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Gruppe gruppieren · Gruppierung

Politik & Gesellschaft

Kurz gefasst

Das Wort Gruppe, das seinen Ursprung im Italienischen hat, wird zuerst Anfang des 17. Jahrhunderts als Terminus der Musik ins Deutsche eingeführt. In der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts wird es als Fachwort der bildenden Kunst aus dem Französischen und Italienischen erneut entlehnt, hier in der Bedeutung als zusammengehörig wahrgenommene (harmonische) Zusammenstellung mehrerer eigenständiger Figuren oder Objekte. Daneben wird das Wort seit dieser Zeit in einer erweiterten Bedeutung gebraucht, die sich nicht mehr auf die räumliche Nähe, sondern auf die innere Zusammengehörigkeit von Dingen, Sachverhalten oder Lebewesen bezieht. Dabei kann es sich um gleiche oder ähnliche Merkmale handeln, auf Menschen bezogen auch um gemeinsame Interessen, Ziele oder Aktivitäten. Neben dieser eher unspezifischen Verwendung entwickeln sich in verschiedenen Disziplinen fachsprachliche Bedeutungen, beispielsweise in der Biologie, den Sozialwissenschaften, der Mathematik und der Chemie. Der Gebrauch von Gruppe in der Lesart kleine taktische Einheit bei Militär, Polizei und Feuerwehr beruht auf einer Bedeutungsverengung. In Anlehnung an den englischen Sprachgebrauch ist Gruppe seit den 1950/60er Jahren in der Bedeutung Band in der Musik gebräuchlich.

Wortgeschichte

In der Musik und Kunst verbunden

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gelangt italienisch gruppo als Fachwort der Musik ins Deutsche (1619a). Es bezeichnet eine bestimmte Art der musikalischen Verzierung, bei der einzelne Töne zu einer kurzen, miteinander verbundenen Tonfigur gereiht werden (vgl. ausführlich Blumröder 1995, 192). Im Plural findet sich neben italienisch gruppi bzw. groppi gelegentlich auch die eingedeutschte Form Gruppen (1619b). In der Fachliteratur zur Musik wird das Wort in der Folgezeit, wie auch bei anderen musikalischen Termini üblich, ausschließlich in der italienischen Form verwendet (1714, 1742). Der Gebrauch von Gruppo bleibt auch fachsprachlich eher selten und wird heute nur noch historisierend im Zusammenhang mit Barockmusik verwendet (1983).1)

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Die weitere Herkunft ist nicht geklärt. Es wird eine Herleitung aus germanisch *kruppa- zusammengedrängte runde Masse erwogen (vgl. Pfeifer unter Gruppe u. unter Kruppe; vgl. auch Bär 2017c), demnach würde es sich im 17. Jahrhundert um eine Rückentlehnung aus den romanischen Sprachen handeln (vgl. dagegen DWEE-online unter Gruppe). Das Wort hat eine Verbreitung auch in weitere europäische Sprachen gefunden (z. B. gruppedän., groupengl., groepnl., gruppschwed.), in denen es ein ähnliches Bedeutungsspektrum wie im Deutschen ausgebildet hat (vgl. 3OED unter group).

Als Neuentlehnung, zunächst aus dem Italienischen, dann zunehmend auch aus dem Französischen, begegnet das Wort seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Bereich der bildenden Kunst. In der Lesart als zusammengehörig wahrgenommene (harmonische) Zusammenstellung mehrerer eigenständiger Figuren oder Objekte in einem Kunstwerk ist es zunächst sowohl in der italienischen Form Gruppo, Grupo (16752), 1739) als auch in der auf das Französische zurückgehenden Form Groupe, Grouppe bezeugt (1708, 1734). Gruppe begegnet zwar vereinzelt bereits im 17. Jahrhundert (1679), wird jedoch erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die übliche Wortform (1765, 1771a). Das in den romanischen Sprachen maskuline Substantiv erfährt mit der Entlehnung ins Deutsche einen Genuswechsel zum Femininum; die maskuline Form der Grupp kommt nur selten vor (1774, 1805).

