Wortgeschichte
Etymologie, Wortbildung und frühe Bezeugungen
Die Personenbezeichnung Heimkehrer (1847) ist auf das deutlich ältere Verb heimkehren zurückzuführen, das im Deutschen bereits ab dem 16. Jahrhundert bezeugt ist (1585; vgl. Pfeifer unter heimkehrenDWDS). Das Verb trägt seither die Bedeutung in die Heimat, nach Hause zurückkehren
(1585, 1679, 1778, 1816, 1901, 1999; zu einer möglichen Bezeugung bereits im 14. Jahrhundert s. FWB-online unter heimkeren).
Zu heimkehren ist ab dem 18. Jahrhundert als Ableitung zunächst das Substantiv Heimkehr in entsprechender Bedeutung nachweisbar (vgl. Pfeifer unter HeimkehrDWDS sowie die entsprechenden Belege zu Heimkehr in 1DWB X, 873), ab dem 19. Jahrhundert schließlich die dazugehörige Personenbezeichnung Heimkehrer (1847, 1870). Sie bezeichnet entsprechend ihrer verbalen Grundlage seither allgemein Personen, die nach Hause (1866, 1875) oder aber an einen Ort, an dem sie oder ihre Vorfahren länger gelebt haben (1847, 1927), zurückkehren. Insgesamt bleibt das Wort im 19. Jahrhundert selten.
Kriegsrückkehrer
: Neue Lesart nach 1918 und das Kompositum Kriegsheimkehrer
Einen ersten Verwendungsanstieg erfährt das Substantiv nach Ende des Ersten Weltkriegs. Zu dieser Zeit entsteht zudem eine neue Bedeutung. Heimkehrer bezeichnet nun im engeren Sinn Personen, die aus dem Krieg, namentlich von der Front oder aus Kriegsgefangenschaft, nach Hause zurückkehren (1920b, 1920a, 1926). Die Entstehung dieser Bedeutungsverengung ist entsprechend vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs zu verorten. Eine Rolle für die Entstehung der neuen Lesart könnte gespielt haben, dass besonders zu Kriegszeiten Heimat und Front Antonyme waren (vgl. 10Paul, 461). Zwar begegnen bis in die jüngste Gegenwart auch Verwendungen von Heimkehrer in den älteren, semantisch weiter gefassten Bedeutungen jemand, der nach Hause kommt
, jemand, der an einen alten Lebensort oder den Lebensort seiner Vorfahren zurückkehrt
(1927, 1984a, 1985, 1991), insgesamt dominieren seit der Ausbildung der neuen Lesart Kriegsrückkehrer
jedoch Verwendungen in dieser Lesart (1924, 1935a, 1949a, 1992b).
In etwa zeitgleich zur Ausbildung der neuen Bedeutung Kriegsrückkehrer
für Heimkehrer wird im Übrigen auch das Kompositum Kriegsheimkehrer in entsprechender Lesart gebildet (1918, 1919b). Zwar ist das Substantiv bereits vor 1945 gelegentlich belegt (1921, 1931), es verbreitet sich allerdings erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert weiter (1950b, 1966, 1978, 1984b, 1992a, 2001, 2019; vgl. die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Insgesamt bleibt Heimkehrer gegenüber Kriegsheimkehrer dabei das deutlich frequentere Substantiv.
Heimkehrer und Spätheimkehrer: Bezeugungsspitze und rechtliche Dimension nach 1945
Heimkehrer hat namentlich nach Ende des Zweiten Weltkriegs eine Bezeugungsspitze (vgl. die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Seit dieser Zeit bezeichnet Heimkehrer auch eine spezifische Sozialfigur der Nachkriegszeit, wie sie sich literarisch beispielsweise in Wolfgang Borcherts Drama Draußen vor der Tür verdichtet. Spätestens jetzt erhält das Wort in der Lesart Kriegsrückkehrer
zudem insofern eine auch rechtliche Dimension, als Heimkehrer nunmehr auch eine gesetzlich definierte Personengruppe bezeichnet, die bestimmte Rechte hat (1949c, 1950c). Heimkehrer ist damit zu dieser Zeit auch ein Wort der Behördensprache (1950d, 1950a, 1960). In diesem Zusammenhang wird das Kompositum Heimkehrergesetz gebildet (1950d, 1960). Heimkehrer im Sinne des Gesetzgebers bezieht sich dabei im Übrigen nicht wie ältere allgemeinsprachliche Verwendungen auf Kriegsrückkehrer im Allgemeinen, sondern ausschließlich auf Personen, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehren, im Besonderen (1950d). Nach der Wiedervereinigung wird Heimkehrer im Heimkehrerentschädigungsgesetz noch einmal gesetzlich definiert (2007).
