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Elendsviertel

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Elendsviertel ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bezeugt, wird zunächst aber wohl nur gelegentlich verwendet. Das Wort impliziert von vornherein eine umfassendere Notlage. Anzunehmen ist, dass Karl Marx’ These von der Verelendung des Proletariats für die weitere Verbreitung des Wortes Elendsviertel, das mindestens zum Teil auf im Zuge der Industrialisierung entstandene Arbeiterviertel und ihre schlechten Lebensbedingungen bezogen wird, eine Rolle gespielt haben mag. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wird Elendsviertel vorwiegend auf die Verhältnisse in westlichen Industrieländern bezogen, seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dann zunehmend auch auf andere Länder und die dortigen Verhältnisse.

Wortgeschichte

ArmenviertelElendsviertel. Zwei Wörter des 19. Jahrhunderts

Elendsviertel gehört neben ArmenviertelWGd zu jenen Wörtern, die im 19. Jahrhundert Wohngebiete bezeichnen, die von Mittellosen bewohnt werden. Während Armenviertel zumindest seit den 1820er Jahren bezeugt ist (1825), entsteht Elendsviertel erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts (1853), wird zunächst aber nur gelegentlich verwendet. Das Wort setzt sich aus Elends- und (Stadt-)Viertel zusammen. Elend bedeutet ursprünglich anderes Land; die Fremde wird dabei als etwas Unangenehmes gedacht, als ein Ort, wohin man sich ungern begibt. Diese Bedeutung ist noch Anfang des 18. Jahrhunderts lebendig. Daneben steht die Bedeutung Unglück, Notlage, die seit dem 18. Jahrhundert dominiert (vgl. 2DWB 7, 1225–1226 sowie 10Paul, 267–268). Im Kluge ist zudem vermerkt, dass außer Landes oder in einem anderen Land der Verbannte oder Vertriebene sei, was die Bedeutungsentwicklung zu unglücklich, jammervoll erkläre (25Kluge, 241). Vor diesem Hintergrund drängt sich die These auf, dass in frühen Bezeugungen von Elendsviertel beide Bedeutungen von Elend, die räumliche, die die Implikation der Verbannung beinhalten kann, ebenso wie Unglück, Not, zum Tragen kommen:

Um aber die Stelle zu verstehen, ist zu bemerken, dass die Aussätzigen in den moslimischen Städten in einem abgesonderten Viertel ausserhalb der Mauern wohnen […]. Ibn-al-Hatib sagt also: Wie sollte nicht der Tadel eine Stadt treffen, in welcher die Elephantiasis häufig ist, deren Elendsviertel (d. h. das von den Aussätzigen bewohnte Viertel) stark bevölkert ist, während die übrige Bevölkerung von der Gefahr der Ansteckung keine Notiz nimmt? [1862].

Das seit den 1850er Jahren bezeugte Elendsviertel und das ältere Armenviertel stehen in keinem vollständig synonymen Verhältnis: Während Armenviertel vordringlich über die finanzielle Situation der Bewohner definiert ist und Aspekte wie schlechte Wohnverhältnisse, Bildungsarmut etc. eher nachgelagert erscheinen (1842, 1848), impliziert Elendsviertel stärker die existentielle Notlage (1869) und über die ursprüngliche Bedeutung von Elend zugleich eine stärkere Abgrenzung vom Rest der Gesellschaft (1862).

Marx’ These von der Verelendung und die Verbreitung von Elendsviertel

Die Wortverlaufskurve zeigt die zunehmende Verbreitung zunächst von „Verelendung“, wenig später von „Elendsviertel“ seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert.

Abb. 1: Wortverlaufskurve zu „Elendsviertel“ und „Verelendung“

DWDS (dwds.de) | Bildzitat (§ 51 UrhG)

Zunächst wird Elendsviertel nur gelegentlich verwendet, die Verbreitung nimmt erst ab Ende des 19. Jahrhunderts langsam, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dann stärker zu (vgl. Abb. 1 sowie die Wortverlaufskurve des Google Ngram Viewers). Wenig vorher steigt auch die Bezeugungsfrequenz von VerelendungWGd – wohl vor dem Hintergrund der Marx’schen Verwendung und Bestimmung des Wortes – signifikant. Insofern ist anzunehmen, dass Karl Marx’ These von der Verelendung des Proletariats für die weitere Verbreitung des Wortes Elendsviertel (1894, 1902), das mindestens zum Teil auf im Zuge der Industrialisierung entstandene Arbeiterviertel und ihre schlechten Lebensbedingungen bezogen wird (1869, 1907), eine Rolle gespielt hat. Die Verwendung des Substantivs und Adjektivs Elend bzw. elend, im Kompositum Elendsviertel das Bestimmungswort, ist bei Marx und Engels im Übrigen nicht immer eindeutig: In der Hauptsache verwenden sie es, um die Lage der Arbeiterklasse oder der von ihrem Land vertriebenen Bauern zu charakterisieren, wobei das Wort zwei Bedeutungen, eine rein ökonomische und eine allgemeinere, eine gesellschaftliche Position charakterisierende, habe (vgl. HKWM 3, 259).