In kunsttheoretischen Zusammenhängen wird das Wort für Objekte der Bildhauerei (häufig bezogen auf die antike Marmorskulptur des Laokoon, z. B. 1708, 1797), aber auch mit Bezug auf Zeichnungen, Gemälde und architektonische Werke (z. B. eine Reihe eng miteinander verbundener Säulen) verwendet (1763, 1771b).

Als Fachwort der Musik und Kunst bezieht sich Gruppe auf die akustische oder visuelle Wahrnehmung von Objekten: Durch ihre unmittelbare Nähe werden die einzelnen Töne oder Figuren als ein zusammengehöriges Ganzes empfunden, das einen einheitlichen und harmonischen Eindruck vermittelt.

Durch räumliche Nähe verbunden

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wird Gruppe nicht mehr nur im Fachkontext der Musik oder Kunst gebraucht, sondern erfährt eine Bedeutungserweiterung und wird in die Allgemeinsprache übernommen.

Die Abbildung zeigt eine Baumgruppe

Abb. 2: Baumgruppe (Bild von Dietmar Rabich)

Wikimedia Commons (wikimedia.org) | CC BY-SA 4.0

In der neuen Lesart (kleinere) Anzahl, Ansammlung von Lebewesen oder Dingen, die räumlich als geschlossene Einheit erscheinen wird das Wort vielseitiger verwendet, es beschreibt nicht länger allein künstliche oder künstlerische Werke, sondern umfasst neben Menschen und Tieren auch natürliche Elemente wie Bäume, Berge, Felsen oder Inseln sowie Gegenstände, z. B. Möbel (1778a, 1780a, 1795a, 1795b, 1873).

Auch wenn der Gebrauch des Worts Gruppe nicht mehr ausschließlich auf Kunstobjekte bezogen wird, ist der Aspekt, dass die Ansammlungen einen statischen und harmonischen Eindruck hinterlassen, nach wie vor häufig erkennbar (1778b, 1795c, 1832). Dies zeigen Wortverbindungen wie angenehme Gruppe, gefällige Gruppe, harmonische Gruppe oder malerische Gruppe (1780b, 1835, 1909). Auch beim Gebrauch des Worts im Zusammenhang mit schauspielerischen oder tänzerischen Darstellungen werden Vergleiche mit der bildenden Kunst gezogen, und die mit Gruppe bezeichnete Ansammlung von Menschen wird als ästhetische Komposition begriffen (1767). Das Grimmsche Wörterbuch beschreibt diese Verwendung von Gruppe als das lebende bild, die plastische darstellung eines vorganges durch menschen, weist aber auch darauf hin, dass die Vorstellung des ruhenden, bildartigen gegenüber der der häufung, der vielzahl seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zurücktritt (vgl. 1DWB 9, 969).

Durch Gemeinsamkeiten verbunden

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts tritt neben die konkrete Verwendung von Gruppe ein durch metonymische Verschiebung entstandener abstrakter Gebrauch. Was als Gruppe bezeichnet wird, muss nicht mehr unbedingt eine für den Betrachter visuell wahrnehmbare räumliche Nähe zeigen, sondern kann auch eine innere Zusammengehörigkeit aufweisen (z. B. 1787a, 1814, 1834, 1905). Dass viele Belege beide Aspekte zeigen, ist insofern nicht überraschend, als die räumliche Nähe von Dingen oder Personen häufig zugleich auch Gemeinsamkeiten mit sich bringt bzw. signalisiert – und umgekehrt gilt dies natürlich auch (z. B. 1784, 1848a, 1993a).

Gruppe bezeichnet nun zum einen Dinge und Sachverhalte, die innerhalb eines größeren übergeordneten Ganzen aufgrund von Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten miteinander in Beziehung gesetzt und als zusammengehörig aufgefasst werden (1838, 1884). Auf Menschen bezogen ist Gruppe in der Lesart Gemeinschaft von Personen, die durch gemeinsame Merkmale, Interessen, Tätigkeiten, Ziele o. Ä. miteinander verbunden sind gebräuchlich (1783, 1786, 1806). Dabei werden sowohl vorübergehende als auch dauerhafte Zusammenschlüsse von Personen mit dem Wort bezeichnet; im Unterschied zum Beispiel zu dem ebenfalls kollektiv verwendeten Wort MasseWGd ist stets eine begrenzte Anzahl von Personen gemeint.

