Wechsel zu einer multikulturellen Einwanderungsgesellschaft“ herbeiführen zu wollen.
die tageszeitung, 19. 3. 2002, S. 3. [IDS]Denn die Union, die sich so lange der Realität unserer Einwanderungsgesellschaft verweigert hat, ist nun dabei, sich der Verantwortung für ihre Gestaltung zu verweigern.
die tageszeitung, 1. 2. 2003, S. 31. [IDS]„Statt den Westen sklavisch nachzuahmen, könnte der Osten sein Alter Ego werden, Ruhe und Regenerationsraum, und ihm dadurch unschätzbare Dienste leisten“, lautet Englers Vorschlag für die „Auswanderungsgesellschaft“ Ostdeutschland, die den Anschluss an die Entwicklung im Westen auch nicht mehr mit milliardenschweren Wirtschaftshilfen schaffen werde.
die tageszeitung, 28. 7. 2003, S. 12. [IDS]Das Kopftuch ist ein Schleier. Wird er angehoben, gibt er den Blick auf die Be- und Empfindlichkeiten der deutschen Einwanderungsgesellschaft frei. Kein Stück Stoff dient so sehr als Projektionsfläche für Ängste, Befürchtungen und Wünsche.
Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“: Schlussbericht. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 16/7000 vom 11. 12. 2007, S. 212. [DWDS] (bundestag.de)In Migrationsgesellschaften entwickeln sich kulturelle Prozesse im Mit- und Nebeneinander von Menschen und Gemeinschaften unterschiedlicher kultureller Prägung.
die tageszeitung, 15. 2. 2010, S. 11. [IDS]Die meisten Einrichtungen, auf denen Bildungsarbeit und das Gemeinwesen in den Kommunen ruht, werden der Vielfalt einer Zuwanderungsgesellschaft nur wenig gerecht.
Rhein-Zeitung, 18. 6. 2012, S. 14. [IDS]„Eine Migrationsgesellschaft besteht nicht nur aus Einwanderern, damit sind auch Auswanderer gemeint. Der ständige Wandel ist eine sehr alte globale Wirklichkeit“, sagte Astrid Messerschmidt.
Rhein-Zeitung, 8. 11. 2013, S. 2. [IDS]Vielmehr ist die Möglichkeit, einen zweiten Pass der früheren Heimat zu behalten, das Zeichen einer weltoffenen, pluralen Einwanderungsgesellschaft, die Zuwanderern Pflichten abverlangt, ihnen aber keine unnötigen bürokratischen Hürden in den Weg stellt.
Falter, 4. 2. 2015, S. 45. [IDS]Wie kann in einer transnational verfassten Migrationsgesellschaft Zusammenhalt organisiert werden, ohne die Ausgrenzung bestimmter Gruppen zu fördern?
profil, 31. 10. 2016. [IDS]Und es wird davon abhängen, ob auf die späte Selbsterkenntnis, Einwanderungsland zu sein, ein neues Österreichbild folgt – ein positives Selbstbild, das der neuen Realität einer Migrationsgesellschaft gerecht wird und das sich dabei deutlich von gescheiterten Multikulti-Träumen abhebt.
die tageszeitung, 14. 4. 2018, S. 59. [IDS]Er möchte museale Ordnungskriterien – Nation, Epoche, Kunst, Nicht-Kunst – dekonstruieren. Dies seien eurozentrische, ausgrenzende Kategorien des 19. Jahrhunderts, findet er. Und sucht lieber neue Bezüge und kulturelle Verflechtungen, der modernen Migrationsgesellschaft angemessen.