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Leitkultur

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Das Substantiv Leitkultur, selten in Bezug auf Anbaukulturen und Landwirtschaft bereits im Verlauf des 20. Jahrhunderts nachweisbar, wird im ausgehenden 20. Jahrhundert zunächst in den Geistes- und Sozialwissenschaften in der Lesart führende Teilkultur innerhalb einer Gesellschaft verwendet. Ab 1998 wird es zum politischen Schlagwort namentlich innerhalb der Integrationsdebatte, wo es nun die Bedeutung Kultur, Lebensweise innerhalb einer Gesellschaft, für die eine führende Position gegenüber anderen Kulturen, Lebensweisen beansprucht wird und an die es sich anzupassen gilt trägt. Je nach Sprecherposition ist Leitkultur positiv oder negativ konnotiert. Daneben stehen auch weiterhin Verwendungen in der breiteren Lesart führende Teilkultur innerhalb einer Gesellschaft.

Wortgeschichte

Leitkultur: Fachsprachliche Verwendungen vor 1998

Das Substantiv Leitkultur wird um die Jahrtausendwende zu einem Schlagwort politischer Debatten, namentlich jener um Integration. Das Substantiv ist zwar in Bezug auf Anbaukulturen in der Landwirtschaft selten bereits im Verlauf des 20. Jahrhundert belegt (1951, 1980), die Entstehung einer gesellschaftlich-politischen Lesart ist aber erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts anzusetzen (1989, 1998d, 1999b).

Erste vereinzelte Bezeugungen in Bezug auf Gesellschaften datieren auf Ende der 1980er und Beginn der 1990er Jahre und sind zunächst in der Fachsprache namentlich der Geistes- und Sozialwissenschaften zu verorten. Leitkultur wird hier für eine führende Teilkultur innerhalb einer Gesellschaft oder gesellschaftlicher Teilgruppen verwendet (1989), ohne dabei zwingend normativ aufgeladen zu sein (1991). In solchen Bildungen ist die Bedeutung motiviert über das Erstglied Leit- führend, maßgebend. Es handelt sich wohl um eine Neubildung innerhalb dieser Kontexte. Semantische Übergänge von den landwirtschaftlichen zur gesellschaftlich-politischen Verwendungen von Leitkultur im engeren Sinn sind nicht zu erkennen – obgleich auch der moderne Kulturbegriff etymologisch auf lateinisch cultūra Pflege (des Ackers), Landbau, auch Ausbildung intellektueller Fähigkeiten, (religiöse, huldigende) Verehrung zurückzuführen ist (vgl. Pfeifer unter KulturDWDS1)).

Es ist anzunehmen, dass die vereinzelten fachsprachlichen Verwendungen dem Eingang in die politische Debatte und damit die allgemeinsprachliche Verbreitung den Weg bereitet haben. Namentlich der Politikwissenschaftler Bassam Tibi wird mit seiner Verwendung von Leitkultur (1996) gerne als derjenige bezeichnet, der das Wort in die politische Debatte eingeführt habe (vgl. exemplarisch nur Ohlert 2015, 26).

(Deutsche) Leitkultur: Politisches Schlagwort der Jahrtausendwende

Die DWDS-Wortverlaufskurve für „Leitkultur“ auf Basis der Gegenwartskorpora mit freiem Zugang für den Zeitraum von 1920 bis 2025 zeigt eine Bezeugungsspitze um die Jahrtausendwende.