Neben der eher unspezifischen Verwendung für alle Arten von zusammengehörigen Ansammlungen von Personen wird Gruppe seit dem 19. Jahrhundert zunehmend bedeutungsverengend für Zusammenschlüsse gebraucht, die ein höheres Organisationsniveau aufweisen. Es wird zum einen auf straff organisierte und strukturierte Einheiten und Abteilungen bezogen; so bezeichnet Gruppe im militärischen Bereich eine kleinere Einheit von Soldaten innerhalb der Armee (1847a, 1881, 2024a). Ebenso findet das Wort Anwendung bei der Polizei und Feuerwehr, um taktische Teileinheiten zu bezeichnen (1914, 2008, 2024b). Zudem wird Gruppe auch für Vereinigungen und Verbände verwendet, in denen sich Menschen mit gemeinsamen politischen, gesellschaftlichen, ideologischen oder künstlerischen Anliegen und Zielen in organisierter Form zusammengeschlossen haben (1898, 1927, 1994, 1999). Hier findet sich der Ausdruck – häufig in Kombination mit Ziffern oder Buchstaben – auch in namenartiger Verwendung als (Selbst-)Bezeichnung von politischen, literarischen oder künstlerischen Vereinigungen, z. B.: Gruppe 47 (1955), K-GruppeWGd, Gruppe Bündnis 90 (1990), Gruppe 61 (2011a).

Spätestens seit den 1950/60er Jahren bezeichnet Gruppe, vermutlich in Anlehnung an englisch group (vgl. 3OED unter group 3 i), auch eine kleinere Besetzung von Musikern bzw. Musikerinnen, die (im Bereich Jazz, Pop, Rock) gemeinsam Musik machen. Gruppe wird hier synonym zum englischen Lehnwort Band verwendet (1958, 1969, 1998).

In der Systematik verbunden

Nebem dem konkreten Gebrauch zeigt Gruppe bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine Verwendung auf einer höheren Abstraktionsebene: In fachspezifischen Zusammenhängen wird es als klassifizierende Bezeichnung verwendet. Im Fachbereich der Biologie ist Gruppe im Kontext systematischer Einordnungen für eine breite Kategorie typologisch ähnlicher oder gleichartiger Organismen oder Phänomene gebräuchlich (1779, 1816, 1866), z. B. in Verbindungen wie Gruppe der Säugetiere oder Gruppe der Sukkulenten (1875, 2009). Auch in der Mineralogie/Geologie dient Gruppe als klassifizierende Bezeichnung, hier für Gesteine und Fossilien (z. B. 1798a).3)

Auch in der heute üblichen Verwendung des Worts im Bereich des Sports kann Gruppe als klassifizierende Bezeichnung verstanden werden. Wenn es zum Beispiel heißt die Gruppen der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland stehen fest bezeichnet das Wort hier eine bestimmte, vorher eingeteilte Anzahl von Mannschaften, die bei einem Turnier in Qualifikationsspielen gegeneinander antreten (1963, 2023).

Wortfamilie: gruppieren und Gruppierung

Zur Wortfamilie gehören zahlreiche Komposita, in denen Gruppe als Bestimmungs- oder Grundwort vorkommt. Beispiele sind Gruppenbild, Gruppendruck, gruppenintern, Gruppenleiter, Gruppensieg, gruppenweise, Gruppenzugehörigkeit (s. Gruppe-DWDS) sowie Altersgruppe, Blutgruppe, Gehaltsgruppe, Interessengruppe, NebengruppeWGd Reisegruppe, RandgruppeWGd, Unternehmensgruppe, Zielgruppe (s. -gruppeDWDS).

Auch die seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebräuchlichen Wörter gruppieren und Gruppierung (1760, 1771c) gehören der Wortfamilie an: Gruppieren kann entweder als Entlehnung aus dem französischen Verb grouper oder als Ableitung von Gruppe (mit dem Suffix -ieren, vgl. Fleischer/Barz 2012, 431–433) beschrieben werden. Es wird transitiv (mehrere Personen gruppieren 1769a, etwas nach Ähnlichkeiten gruppieren 2000) und reflexiv (Pappeln, die sich hinter ihm gruppieren 1785, Menschen gruppieren sich 2004) gebraucht; im älteren Sprachgebrauch kommt das Verb gelegentlich auch intransitiv vor (1769b).