Zu Heimkehrer wird bereits Ende der 1940er Jahre das Kompositum Spätheimkehrer gebildet (1949d, 1949b), das zunächst die Bedeutung Kriegsgefangener, der erst lange nach Kriegsende entlassen wird
trägt (1953, 1956, 1995b; vgl. auch DWDS unter SpätheimkehrerDWDS). Ein vergleichbares Muster findet sich in der Bildung des Kompositums Spätaussiedler zum Grundwort Aussiedler: Spätaussiedler ist im Deutschen ab den 1950er Jahren nachweisbar und durchläuft dann eine eigene Bedeutungsentwicklung. Wie Heimkehrer hat auch Spätheimkehrer in der Lesart Kriegsgefangener, der erst lange nach Kriegsende entlassen wird
eine auch rechtliche Dimension (1950e, 1951, 1954). Jünger begegnen daneben auch Verwendungen, in denen Spätheimkehrer nunmehr zur Lesart jemand, der nach Hause zurückkehrt
des Grundwortes Heimkehrer Personen bezeichnet, die besonders spät zurückkehren (1955, hier noch typografisch als ungewöhnliche Verwendung markiert; 1995a).
Verwendung in neuen Kontexten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
In der Bedeutung Kriegsrückkehrer
ist Heimkehrer zunächst überwiegend, wenngleich keinesfalls ausschließlich (1943, 1946), auf das eigene Land bezogen (1919a, 1935b, 1944). Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begegnen zunehmend Belege, in denen Heimkehrer auch in Bezug auf andere Weltregionen verwendet wird (1967, 1981, 1994). Daneben treten spätestens ab den 1990er Jahren auch Verwendungen, in denen Heimkehrer auf vormalige Kriegsflüchtlinge etwa aus dem ehemaligen Jugoslawien bezogen wird – und zwar nunmehr auch im Kontext von Aufenthaltsrecht bzw. Abschiebung (1997a, 1997b, 1997c). Das Wort wird hier zum einen vor dem Hintergrund einer von den Betroffenen nicht gewollten staatlichen Zwangsmaßnahme verwendet, zum anderen erfolgt die definitorische Festsetzung dessen, was Heim- bzw. Heimat sei, aus der Position der Sprechenden, nicht der Betroffenen. Insofern tragen solche Verwendungen mindestens euphemistische Züge.
Literatur
1DWB Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Bd. 1–16. Leipzig 1854–1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. (woerterbuchnetz.de)
DWDS DWDS. Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. (dwds.de)
FWB-online Frühneuhochdeutsches Wörterbuch/FWB-online. Hrsg. von Ulrich Goebel, Anja Lobenstein-Reichmann, Oskar Reichmann. 2017 ff. (fwb-online.de)
10Paul Paul, Hermann: Deutsches Wörterbuch. Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatzes. 10., überarbeitete u. erweiterte Aufl. von Helmut Henne, Heidrun Kämper und Georg Objartel. Tübingen 2002.
Pfeifer Pfeifer, Wolfgang u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. (dwds.de)
Belegauswahl
Roth, Friedrich: Leichpredigt […]. Eisleben 1585, Bl. C 3r. (deutschestextarchiv.de)Da er heimkeret/ in ſein Vaterland/ wird er von ſeinem Schweher Laban vnterwegen vberzogen/ vnd ſein gantzer Hausrath angetaſtet/ als ob er vntrewlich gehandelt/ vnd jm heimlich etwas entfuͤhret hette.
Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg 1679, S. 37. (deutschestextarchiv.de)Als er sieghafft wieder heimkehrete/ hielte er einen herrlichen Triumph/ darinnen er auf einem Elephanten/ oder einem/ mit Elephanten bespannten/ Wagen/ seinen Einzug verrichtete.
[Musäus, Johann Karl August]: Physiognomische Reisen. Zweytes Heft. Altenburg 1778, S. 152. (deutschestextarchiv.de)Allerdings iſts ein verdruͤßlicher Handel, wenn ein Groͤnlandsfahrer mit ledigen Tonnen wieder heimkehren muß, und nicht ſo viel Heeringe zur Ausbeute mitbringt, als er Wallfiſch zu fahen vermeynte.
Jahn, Friedrich Ludwig/Ernst Eiselen: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin 1816, S. VIII. (deutschestextarchiv.de)Ihm war nicht beſchieden ins freie Vaterland heimzukehren, an dem ſeine Seele hielt.
Lupin auf Illerfeld, Friedrich Freiherr von: Selbstbiographie. Bd. 1. 2. Aufl. Weimar 1847, S. 295. (books.google.de)Mit einem solchen Barte kam er in seiner Vaterstadt an, wo Alles rasirt war, und ein langer Bart, selbst der eines Philosophen, so verpönt war, daß nicht einmal Capuziner in der Stadt übernachten durften, ohne besondere Erlaubniß des Magistrats. […]Eine kleine Stadt verwandelt sich für einen solchen Selbstgefaller in ein Krähwinkel. Er sieht die Mißgunst wie das liebe Gras auf der Gasse wachsen; man sieht es nicht, daß er Kanonenstiefel anlegt; man glaubt, er habe die Kinderschuhe noch nicht ausgetreten. Wird ein Heimkehrer von solchen Grillen geplagt, wird er gleich bis zur Ferse verletzt.