Abb. 1: Wortverlaufskurve zu Leitkultur

DWDS (dwds.de) | Bildzitat (§ 51 UrhG)

Als Multiplikator der Verbreitung von Leitkultur kann der damalige Berliner Innensenator Jörg Schönbohm gelten, der das Wort 1998 in die Integrationsdebatte der Zeit einbringt (1998b). Es folgt eine breite Leitkulturendebatte, die sich im Anschluss an Özkan Ezli in drei Phasen mit je unterschiedlichen Schwerpunkten entwickelt: In der ersten Phase um das Jahr 2000 wird Leitkultur gegen einen Partikularismus der Multikulturalität in Stellung gebracht und namentlich von Schönbohm und Friedrich Merz dann mehr national als, wie noch bei Bassam Tibi, zivilisationsgesellschaftlich und international-europäisch gerahmt (vgl. Ezli 2023, 195–196 unter Rekurs auf Tibi 1998, 34). Infolge dieser Debatten verbreitet sich das Wort Leitkultur zügig allgemeinsprachlich (1998e, 1998f; vgl. auch Abb. 1 sowie die entsprechende Wortverlaufskurve des Google NGram Viewers). Eine zweite Debatte wird in den Jahren 2005/2006 dann durch einen allgemeineren Kulturbegriff bestimmt (vgl. Ezli 2023, 198), bevor sich eine dritte Debatte 2017 auf soziale Gewohnheiten und Partizipation fokussiert (vgl. Ezli 2023, 199).

Leitkultur ist innerhalb dieser Debatte zunächst vor allem Gegenentwurf und Antonym zu Multikulturalismus (1998a, 1998g,2022b). Das Verhältnis der beiden Wörter zueinander ist vor dem Hintergrund der geschilderten zunehmend nationalen Rahmung des Wortes Leitkultur her zu verstehen. Ob Leitkultur und ihr Gegensatz Multikulturalismus dabei jeweils positiv oder negativ besetzt sind, hängt von der politischen Verortung des jeweils Sprechenden ab. So wird Leitkultur insbesondere von als konservativ einzuordnenden Politikerinnen und Politikern positiv konnotiert verwendet (2000a, 2000d, 2017a). In diesen Verwendungen enthält das Wort deontische Bedeutungskomponenten, sprich eine implizite Handlungsaufforderung: Leitkultur beinhaltet hier die implizite Aufforderung an als der vermeintlich eigenen Gesellschaft als vermeintlich fremd gedeutete Personen zur (stärkeren) Anpassung an die als führend gedeutete eigene Teilkultur der Gesellschaft (2004; grundlegend zum Eigenen und Fremden Busse 1997). Zugleich entsteht in der Debatte die ebenfalls bereits von Schönbohm verwendete Kollokation deutsche Leitkultur (1998a), die Leitkultur in der Bedeutung Kultur, Lebensweise innerhalb einer Gesellschaft, für die eine führende Position gegenüber anderen Kulturen, Lebensweisen beansprucht wird normativ an eine – wie auch immer zu bestimmende – deutsche Kultur bindet (1998c, 2000b).

Verwendungen am entgegengesetzten politischen Spektrum sind dahingegen eher negativ konnotiert (1998h, 2000c, 2017b) und tragen Bedeutungsaspekte der Ausgrenzung und Degradierung von Personen (vermeintlich) nichtdeutscher Herkunft (vgl. Ohlert 2015, 27). Diese eher negative Verwendung von Leitkultur korreliert damit, dass eine positive Bezugnahme auf Multikulturalismus und Multikulturalität oftmals eher dem links und grün orientierten politischen Spektrum zugeschrieben wird (vgl. auch die entsprechende Wortgeschichte zu multikulturellWGd).

Breitere Verwendungen von Leitkultur

Leitkultur begegnet seit Ende des 20. Jahrhunderts überwiegend im Kontext von Integrationsdebatten. Gleichwohl stehen daneben auch weiterhin Verwendungen abseits von Integrationsdebatten (1998i, 1999a). Diese Bezeugungen sind mindestens in Teilen weniger normativ aufgeladen und entsprechen älteren fachsprachlichen Verwendungen in der Lesart führende Teilkultur innerhalb einer Gesellschaft oder gesellschaftlicher Teilgruppen (1999c, 2018, 2022a).