Die semantische Entwicklung der Wörter gruppieren und Gruppierung verläuft weitgehend parallel zu der des Substantivs Gruppe (vgl. ausführlich 1DWB unter gruppieren und gruppierung). Die ältesten Belege stammen aus dem Bereich der bildenden Kunst, wo gruppieren im Sinne von Figuren, Objekte nach künstlerischen Gesichtspunkten zu einer harmonischen Einheit anordnen zu verstehen ist (1769a, 1782). Alsbald wird das Verb in erweiterter Bedeutung auch allgemeinsprachlich ohne Bezug auf Kunstwerke verwendet: Im transitiven Gebrauch in der Lesart Lebewesen, Dinge räumlich zu einer Gruppe zusammenstellen, reflexiv in der Lesart sich zu einer Gruppe anordnen (1785, 1809, 1831). Gruppierung, eine Ableitung zum Verb gruppieren, begegnet in denselben Verwendungszusammenhängen. Zum einen beschreibt es den Vorgang des Gruppierens, also das Ordnen zu Gruppen (1771c), zum anderen – und dieser Gebrauch ist häufiger belegt – das Ergebnis, also den Zustand des Gruppiertseins (1787b, 1798b).

Seit dem 19. Jahrhundert werden die Bildungen auch ohne konkret-räumlichen Bezug verwendet: Wie auch bei dem Wort Gruppe steht nun eine innere Zusammengehörigkeit im Zentrum der jeweiligen Bedeutungen (1837, 1848b). In seiner reflexiven Verwendung erfährt das Verb im 19. Jahrhundert eine metonymische Verschiebung: In der Verbindung sich um etwas/jemanden gruppieren hat es die Bedeutung etwas bzw. jemanden zum Mittelpunkt einer Gruppe machen (1820, 1849a, 2011b). Fachspezifisch werden die Wörter im Bereich der Biologie oder Mineralogie bedeutungsverengend auf das Kategorisieren von Lebewesen oder Gesteinen bezogen. Gruppieren hat hier die Lesart aufgrund bestimmter gemeinsamer Merkmale in eine typologische Ordnung bringen (1821, 1891; Gruppierung: 1847b).

Der Gebrauch der Wörter in Bezug auf organisierte Gemeinschaften, insbesondere in politischen Zusammenhängen, lässt sich ebenfalls seit dem 19. Jahrhundert nachweisen. Gruppieren, hier in der Lesart sich (mit anderen) zu größeren Einheiten mit gemeinsamen Interessen, Aktivitäten, Zielen zusammenschließen (1849b, 1916; vgl. 2DFWB unter gruppieren 3). ist in diesem Kontext jedoch deutlich seltener anzutreffen als die Substantivbildung Gruppierung (1849b, 1897, 1993b). Diese bezieht sich auf organisierte Einheiten oder Organisationen mit bestimmten gemeinsamen (ideologischen) Einstellungen und Zielen und begegnet häufig als Bezeichnung von Untergruppen mit eigenständigen Interessen oder Ausrichtungen innerhalb einer übergeordneten Gemeinschaft, beispielsweise einer Partei oder Initiative (z. B. in den Verbindungen abgespaltene Gruppierung, innerparteiliche Gruppierung, 1995, 2001).

Anmerkungen

1) Im 20. Jahrhundert wird Gruppe in der seriellen Musik anders verstanden: Karlheinz Stockhausen entwickelt das Konzept der Gruppenkomposition, bei der statt einzelner Töne vorab festgelegte Tongruppen verwendet werden, die auf mathematischen Proportionen beruhen (vgl. z. B. Blumröder 1995, 198, 2DFWB unter Gruppe 1 b).

2) Der Textbeleg bezieht sich auf das Werk Capra Amaltea von Gian Lorenzo Bernini.

3) Innerhalb verschiedener Disziplinen, in der Chemie, Mathematik, Pharmazie oder Medizin, hat Gruppe jeweils unterschiedliche, fachspezifisch ausdifferenzierte Bedeutungen entwickelt (vgl. 2DFWB unter Gruppe 2 a). Insbesondere in den Sozialwissenschaften hat Gruppe seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert ein fachsprachlich präzisiertes Verständnis für soziale Gebilde erfahren (1887, 1890, 1931; vgl. z. B. 6Lexikon zur Soziologie, 292–297, Korte/Schäfers 2016, 154–172, 8Staatslexikon-online unter Gruppe).