Hans Jörgel von Gumpoldskirchen 35, 2. Juni 1866, Nr. 23, S. 3. (books.google.de)Ein Aufruf, der mit den Worten beginnt: „Das Vaterland ruft!“ und mit den Namen „Colloredo,“ „Zelinka“ unterzeichet is, sollt‚ an jedem Haus seinen Platz finden, und wenn der Hausherr auch juridisch berechtigt is, seine Feuermauer für die nächtlichen Heimkehrer aus dem Lerchenfelde aufzuheben, so sollt‘ man doch von dem Patriotismus einer [sic] Wiener Bürgers erwarten, daß er ein’ Aufruf des Landesmarschalls von Niederösterreich und des Bürgermeisters von Wien nit zurückweisen würde.
Neteler, B.: Die Gliederung des Buches Ezechiels als Grundlage der Erklärng desselben. Münster 1870, S. 98. (books.google.de)Und ich mache das Gebirge Seir zur Wüste und Einöde und vertilge aus demselben den Vorüberzieher und Heimkehrer.
Klein, Julius Leopold: Geschichte des spanischen Drama’s. Vierter Band, Zweite Abtheilung. Leipzig 1875, S. 54. (books.google.de)Da tritt Don Felix ein, der seiner Schwester mit Vater Fabio begegnete, um sich ein heimliches Schäferstündchen mit Laura hinter ihres Vaters Rücken zu holen, ohne anderen haltbaren Grund zur Heimlichkeit, als weil das Haus zwei Thüren und ein Cabinet zum Vertecken hat, dem schon Don Felix zustürzte, durch Vater Fabio’s – der nicht thut, als zurückkommen, ein beständiger Heimkehrer – durch Fabio’s Rückkehr erschreckt, und auf dem Sprung, vom altherkömmlichen Versteckungsrecht Gebrauch zu machen.
Wissmann, Hermann von: In den Wildnissen Afrikas und Asiens: Jagderlebnisse. Berlin 1901, S. [159]. (deutschestextarchiv.de)Vom Nordosten Vorderindiens reiste ich ziemlich niedergeschlagen wegen meiner geringen Jagderfolge in Indien nach Bombay zurück, um heimzukehren.
Leitmeritzer Zeitung 48, 20. August 1918, Nr. 66, S. 6. (onb.ac.at)Aelterer Herr[,] […]rüstig, vollkommen gesund, bestes Zeugnis, kautionsfähig, neben der deutschen auch der böhmischen Sprache mächtig, genaue Ortskenntnis und deren Umgebung, weiß mit der Feder flink umzugehen, der seine jetzige Stellung an Kriegsheimkehrer abtreten mußte, sucht per sofort entsprechenden Posten.
Die Grenzboten 78/2 (1919), S. 268. (deutschestextarchiv.de)Von den Christlichsozialen waren viele „Heimkehrer„ und audere abgefallen, die von ihrem Wahlsieg die Wiederkehr der „alten Zustände“ und der Dynastie besorgt hatten.
Münchener Medizinische Wochenschrift, 19. Dezember 1919, Sp. 1474.Derartige kleinere Sanierungsanstalten sind nun vorhanden in der Marsfeldkaserne, in der Max-II-Kaserne, im Gefängnis Leonrodstrasse, im Gefängnis Corneliusstrasse und in der Ridlerschule für heimkehrende Kriegsgefangene; auswärts wurde die Sanierungsanstalt Passau erweitert und für Kriegsheimkehrer eine neue Sanierungsstelle in Lindau geschaffen.
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1920, S. 3142. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)Der Reichsregierung ist bekannt, daß die Heimkehrer aus französischer Gefangenschaft Guthabenscheine von den Lagerkommandanturen erhalten haben, auf denen die Höhe des Betrags zum Teil in Franks, zum Teil in Mark angegeben ist.
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1920, S. 4532. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)Zu derselben Zeit traf in den Dulags die Hauptmasse der Heimkehrer aus England und Übersee ein, war die Auslieferung der deutschen Kriegsgefangenen aus Frankreich zu erwarten und häuften sich beim Reichswehrministerium die Anträge auf Überweisung von Entlassungsanzügen von Intendanturen und Kriegsbeschädigtenorgantsationen für fast ein Jahr Anspruchsberechtigte, ohne daß Bestände zur Befriedigung dieser Anträge vorhanden waren.
Ungarische Jahrbücher 1, Februar 1921, Nr. 1, S. 19. (sub.uni-goettingen.de)Die mit Tuberkulose behafteten Kriegsheimkehrer aber dürften unter den ungünstigen Ernährungsverhältnissen und bei ungenügender hygienischer Kontrolle auch ihre Familienmitglieder infizieren.