Anmerkungen

1) Ausführlich zur historischen Semantik von Kultur auch der Beitrag von Dirk Baecker in den Ästhetischen Grundbegriffen; vgl. ÄGB 3, 510–556.

Literatur

ÄGB Ästhetische Grundbegriffe. Historisches Wörterbuch in sieben Bänden, herausgegeben von Karlheinz Barck u. a. Stuttgart u. a. 2000–2005.

Busse 1997 Busse, Dietrich: Das Eigene und das Fremde. Annotationen zu Funktion und Wirkung einer diskurssemantischen Grundfigur. In: Matthias Jung/Martin Wengeler/Karin Böke (Hrsg.): Die Sprache des Migrationsdiskurses. Das Reden über „Ausländer“ in Medien, Politik und Alltag. Opladen 1997, S. 17–35.

Ezli 2023 Ezli, Özkan: Leitkultur. In: Bartels, Inken et al. (Hrsg.): Umkämpfte Begriffe der Migration. Ein Inventar. Bielefeld 2023, S. 194–206.

Neologismenwb. Leibniz-Institut für deutsche Sprache (IDS): Neologismenwörterbuch. (owid.de)

Ohlert 2015 Ohlert, Martin: Zwischen „Multikulturalismus“ und „Leitkultur“. Integrationsleitbild und -politik der im 17. Deutschen Bundestag vertretenen Parteien. Wiesbaden 2015.

Pfeifer Pfeifer, Wolfgang u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. (dwds.de)

Tibi 1998 Tibi, Bassam: Europa ohne Identität? Die Krise der multikulturellen Gesellschaft. München 1998.

Belegauswahl

Die Kennzeichnung dieser fünf deutschen Bodennutzungs-, Wirtschafts- oder Betriebsformen nach der jeweiligen Leitkultur und ihrer ersten Begleitkultur (wobei die bloßen Flächenwerte mit Intensitätszahlen multipliziert werden, wenn das betriebswirtschaftliche Gewicht der einzelnen Kulturen zum Ausdruck gebracht werden soll) beruht auf rein natürlichen Gegebenheiten und den dadurch bedingten Kulturpflanzengemeinschaften als natürlichen Landbauzonen.

Weber, Adolf: Agrarpolitik. Neubearbeitet von Wilhelm Meinhold. Berlin 1951, S. 202.

Seit den Arbeiten des kolumbianischen Naturforschers F.J. Caldas (1771–1816) hat sich in Süd- und Mittelamerika die Abstufung in 5 Wärmehöhengürteln eingebürgert: Tierra caliente (Jahrestem. über 24°, Leitkultur Kakao), Tierra templada (Jt. 25–18°, Leitkultur Kaffee) […].

Blüthgen, Joachim: Allgemeine Klimageographie. 3., neu bearbeitete Auflage von Wolfgang Weischet. Berlin u. a. 1980, S. 163. (google.de)

Bei aller Offenheit gegenüber Juden, Sozialdemokraten und Katholiken hält die Mehrheit der Religionsgeschichtler durchaus an einem kulturellen Prädominanzanspruch des Protestantismus fest: die heterogenen Klassen und weltanschaulichen Lager in der deutschen Gesellschaft könnnten nur auf protestantischer Wertebasis integriert werden, d. h. der Protestantismus soll Leitkultur bleiben.

Graf, Friedrich Wilhelm: Rettung der Persönlichkeit. Protestantische Theologie als Kulturwissenschaft des Christentums. In: vom Bruch, Rüdiger u. a. (Hrsg.): Kultur und Kulturwissenschaften um 1900. Krise der Moderne und Glaube an die Wissenschaft. Stuttgart 1989, S. 103–131, hier S. 116. (google.de)

Eine bäuerlich geprägte Kulturphase reichte nach ihm von der Einführung des Pfluges bis zum späten Mittelalter, dann begann die bürgerliche Kultur, die bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts dauerte und von einer neuen Leitkultur, der proletarischen abgelöst wurde.