Literatur

Bär 2017c Bär, Jochen A.: Dorthin und wieder zurück. Wörter in der Fremde. In: Der Sprachdienst 61/2 (2017), S. 61–92. (uni-vechta.de)

Blumröder 1995 Blumröder, Christoph von: Gruppe, Gruppenkomposition. In: Terminologie der Musik im 20. Jahrhundert. Hrsg. von Hans Heinrich Eggebrecht. Stuttgart 1995, S. 192–202.

2DFWB Deutsches Fremdwörterbuch. Begonnen von Hans Schulz, fortgeführt von Otto Basler. 2. Aufl., völlig neu erarbeitet im Institut für Deutsche Sprache von Gerhard Strauß u. a. Bd. 1 ff. Berlin/New York 1995 ff. (owid.de)

1DWB Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. Bd. 1–16. Leipzig 1854–1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. (woerterbuchnetz.de)

DWEE-online Deutsche Wortfeldetymologie im europäischen Kontext. Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. (saw-leipzig.de)

Fleischer/Barz 2012 Fleischer, Wolfgang/Irmhild Barz: Wortbildung der deutschen Gegenwartssprache. 4., völlig neu bearbeitete Aufl. unter Mitarbeit von Marianne Schröder. Berlin/Boston 2012.

Korte/Schäfers 2016 Korte, Hermann/Bernhard Schäfers (Hrsg.): Einführung in Hauptbegriffe der Soziologie. 9., überarbeitete und aktualisierte Aufl. Einführungskurs Soziologie 1. Wiesbaden 2016.

6Lexikon zur Soziologie Klimke, Daniela u. a. (Hrsg.): Lexikon zur Soziologie. 6., überarbeitete und erweiterte Aufl. Wiesbaden 2020.

3OED Oxford English Dictionary. The Definite Record of the English Language. Kontinuierlich erweiterte digitale Ausgabe auf der Grundlage von: The Oxford English Dictionary. Second Edition, prepared by J. A. Simpson and E. S. C. Weiner, Oxford 1989, Bd. 1–20. (oed.com)

Pfeifer Pfeifer, Wolfgang u. a.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache. (dwds.de)

8Staatslexikon-online Staatslexikon online. Recht – Wirtschaft – Gesellschaft. Hrsg. von der Görres-Gesellschaft und dem Verlag Herder. 8. Aufl. 2017. (staatslexikon-online.de)

Belegauswahl

Gruppo: vel Groppi: Werden in den Cadentiis vnd Clausulis formalibus gebraucht/ vnd müssen scherffer alß die Tremoli angeschlagen werden.

Praetorius, Michael: Syntagmatis Musici. Bd. 3. O. O. 1619, S. 236. (books.google.de)

[…]vnd an vnterschiedenen örtern herauffer vnd zu wege bringet/ die selbe repetieret vnd widerholet/ vnd in summa die Stimmen mit langen Gruppen, Trillen vnd Accenten zu rechter zeit gebraucht/ […]einflechte/ das er dem Concert eine Lieblikeit vnd geschmack gebe.

Praetorius, Michael: Syntagmatis Musici. Bd. 3. O. O. 1619, S. 147. (books.google.de)

Sein [Bernini, Gian Lorenzo] erst berühmtes Werk war ein Grupo von weissem Marmor/ da zwey Bacchantische Kindlein von einer nidergesessenen Geiß die Milch geniessen.

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2. Nürnberg 1675, S. 199. (deutschestextarchiv.de)

Darnach soll man seine Bilder vernünfftig eintheilen/ nicht zu dünn besäen; sondern/ wo das Hauptwerck hintrifft/ wol ins Gesicht bringen/ viel Figuren/ ja/ wol gantze Grupen oder Hauffen beysammen dahin stellen/ […]und iedwedes sein Amt also verrichten/ daß dahin auch das schönste Liecht gehalten/ und der beste Gewalt des Wercks gesehen werde.