Verhandlungen des Reichstages. Berlin 1924, S. 2510. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)Wenn die Vorbedingungen zur Zahlung des Vorschusses erfüllt sind, so geschieht dies ohne weiteres Zutun des Heimkehrers durch die Hauptkasse für das Kriegsgefangenenwesen, Berlin SW 68, Schützenstraße 3. […] Die Forderungen der Heimkehrer richten sich nicht gegen das Deutsche Reich, sondern gegen die ehemals feindliche Regierung.
Berliner Tageblatt (Abend-Ausgabe), 6. 3. 1926, S. 4. [DWDS]Maugham schreibt also den Schwank: von dem totgeglaubten Heimkehrer, dem Enoch Arden des Weltkrieges, der das liebe Weibchen an seinen besten Freund verheiratet findet.
Vossische Zeitung (Abend-Ausgabe), 4. 3. 1927, S. 2. [DWDS]Der junge Heimkehrer aus Amerika schwankt, ob er in die väterliche Firma eintreten oder wieder in die Welt hinausfahren soll.
Die Literatur. Monatsschrift für Literaturfreunde 34, Oktober 1931 – September 1932, S. 388. (books.google.de)„[…] So tastet er sich in der ‚Heidklause‘ an die seelischen Kämpfe der Kriegsheimkehrer heran und bereitet in ‚Neu-Lohe‘ mit vollem Gelingen Geschehnisse aus, zu denen die Bodenreform das innere und äußere Motiv gibt.“
Flake, Otto: Scherzo. In: Ders.: Lichtenthaler Allee. Gütersloh 1965 [1935], S. 416. [DWDS]»Der Krieg kam«, sagte er, »und war doch nur ein vorhöllisches Gelände, mit Schützengräben, aus denen man mit Granaten warf. Infernalisch ging es erst zu, als der Heimkehrer fand, daß die Frau und die Muse gemeinsame Sache gemacht hatten, es gab weder die eine noch die andere mehr.«
N. N.: Regierung, Innenpolitik, Arbeitnehmerfragen, Vaterländische Front, Monarchische Fragen. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 5, 24. 1. 1935, S. 1829. [DWDS]Im Jahre 1918 als die Heimkehrer von der Front einen Trümmerhaufen vorfanden hätten sie nach einem Licht gesucht und seien zu der Auffassung gekommen, eine Vereinigung mit dem Deutschen Reich könne Österreich wieder auf eine gewisse politische Machtstufe bringen.
N. N.: Wehrmacht. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 13, 21. 4. 1943, S. 5911 [ff.]. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1943]. [DWDS][…]Nach italienischen Pressemeldungen vom 28. März erließ Ministerpräsident Mussolini anläßlich der Rückkehr der italienischen Truppen von der Ostfront einen Tagesbefehl, in welchem er die Kämpfer der 8. Armee, welche während der harten Winterkämpfe gegen die sowjetrussischen Truppen leuchtende Proben des Mutes und der Kühnheit abgegelegt hätten, der Dankbarkeit der Nation versicherte. Italien begrüße mit Stolz die Heimkehrer und vereinigte sich mit ihnen in dankbarem Gedenken an die Gefallenen.
N. N.: Außenpolitik. Wehrmacht. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 14, 21. 5. 1944, S. 6384 [ff.]. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1944]. [DWDS][…]Am 21. Mai wurde bekanntgegeben, daß das Auswärtige Amt Verhandlungen über die Heimschaffung von weiteren schwer verwundeten deutschen Soldaten und Sanitätspersonal aus englischer Kriegsgefangenschaft (6162 C) im Austausch gegen britische Schwerverwundete und Sanitäter, die sich in deutscher Kriegsgefangenschaft befanden, führte. Als Ergebnis dieser Verhandlungen trafen deutsche Heimkehrer mit den Dampfern „Gripsholm“ und „Gravisca“ im Hafen von Barcelona ein.
N. N.: Außenpolitik. POLEN. Außenpolitik. Wehrwesen. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 16, 20. 3. 1946, S. 685 [ff.]. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1946]. [DWDS]Die gleichzeitig mit einer Botschaft Bevins den polnischen Soldaten in England übergebene Erklärung der polnischen Regierung verspricht laut Exchange unter anderem, es würden keine Vergeltungsmaßnahmen gegen die Heimkehrer ergriffen werden, die hinsichtlich Pensionierung, Demobilisierung und Landzuteilungen die gleichen Ansprüche wie die Heimkehrer aus der Sowjetunion hätten und ihre persönliche Habe sowie Sterlingguthaben zollfrei nach Polen mitbringen dürften. Wer aus den Gebieten östlich der Curzonlinie stamme, werde automatisch als polnischer Staatsbürger anerkannt.