Wiegelmann, Günter: Theoretische Konzepte der Europäischen Ethnologie. Diskussionen um Regeln und Modelle. In: Grundlagen der Europäischen Ethnologie. Bd. 1. Münster 1991, S. 223.

Der Kulturrelativismus von „Multi-Kulti“ lehnt eine Leitkultur ab und läßt somit einen für alle verbindlichen Werte-Konsens nicht zu.

Tibi, Bassam: Multikultureller Werte-Relativismus und Werte-Verlust. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 52–53 (1996), S. 27–36, hier S. 28.

Das wäre eine Gesellschaft beliebig neben- und nicht miteinander lebender Volksgruppen ohne allgemein anerkannte Leitkultur und Wertorientierung. Das Modell der „Multikultur“ nimmt die Aufgabe der deutschen Leitkultur zugunsten gleichrangiger Parallelgesellschaften billigend in Kauf oder strebt sie direkt an. Ihre Vorbilder sind „Kommunen“ und „freie Assoziationen“, deren sozialer und politischer Halt eben nicht in einer verfassungsmäßig gesicherten Nation liegt.

Berliner Zeitung, 22. 6. 1998. [DWDS]

Keine funktionierende Gesellschaft, auch nicht die deutsche, kommt dabei ohne die prägende Kraft seiner Leitkultur aus.

Berliner Zeitung, 22. 6. 1998. [DWDS]

Der Berliner Innensenator Jörg Schönbohm verlangt von integrationswilligen Ausländern die Anpassung an eine „deutsche Leitkultur“ („Berliner Zeitung“, 22. Juni).

Berliner Zeitung, 4. 7. 1998. [DWDS]

Doch plötzlich müssen wir Deutsche feststellen, daß wir selbst seit Jahren Opfer einer schleichenden Sprachkraftzersetzung durch die dräuende Rechtschreibreform geworden sind, Legastheniker der Leitkultur.

Berliner Zeitung, 7. 7. 1998. [DWDS]

Die Debatte über Ausländer, deutsche Leitkultur und Multikulturalismus wurde begonnen am 22. Juni von Jörg Schönbohm. Auf Schönbohm anworteten Sibylle Tönnies am 24. Juni, Andrea Fischer am 26. Juni, Gustav Seibt am 4. Juli.

Berliner Zeitung, 8. 7. 1998. [DWDS]

Eine irrationale Kulturkampfstimmung verbreitet sich derzeit im konservativen Lager, seit Jörg Schönbohm in Berlin für die deutsche Leitkultur ficht und die CSU die Ausländerfrage hochspielt.

Berliner Zeitung, 14. 7. 1998. [DWDS]

Deutsche Leitkultur“ heißt sein Geschütz, das er gegen den Multikulturalismus in Stellung bringt, gegen eine „Linke“ im Singular, die Deutschland nicht liebt und einen Ersatz sucht für das verlorengegangene Proletariat.

Die Zeit, 16. 7. 1998, Nr. 30, S. 37. [DWDS]

Die Forderung von Innensenator Jörg Schönbohm (CDU), Ausländer müßten sich der deutschen Leitkultur anpassen, wies SPD-Fraktionschef Klaus Böger zurück.

Berliner Zeitung, 17. 7. 1998. [DWDS]

Weil die große Medienerzählung seit längerem von Ostdeutschland eine Version aufbaut, derzufolge dort der Rechtsradikalismus zur Leitkultur der Jugend geworden sei, habe ich mich mal unter meinen Freunden und Bekannten, die regelmäßig Ausflüge nach Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern unternehmen, umgehört […]: So wenig wie meine Freunde oder ich hat irgendeiner je eine entsprechende Szene in Neustrelitz oder Königs Wusterhausen oder Neuruppin beobachtet, nein, falsch: 1991 beobachtete meine Freundin in Neuruppin eine empörende Szene unter Jugendlichen, bei der die Gruppe einen Einzelnen einkesselte und in den See warf.