Von den Elendsvierteln der Industrialisierung zu den Wohngebieten Einkommensschwacher des 21. Jahrhunderts

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wird Elendsviertel nicht nur, aber doch vorwiegend für die Verhältnisse in westlichen Industrieländern verwendet. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden sowohl Armenviertel als auch Elendsviertel zunehmend auch mit Blick auf andere Länder und die dortigen Verhältnisse gebraucht (1970, 1975, 2017), wobei sie nach wie vor auch im Kontext europäischer und nordamerikanischer Verhältnisse begegnen (1968b, 1968a, 1990). Zugleich haben sich gegenwärtig die Wörter Armenviertel und Elendsviertel semantisch angenähert, wofür das gelegentliche Auftreten der Verbindung Armuts- und Elendsviertel bzw. alternativ Armen- und Elendsviertel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spricht (1968c, 1989, 2010).

Mit Blick auf Wohngebiete für Mittellose in der ganzen Welt wird Elendsviertel zu einem Oberbegriff für SlumWGd (2003), Township (1995), Favela (2013) usw.

Literatur

2DWB Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Neubearbeitung. Hrsg. von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (vormals Deutsche Akademie der Wissenschaften) und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Bd. 1–9. Stuttgart 1983–2018. (woerterbuchnetz.de)

DWDS DWDS. Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute. (dwds.de)

HKWM Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus. Hrsg. von Wolfgang Fritz Haug. Bd. 1 ff. Hamburg 1994 ff.

25Kluge Kluge – Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearb. von Elmar Seebold. 25., durchgesehene und erweiterte Aufl. Berlin/Boston 2011.

10Paul Paul, Hermann: Deutsches Wörterbuch. Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatzes. 10., überarbeitete u. erweiterte Aufl. von Helmut Henne, Heidrun Kämper und Georg Objartel. Tübingen 2002.

Pfeifer Pfeifer, Wolfgang u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. (dwds.de)

Weitere wortgeschichtliche Literatur zu Elendsviertel.

Belegauswahl

Vielmehr wurde den Geistlichen nach der Theilung noch das Armenviertel zugeschlagen, weil sie mit ihrem Viertel nicht auslangen konnten.

Helfert, Josef: Von den Einkünften, Abgaben und Verlassenschaften geistlicher Personen. Prag 1825, S. 203-204. (books.google.de)

Es giebt ein Zahlenverzeichniss der Armen, die die verschiedenen Viertel von Paris bewohnten in den Jahren 1821, 1822, 1823; danach kann man die Arrondissements von Paris in dieser Beziehung in 3 Klassen theilen. Armenviertel, Reichenviertel und Viertel, die hauptsächlich von Begüterten bewohnt werden.

Malgaigne’s klinische Vorlesungen über die Hernien. Dritte Vorlesung. Endliche Folge der allgemeinen Prädispositionen. – aetiologie der Hernia inguinalis des Mannes. In: Ueber die Eingeweidebrüche, deren Symptome, Diagnose und Behandlung. Vorlesungen von Kirby in Dublin und von Malgaigne in Paris. Deutsch bearbeitet von F. O. Lietzau. Leipzig 1842, S. 208–219, hier S. 209. (books.google.de)

Dieser friedfertige Fould, der morgens im friedfertigen Schlafrocke seine Makler und Agenten empfing, steht neben Raspail mit dem blutrothen Rocke, der morgens, wenn er seine zahlreichen Kranken aus dem Armenviertel empfing, sich stundenlang mit ihnen besprach, und ihnen zeigte, wie alle ihre Krankheiten, wie alle ihre physischen Leiden nur Folge der sozialen Zustände seien, wie Fould und Genossen mit den sozialen Zustände ihnen all’ ihr chronisches Siegthum zugezogen hätten, und wie dagegen keine Arzeneien helfen, sondern eine kräftigere Kost, gesündere Wohnungen, und Ruhe vor zehrenden Nahrungssorgen.

N. N.: Neue Rheinische Zeitung. Organ der Demokratie. Nr. 112, Dienstag, 26. September 1848. Beilage. Köln 1848, S. 558. (deutschestextarchiv.de)

In Texas aber giebt es keine großen Städte und deshalb darf es sich rühmen, auch keine Lasterhöhlen und Elendsviertel zu besitzen.