Plenarprotokoll vom 22. 9. 1949. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 01/7, S. 66. [DWDS] (bundestag.de)Ein Zuhörer, seinem Aussehen nach ein Heimkehrer aus russischer Kriegsgefangenschaft, begibt sich unter erregten Zurufen und Hinweis auf seine Kleidung und seine Schuhe durch die Reihen der Abgeordneten zum Rednerpult.
Plenarprotokoll vom 20. 10. 1949. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 01/12, S. 301. [DWDS] (bundestag.de)Ferner ist in dem Antrag nichts gesagt, daß etwa auch Heimkehrer, Spätheimkehrer oder Entnazifizierte, die völlig zu Unrecht noch keine Anstellung gefunden haben, auch entsprechend behandelt werden sollen.
Fraktion der BP: Antrag betr. Gleichstellung der Kriegsgeschädigten. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 01/124 vom 25. 10. 1949. [DWDS] (bundestag.de)Gleichstellung der Kriegsgeschädigten. Der Bundestag wolle beschließen: Um der drohenden Aufsplitterung des Volkes in verschiedenartig bevorrechtigte Klassen und Schichten zu steuern, wird die Bundesregierung ersucht, bei Gesetzentwürfen und Regierungsmaßnahmen betreffend die Fragen der Heimatvertriebenen, der Bombengeschädigten und der Heimkehrer grundsätzlich von der Gleichberechtigung dieser drei Gruppen auszugehen. Darnach sollen also künftig die Bombengeschädigten in der Befriedigung ihrer Ansprüche und in ihren Rechten keinesfalls schlechter als die Heimatvertriebenen gestellt werden; die Heimkehrer sollen darüber hinaus zur Erleichterung ihrer Wiedereingliederung besondere Berücksichtigung finden hinsichtlich der Zuweisung von Wohnraum, der Vermittlung eines Arbeitsplatzes, der Gewährung von Krankengeld, Arbeitslosenunterstützung und Renten, sowie hinsichtlich der Gewährung von Beihilfen zur Existenzgründung.
Plenarprotokoll vom 1. 12. 1949. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 01/19, S. 559. [IDS] (bundestag.de)Daß ein solcher Zustand nicht nur zu großen Ungerechtigkeiten und Härten, sondern auch zu einer maßlosen Verbitterung der Heimkehrer führen mußte, dürfte keinem Zweifel unterliegen. Hinzu kommt aber, daß ein großer Teil gerade der Spätheimkehrer so gut wie keine Arbeitsmöglichkeiten gefunden haben und daß sie ferner – und das gilt besonders für meine Landsleute, deren Heimat in den deutschen unter polnischer Verwaltung stehenden Gebieten liegt – eine völlig unzureichende Arbeitslosenunterstützung erhalten.
Ausschuss für Finanz- und Steuerfragen: Mündlicher Bericht über den Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung der Einkommensteuer- und Körperschaftsteuerveranlagungen für die Veranlagungszeiträume vom 21. Juni 1948 bis 31. Dezember 1948 (II. Halbjahr 1948) und das Kalenderjahr 1949. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 01/376 vom 10. 1. 1950, S. 5. [DWDS] (bundestag.de)Die sich nach § 6 ergebende Einkommensteuer ist auf Antrag auf den Betrag zu ermäßigen, der sich bei Anwendung der Einkommensteuerjahrestabelle (Anlage 2 zu § 21 der Einkommensteuer-Durchführungsverordnung 1948) auf das im Veranlagungszeitraum vom 21. Juni 1948 his 31. Dezember 1948 bezogene Einkommen ergeben würde, wenn Heimkehrer, Flüchtlinge oder ihnen gleich zu stellende Personen im Kalenderjahr 1948 vor dem 21. Juni nicht mehr als 1200 Reichsmark einkommensteuerpflichtiges Einkommen bezogen haben.
Plenarprotokoll vom 9. 2. 1950. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 01/36, S. 1142. [IDS] (bundestag.de)Der Herr Bundeswirtschaftsminister hat noch vor einem halben Jahr etwas ruhmredig verkündet, er würde die Arbeitslosigkeit in wenigen Wochen beseitigen, eine Arbeitslosigkeit, die er in seinen vielen Wahlkampfreden dahin analysierte, daß sie sich – von dem Einstrom der Flüchtlinge, der Ostvertriebenen und der Kriegsheimkehrer abgesehen – vor allem aus Schwarzmarktexistenzen, die jetzt zur Fahne strömten, aus zusammengekrachtem Kunstgewerbe und abgebauten Bürokraten rekrutiere.
N. N.: Sozialpolitik. Innenpolitik. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 20, 27. 4. 1950, S. 2356. [DWDS]Das Heimkehrergesetz, das rückwirkend zum 1. April 1950 in Kraft tritt, gewährt den Heimkehrern ein Entlassungsgeld von 150 DM und eine Übergangsbeihilfe in Form von Bekleidung oder Gebrauchsgegenständen im Werte von 250 DM.