Berliner Zeitung, 24. 10. 1998. [DWDS]

Je mehr die neue amerikanisch-asiatisch-indische Leitkultur sich ausbreitet, desto mehr stachelt sie örtliches Beharrungsvermögen, regionale Identitäten und nationale Egoismen an.

Berliner Zeitung, 3. 2. 1999. [DWDS]

Durchschnittsdeutschland aber wünscht seit 1989 den nationalen Traum neu zu träumen und fragt sich, wer seiner „Leitkultur“ und wie zu folgen hat, wenn er von draußen reinkommt.

Der Tagesspiegel, 19. 3. 1999. [DWDS]

Das machte ihren Stil so spannend, und eigenartigerweise wirkt ihre Debattierkultur wie eine unbewußte Leitkultur all unserer Debatten.

Der Tagesspiegel, 16. 5. 1999. [DWDS]

Da tönte nun Merz: Ausländer, die hier zu Lande leben wollten, müssten sich der „deutschen Leitkultur“ anpassen.

Berliner Zeitung, 16. 10. 2000. [DWDS]

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, kritisierte am Donnerstag die Äußerungen des CDU/CSU-Fraktionschefs Friedrich Merz, Ausländer sollten sich der „deutschen Leitkultur“ unterordnen.

Berliner Zeitung, 20. 10. 2000. [DWDS]

Künast warf Bayerns Innenminister Günter Beckstein (CSU) vor, mit seiner Verbots-Inititiative ein „gezieltes Ablenkungsmanöver“ zu betreiben. Es werde nicht darüber diskutiert, ob Politiker durch die Wortwahl etwa von einer deutschen Leitkultur zur Fremdenfeindlichkeit beitragen. Kritisch äußerte sich auch die Vorsitzende des Innenausschusses, Ute Vogt (SPD).

Berliner Zeitung, 21. 10. 2000. [DWDS]

Zu dem Streit um den Begriff der „deutschen Leitkultur“ sagte Glos, die Union wolle nicht, dass sich in Deutschland Parallelgesellschaften entwickelten.

Der Tagesspiegel, 25. 10. 2000. [DWDS]

Selbst die Imame in den Moscheen sollen auf Deutsch predigen. Und auch der Begriff der deutschen Leitkultur ist wieder aufgetaucht. Immer lauter wird der Ruf nach Anpassung und Eingliederung.

Berliner Zeitung, 4. 12. 2004. [DWDS]

Innenminister Thomas de Maizière hat zehn Thesen zu einer deutschen Leitkultur aufgestellt. Dazu zählt er den Leistungsgedanken, das Erbe der deutschen Geschichte und dass Frauen ihr Gesicht zeigen.

Rhein-Zeitung, 3. 5. 2017, S. 2. [IDS]

Der Begriff der Leitkultur sei aber nicht nur unbestimmt, er verstößt aus Sicht der SPD auch gegen die Menschenwürde.

Süddeutsche Zeitung, 3. 5. 2017, S. 26. [IDS]

Das Quartett macht Pop zur neuen Leitkultur und verschiebt die Grenzen des Möglichen, musikalisch wie sozial.

Falter, 28. 11. 2018. [IDS]

Denn ausgerechnet in Amerika, wo Eigentum zur Leitkultur gehört, haben es Privatstrände schwer.

Weltwoche, 25. 5. 2022, S. 80. [IDS]

Schon vor mehr als zwanzig Jahren stritt das Land in unnachgiebiger Härte über die deutsche Leitkultur. Ein Kampfbegriff war das, den Politiker wie Friedrich Merz ins Feld führten, um angestammte deutsche Kultur und Lebensart vor den behaupteten Gefahren des Multikulturalismus zu schützen.

Süddeutsche Zeitung, 29. 11. 2022, S. 4. [IDS]