Schrader, Ferdinand: Das Buch für Auswanderer nach den vereinigten Staaten von Nordamerika, mit besonderer Berücksichtigung von Texas, Californien, Australien, Süd-Brasilien und den Freistaaten von Mittel- und Süd-Amerika nebst Mexico. Ein unentbehrliches Hand- und Hülfsbuch – für Alle, welche auswandern wollen, oder sich für überseeische Länder interessieren. Leipzig 1853, S. 47. (books.google.de)

Um aber die Stelle zu verstehen, ist zu bemerken, dass die Aussätzigen in den moslimischen Städten in einem abgesonderten Viertel ausserhalb der Mauern wohnen; s. Jackson, Account of Marocco, S. 155. Ibn-al-Hatib sagt also: „Wie sollte nicht der Tadel eine Stadt treffen, in welcher die Elephantiasis häufig ist, deren Elendsviertel (d. h. das von den Aussätzigen bewohnte Viertel) stark bevölkert ist, während die übrige Bevölkerung von der Gefahr der Ansteckung keine Notiz nimmt?“ – Z. 12.

Dozy, R.: Bibliographische Anzeigen. [d. i.: Rezension zu: Descripcion del Reino de Granada bajo la dominication de las Naseritas, sacanda de los árabes, y seguida del texto inédito de Mohamed ebn Aljathib, por Don Francisco Javier Simonet. Madrid, Imprenta nacional, 1861.] In: Zeitschrift der Deutschen morgenländischen Gesellschaft. Bd. 16, Leipzig 1862, S. 580–600, hier S. 586. (books.google.de)

Der Winter in Berlin, lieber Leser, ist ein eisiger Gast. […] Alle die Armen und Hungernden aus dem großen Elendsviertel, das sich dem blumigen Namen Rosenthal schmückt, senden ihren Segen an Kinder in die Straßen hinein mit den Producten ihrer Fabrikthätigkeit, und die pappenen Instrumente brummen durch die Straße: „Mich hungert! Mich hungert!“

Wachenhusen, Hans: Weihnachts-Photographie. Weihnacht in der Fremde – Weihnacht zu Hause. In: Der Hausfreund. Illustrierter Volksblatt, herausgegeben von Hans Wachenhusen. XII. Jahrgang (12) 1869, S. 186–188, hier S. 187. (books.google.de)

In New York kommen durchschnittlich 200 Personen auf eine Wirthschaft, im Elendsviertel aber 129 Personen; in Chicago ist der Durchschnitt 212 auf eine Kneipe, im Elendsviertel 127; Baltimore hat durchschnittlich 226 Personen auf je ein Schnapslokal und 105 auf je eins im Prpletarierdistrikt, während in Philadelphia durchschnittlich 270 Einwohner auf eine Wirthschaft kommen und im Tenementhaus-Bezirk eine auf 202.

N. N.: Wohnungszustände und Wohnungsgesetzgebung. In: Sozialpolitisches Centralblatt. Herausgegeben von Dr. Heinrich Braun. Dritter Band, Berlin Oktober 1893 – September 1894, Nr. 48, 27. August 1894, S. 579.

Deutliche Einwirkungen des neuen Stoffes auf die Form im impressionistischen Sinne zeigen zuerst „Die Verkommenen“: wir erhalten hier eine sehr genaue Kleinmalerei bestimmter Berliner Elendsviertel.

Lamprecht, Karl: Deutsche Geschichte. Erster Ergänzungsband. Zur jüngsten deutschen Vergangenheit. Erster Band. Tonkunst – Bildende Kunst – Dichtung – Weltanschauung. Berlin 1902, S. 296.

Aber so war es mit mir: an den Stätten, die sie Elendsviertel nennen, und in dem Rauch der Fabriken und dem Schmutz der Armut konnte ich alles, was andere Menschen sahen, nur als entschwindenden Schatten sehen. Was ich sah, war lieblich, verschönt durch seltsamen Glanz, und die Angesichter der Männer und Frauen waren süß und rein, und ihre Seelen waren weiß.

Macleod, Fiona: Der Gesalbte. In: Hochland. Monatsschrift für alle Gebiete des Wissens, der Literatur und Kunst. Hrsg. von Karl Muth. 4. Jahrgang, Band II, Kempten/München April bis Septermber 1907, S. 408–415, hier S. 411.

Wer sie sieht, würde nicht vermuten, daß sie in einer Notunterkunft in einem der größten Elendsviertel der Bundesrepublik lebt.

Neumann, Hanspeter: Abgestempelt. In: Die Zeit, 8. 3. 1968, Nr. 11, S. 14. [DWDS]

Nach den Angaben des amerikanischen Arbeitsministeriums sind je ein Drittel der Gesamtbevölkerung typischer Slums – wie die von Ostharlem und von Watts – Wohlfahrtsempfänger; in dem Elendsviertel von Bedford-Steuyvesant (New York) leben vierzig Prozent der Kinder und ein Viertel der Erwachsenen von der Wohlfahrtsunterstützung.