Gesetz über Hilfsmaßnahmen für Heimkehrer (Heimkehrergesetz). Vom 19. Juni 1950. In: Bundesgesetzblatt Teil I, 26. 6. 1950, Nr. 27, S. 221. (bgbl.de)§1 (1) Heimkehrer im Sinne dieses Gesetzes sind Deutsche, die wegen ihrer Zugehörigkeit zu einem militärischen oder militärähnlichen Verband kriegsgefangen waren und innerhalb von zwei Monaten nach der Entlassung aus fremdem Gewahrsam im Bundesgebiet Aufenthalt genommen haben oder nehmen.
(2) Als Heimkehrer im Sinne des Absatzes 1 gelten auch Kriegsgefangene, die zur Überführung in ein ziviles Arbeitsverhältnis im bisherigen Gewahrsamsland entlassen worden sind, wenn sie innerhalb von zwei Monaten nach Ablauf der für die Verpflichtung zu ziviler Arbeit im jeweiligen Gewahrsamsland geltenden Mindestdauer im Bundesgebiet Aufenthalt genommen haben oder nehmen.
(3) Als Heimkehrer im Sinne des Absatz 1 gelten ferner Deutsche, die wegen ihrer Volkszugehörigkeit oder ihrer Staatsangehörigkeit im Auslande interniert waren und innerhalb von zwei Monaten nach der Entlassung aus ausländischem Gewahrsam im Bundesgebiet Aufenthalt genommen haben oder nehmen, sofern die Internierung nicht wegen nationalsozialistischer Betätigung im Ausland erfolgt ist.
Plenarprotokoll vom 18. 10. 1950. In: Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 01/92, S. 3434. [IDS] (bundestag.de)Bis zum 31. März des nächsten Jahres kann jeder, der bisher keinen Kategorisierungsbescheid erhalten hat, aber an einer Bestätigung über seine politische Haltung damals ein Interesse hat, den Antrag auf Ausstellung einer Bescheinigung stellen, daß ein Verfahren gegen ihn nicht mehr durchzuführen ist. Zugunsten der Spätheimkehrer gilt jedoch diese Fristbeschränkung vom 31. März 1951 nicht.
N. N.: Finanzen. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 21, 21. 6. 1951, S. 2993 [ff.]. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1951]. [DWDS]Die Steuerfreiheit für Flüchtlinge, politisch Verfolgte und Spätheimkehrer, sowie Ausgebombte kann vom 1. Januar 1952 an nicht mehr durch besonderen Nachweis der Anschaffungen verdoppelt werden.
Die Zeit, 23. 7. 1953, S. 14. [IDS]So ließ er einen Gesetzentwurf vorbereiten, wonach an alle Spätheimkehrer (nach dem 1. Januar 1949 entlassen) für jeden Monat der Gefangenschaft 60 DM als Entschädigung gezahlt werden sollen, und 30 DM je Monat für die bereits vor dem Termin (aber nach Jahresanfang 1947) Zurückgekehrten.
N. N.: Finanzen. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 24, 21. 11. 1954, S. 4854. [DWDS]Die Freibeträge des § 33 a für Vertriebene, Flüchtlinge, Kriegsgeschädigte, Spätheimkehrer usw. sollen jedoch für das Kalenderjahr, in dem die Voraussetzungen hierfür eintraten und die zwei folgenden Kalenderjahre anwendbar bleiben.
Oheim, Gertrud: Einmaleins des guten Tons. Gütersloh 1957 [1955], S. 366. [DWDS]Romanisches Temperament äußert sich überall in einer gewissen Lautstärke. Dem deutschen Reisenden, dem die Nachtruhe heilig ist, kann es leicht geschehen, daß er sie gestört findet, wenn unten auf der Straße ein „Spätheimkehrer“ laut in die Hände klatscht, um den Nachtwächter zum Türöffnen herbeizuholen.
N. N.: Freigabe deutschen Eigentums in Härtefällen bis zu 5 000 Schillingen. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 26, 14. 1. 1956, S. 5566. [DWDS]Größere RM-Guthaben – also Guthaben von mehr als 1250 RM -, die bei der Umstellung auf Schilling auf Grund der österreichischen Währungsschutzgesetzgebung in der Regel Beträge von mehr als 500 S ergeben haben, können bis zum Betrag von 5 000 S freigegeben werden, wenn der Kontoinhaber glaubhaft macht und auf Verlangen nachweist, daß ein sozialer Härtefall – hohes Alter, Krankheit, Einkommens- oder Vermögenslosigkeit, Spätheimkehrer aus Kriegsgefangenschaft oder dergleichen – vorliegt.
Bundesregierung: Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung und Überleitung von Vorschriften auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes. In: Deutscher Bundestag: Drucksache Nr. 03/1749 vom 24. 3. 1960, S. 22. [DWDS] (bundestag.de)2. anerkannte Heimkehrer im Sinne des § 1 des Heimkehrergesetzes[.]
Der Spiegel, 20. 6. 1966, S. 84. [IDS]Auf jeden Fall reichten die Sprachkenntnisse dazu aus, daß der Kriegsheimkehrer Artmann nach 1945 bei der amerikanischen Militärpolizei Dolmetscherdienste leisten durfte.
N. N.: Dritter israelisch-arabischer Krieg: weiterer Verlauf der Ereignisse. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 37, 15. 9. 1967, S. 13406 [ff.]. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1967]. [DWDS]Die jordanische Regierung appellierte laut AFP am 7. August an die Flüchtlinge, in ihre Wohnungen im von Israel besetzten jordanischen Teil zurückzukehren, um „ein Dorn im Fleische des Aggressors zu werden“, und setzte für jeden Heimkehrer eine Belohnung von 5 £ aus, sowie eine Garantie, daß sie 3 Monate lang aus Beständen der UNRWA mit Lebensmitteln versorgt werden.
Die Zeit, 13. 1. 1978, S. 40. [IDS]Einer ihrer letzten großen Pläne: Die Einrichtung eines ganz neuen Altersheims, in dem Alte und Junge, Heimatlose und Kriegsheimkehrer, Pflegebedürftige, Behinderte Platz finden sollen.
N. N. [psa]: Yellow Ribbon. In: Aktuelles Lexikon 1974–200. München 2000 [1981], S. 180. [DWDS]Es war gerade die Zeit, in der Amerika seine Soldaten aus Vietnam abzog, uns wie sehr das Lied ins Bewußtsein der Amerikaner eingedrungen war, zeigte sich daran, daß den Heimkehrern plötzlich überall in der Heimat gelbe Bänder entgegenflatterten.
Der Spiegel, 6. 8. 1984, S. 137. [DWDS]Touristische Heimkehrer, die in der Karibik exotische Drinks genossen haben, strömen jetzt in die Cocktail-Bars, um weltmännisch eine „Pina Colada“ zu süffeln.
Der Spiegel, 15. 10. 1984, S. 234. [IDS]Noch vor knapp vierzig Jahren erzählten sich Trümmerfrauen und Kriegsheimkehrer Sagen, gegen die die grausamsten Grimmschen Gruselstorys noch harmlos waren.
Große, …: Schuld und Vergebung, Verhängnis und Chance – 40 Jahre nach dem Krieg (Referat). In: Christliches Friedensseminar Königswalde. Oktober 1985, S. 1. [DWDS] (slub-dresden.de)Denn der Amerikaner kam nicht als Ankläger, er kam als Heimkehrer in das Land seiner Väter, Deutsch-Amerikaner, also „german background“, wie man in Amerika zu sagen Pflegt.
Maron, Monika: Stille Zeile Sechs. Frankfurt a. M. 1991, S. 11. [DWDS]Das Café lag in der Nähe mehrerer Haltestellen, und die Wege vieler Heimkehrer führten direkt über den Streifen Pflaster vor der Terrasse.
Der Spiegel, 3. 8. 1992, S. 166. [IDS]1918 entwarf Kriegsheimkehrer Oskar Kokoschka sein „Wunschgeschöpf“ lebensgroß in erdigen Farbtönen und heftigen Pinselzügen.
Das Literarische Quartett vom 8. Oktober 1992. [DWDS]Böll hat im Mittelpunkt vieler seiner frühen Bücher den Soldaten, den deutschen Soldaten der Wehrmacht, oder den Heimkehrer gezeigt.
N. N.: Verabschiedung der russischen Soldaten aus der Bundesrepublik; Jelzin in Deutschland. In: Archiv der Gegenwart, Bd. 64, 31. 8. 1994, S. 39274 [ff.]. Zit. n. CD-ROM-Ausgabe 2001 [zuerst 1994]. [DWDS][…]Die 340000 Soldaten in der früheren DDR, die „Westgruppe der Truppen“ – die bis zum Verzicht auf die BRESCHNEW-Doktrin „Gruppe der sowjetischen Truppen in Deutschland“ hieß – galten als Elitetruppen der Roten bzw. russischen Armee; in der Epoche des Kalten Kriegs bis in die Mitte der achtziger Jahre waren sie für den Eventualfall eines Angriffs gegen die NATO gerüstet; die in Karlshorst stationierte russische Brigade hatte den Befehl, im Fall eines Ausbruchs von Streitigkeiten im Angriff durch das Brandenburger Tor Westberlin zu erobern. Bei der Bewertung des Truppenabzugs in Rußland spielte zudem das Problem der sozialen Eingliederung der Heimkehrer eine wichtige Rolle.
Berliner Zeitung, 2. 1. 1995. [DWDS]Bis in die Morgenstunden torkelten Spätheimkehrer zu den S- und U-Bahnhöfen.