N. N.: Amerikas offene Wunde. In: Die Zeit, 16. 8. 1968, Nr. 33. [DWDS] (zeit.de)

Der amerikanische Soziologe Oscar Lewis hat in seiner Untersuchung der Vecindades, geschlossener Siedlungen in den Armen- und Elendsvierteln der Hauptstadt, ein bedrückendes Bild der verwirrenden und ungelösten Probleme der Gegenwart gezeichnet.

N. N.: Und die Mutter eine Toltekin. In: Die Zeit, 23. 8. 1968, Nr. 34. [DWDS] (zeit.de)

Des Autors Sympathie und Hoffnung gehören den Hochlandindianern der Andenstaaten Bolivien, Peru, Ekuador; da hier die Rassen sehen etwas vermischt sind, da die Indios sich dort in Elendsvierteln aus Kisten, Pappe und Wellblech als Lumpenproletariat um die Städte scharei, vermeint der Autor schon Anzeichen für ihre Integration in die gesellschaftliche Ordnung zu sehen.

N. N.: Urwaldindios – dem „Fortschritt“ im Wege. In: Die Zeit, 25. 9. 1970, Nr. 39. [DWDS] (zeit.de)

Sie verkriechen sich in der Dunkelheit der Elendsviertel, wo keine Wasser und keine Abwasser fließen, kein elektrisches Licht brennt und wo das Osman-Ministerium so weit weg ist wie die Wallstreet von Hallein. Das neue Ägypten und das bessere Leben – wann ist es soweit und für wen?

N. N.: Existenz auf Raten und auf Pump. In: Die Zeit, 28. 11. 1975, Nr. 49. [DWDS] (zeit.de)

Die zahlenmäßig stärkste Klasse der bolivianischen Bevölkerung, die Kleinbauern bzw. Campesinos, ist über die Marktproduktion und die Saison- und Gelegenheitsarbeit marginal unter das Kapital subsumiert, ebenso wie die städtische marginale Bevölkerung der Armen- und Elendsviertel, die in erster Linie im „selbstorganisierten“ tertiären Sektor arbeitet und sich durch die fortwährende Migration von Campesinos in die Städte beständig vergrößert.

Krempin, Michael: Keine Zukunft für Bolivien? Bedingungen und Ursachen für das Scheitern der Regierung Siles Zuazo (1982–1985). In: Elsenhans, Hartmut u. a. (Hrsg.): Frankreich – Europa – Weltpolitik. Festschrift für Gilbert Ziebura zum 65. Geburtstag. Opladen 1989, S. 458–468, hier S. 460.

Auffallend die Frage: „Soll der Prenzlauer Berg zum Elendsviertel des Berliner Ostens werden? Eine schnelle Wiedervereinigung bedeutet auch: Mietwucher, Arbeitslosigkeit, soziale Ausgrenzung, Gewalt, Terror, Kriminalität. “

N. N.: Leere Gänge, düstere Gedanken. In: Die Zeit, 9. 2. 1990, Nr. 07. [DWDS] (zeit.de)

Für 90 Minuten brachten Klinsmann und Co. viel Fußball-Freude ins Elendsviertel. Von der Polizei eskortiert, rollte der Bus mit der kleinen Abordnung der deutschen Nationalmannschaft ins Township Khayelitsa.

N. N.: Trikots und Bälle als Geschenk. In: Berliner Zeitung, 14. 12. 1995. [DWDS]

Die der Slums von Caracas, Rio oder vieler anderer Elendsviertel in der Welt.

N. N.: Seine Chefin heißt Heidemarie Wieczorek-Zeul. In: Der Tagesspiegel, 15. 8. 2003. [DWDS]

Die ersten Ansätze „rein kapitalistischer“ Stadtentwicklung, wie sie Friedrichs [sic] Engles 1845 für Manchester beschrieben hatte, wurden zum Menetekel der europäischen Stadtentwicklungspolitik und sind tatsächlich nie typisch für die europäischen Städte geworden. Die überkommenen Armuts- und Elendsviertel konnten im Laufe des 20. Jahrhunderts weitgehend aufgelöst werden.

Häußermann: Europäische Stadt. In: Hencke, Dietrich u. a. (Hrsg.): Planen – Bauen – Umwelt. Ein Handbuch. Wiesbaden 2010, S. 153–157, hier S. 156.

Elendsviertel am Rande der Gesellschaft etwa – wie die Favelas in Sao Paulo – können auf einmal zu Entwicklungszentren werden.

N. N.: Seilbahn und Supraleitung: Die Stadt der Zukunft. In: Die Zeit, 10. 4. 2013 (online). [DWDS] (zeit.de)

In einem Elendsviertel der Hauptstadt Windhoek wird sie in einer Suppenküche helfen, Kinder zu bekochen.

Die Zeit, 17. 10. 2017, Nr. 42. [DWDS] (zeit.de)