Berliner Zeitung, 7. 10. 1995. [DWDS][…]Nach zähen Verhandlungen hatte Bundeskanzler Konrad Adenauer bei seinem Moskaubesuch im September 1955 vom Kreml die Zusicherung erhalten, daß die noch in Kriegsgefangenschaft verbliebenen 9 628 deutschen Männer endlich heimgeschickt werden. Am 7. Oktober des gleichen Jahres [1955] traf der letzte Transport Spätheimkehrer im Durchgangslager Friedland bei Göttingen ein.
Berliner Zeitung, 7. 3. 1997. [DWDS]Noch 60000 Flüchtlinge – Alleinstehende und Verheiratete ohne minderjährige Kinder – sollen bundesweit entsprechend der Planung der Innenminister bis Ende Juni zurückgekehrt sein. Ob das möglich ist, ohne die Heimkehrer in Gefahr zu bringen und eine erneute Zuspitzung in Bosnien zu riskieren, vermag bei Bund und Ländern niemand zu sagen. Dennoch sind die 60 000 – davon in Berlin 9 000 – über die Beendigung ihres Bleiberechts spätestens zum 1. April längst informiert worden.
Berliner Zeitung, 15. 3. 1997. [DWDS]Wer nicht freiwillig geht, muß damit rechnen, abgeschoben zu werden. Doch in ihrer Heimat werden die Heimkehrer nicht mit offenen Armen aufgenommen.
Der Tagesspiegel, 6. 6. 1997. [DWDS]Der Zerstörungsgrad der Heimatorte der Flüchtlinge und die Zahl der jetzt dort lebenden Binnenflüchtlinge sind aber entscheidende Daten, die man braucht, um die Rückkehr zum Beispiel an die Wiederaufbau-Programme der EU zu koppeln. Dafür benötigt die EU aber exakte Herkunftsdaten der Heimkehrer, und damit droht neuer Streit: Die Datenschützer warnen vor der Übermittlung solcher Daten, weil es dafür keine Rechtsgrundlage gebe. – Der Streit ist hausgemacht, und sogar Experten des UNO-Flüchlingswerkes UNHCR halten die Abschiebediskussion für einen Stellvertreterstreit.
Moers, Walter: Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär. Frankfurt a. M. 1999, S. 40. [DWDS]Wenn ich diese durchsichtigen Gespenster von ihren nächtlichen Beutezügen heimkehren sah, vollgesogen mit Angst, satt und feist wie Tiefseeschwämme, dann standen mir die Haare zu Berge.
Berliner Zeitung, 4. 12. 2001. [DWDS]Nach dem Ersten Weltkrieg überfüllte mit einem Mal ein Strom von Kriegsheimkehrern die Universitäten, während die wirtschaftliche Situation immer schwieriger wurde: Die Wirtschaftsmisere und die steigende Inflation ließen die Kosten des Studiums auf das Dreifache steigen.
Gesetz über eine einmalige Entschädigung an die Heimkehrer aus dem Beitrittsgebiet (Heimkehrerentschädigungsgesetz) vom 10. Dezember 2007 (BGBl. I S. 2830, 2831). (gesetze-im-internet.de)§2 Heimkehrer
(1) Heimkehrer im Sinne dieses Gesetzes sind ehemalige Kriegsgefangene, die
1. nach dem 31. Dezember 1946 in das Beitrittsgebiet entlassen worden sind,
2. ihren ständigen Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben,
3. keinen Anspruch nach dem Gesetz über die Entschädigung ehemaliger deutscher Kriegsgefangener in der im Bundesgesetzblatt Teil III, Gliederungsnummer 84–2, veröffentlichten bereinigten Fassung, aufgehoben durch Artikel 5 Nr. 1 des Gesetzes vom 21. Dezember 1992 (BGBl. I S. 2094, 2104), geltend machen konnten.
(2) Kriegsgefangene sind Deutsche, die wegen militärischen oder militärähnlichen Dienstes gefangen genommen und von einer ausländischen Macht festgehalten wurden. Was als militärischer oder militärähnlicher Dienst anzusehen ist, richtet sich nach den Bestimmungen des Bundesversorgungsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung.
(3) Als Kriegsgefangene im Sinne dieses Gesetzes gelten ferner
1. Deutsche, die im ursächlichen Zusammenhang mit Ereignissen, die unmittelbar mit der Kriegsführung des Zweiten Weltkriegs zusammenhingen, von einer ausländischen Macht auf eng begrenztem Raum unter dauernder Bewachung festgehalten wurden, und
2. Deutsche, die im ursächlichen Zusammenhang mit den Kriegsereignissen in ein ausländisches Staatsgebiet verschleppt wurden.
Merkel, Angela: Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei der Jahrestagung 2019 der Fraunhofer-Gesellschaft in München. 8. 5. 2019. [DWDS] (bundesregierung.de)Es galt, die Bevölkerung zu versorgen, Kriegsheimkehrer, Heimatvertriebene und Flüchtlinge zu integrieren.