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2. Nürnberg 1679, S. 20. (deutschestextarchiv.de)

Groupe wird in der Mahlerey eine Versammlung vielerhand Leiber nahe an einander genennet/ als etwan von Thieren oder Früchten; also ist der Laocoon eine zusammen gesetzte Groupe oder Groppo von drey schönen Figuren.

Marperger, Paul Jacob: Das in Natur- und Kunst-Sachen neu-eröffnete Kauffmanns-Magazin. Hamburg 1708, S. 561. (books.google.de)

§ 10 Groppo ist eine lauffende Figur, so sich überwaltzet, wie eine lauffende Kugel; […]daher sie auch den Nahmen hat: formiret im Schreiben einen halben Kreiß, und bestehet in vier geschwinden Noten, deren erste und dritte einerley, die andere und vierdte unterschiedene Stellen haben.

§ 11 Man nennet auch ein Groppo, wenn nach einem absteigenden und verlängerten sehr geschwinden Tremolo auff nachgesetzte Weise ein halber Circulus Remittens in eben derselben Clave gehangen wird: scheinet aber/ oder ist vielmehr eine Figura composita.

§ 12 Diese Groppi sollen noch schärffer angeschlagen werden, als die Tremoli.

Printz, Wolffgang Caspar: Compendium musicae signatoriae et modulatoriae vocalis […]. Dresden/Leipzig 1714, Bl. D 3 v. (books.google.de)

Diese schöne Caßcade aber ist nunmehro gantz von neuem vortrefflich hergestellet/ und auf der obristen Spitze mit einer Groupe/ […]und 2. grossen Riesen-Figuren/ die 17. Fuß hoch/ und den Zusammenfluß derer beyden Ströhme/ Seine und Marne/ vorstellen.

Kurtzgefaßter Historischer Nachrichten zum Behuf der Neuern Europäischen Begebenheiten 1 (1743), S. 679. (digitale-sammlungen.de)

Auf eben diesem Piedistal befindet sich ein Grund=Stein, an dessen Ecken 4. Sinnbilder zu sehen. welche den Sieg und die Fama vorstellen, und mit der Statue zu Pferd ein Gruppo oder Knoten formiret.

Nachtrag zu den wöchentlich-kurtzgefaßten Historischen Nachrichten der Neuern Europäischen Begebenheiten 1 (1739), S. 38. (digitale-sammlungen.de)

Steiget die vierte Note in die Hoͤhe, ſo iſt es ein Groppo aſcendente; ſteiget ſie aber abwerts, ſo iſt es ein Groppo deſcendente.

Trichter, Valentin: Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon. Leipzig 1742, S. 963. (deutschestextarchiv.de)

Man muß die Personen zusammensetzen, sie trennen oder zerstreuen, sie vereinzelen oder grupieren, und eine Reihe von Gemälden daraus machen, die alle von einer grossen und wahren Composition sind.

Diderot, Denis: Das Theater des Herrn Diderot: Aus dem Französischen. Zweyter Theil. Berlin 1760, S. 457. (books.google.de)

Gruppe, ist ein italiänisches Wort, und bedeutet einen Knotten. In der Bildhauer=Kunst benennt man zwey und mehr zusammengesetzte Figuren mit diesem Namen. In der Bau=Kunst tragen diesen namen etliche miteinander verbundene Säulen; und in der Mahlerey sind es verschiedene zusammengesetzte Figuren, Thiere, Bäume etc. welche in ihren hellen und schattigten Theilen ein Ganzes von Licht und Schatten ausmachen.

[Füssli, Johann Rudolf]: Allgemeines Künstler-Lexicon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Mahler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider […]. Zürich 1763, S. 11. (books.google.de)

Das vierte Buch von der Farbengebung hat zwey Abtheilungen. […] von der Beleuchtung der einfachen Gruppe und ganzer Partien in ihrer Verbindung: von den Mittelfarben überhaupt.

Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen 1, 1. 4. 1765, 39. Stück, S. 314. (digitale-sammlungen.de)

Der Balletmeister muß also die einzelnen Figuren, welche er wegen einer Handlung zusammensetzet, sich also von einander unterscheiden lassen, wie sich wieder jede Gruppe selbst von der andern unterscheiden muß.

Sind mehrere Gruppen zugleich angebracht; so müssen sie sich, wie in einer Malerey von einander absöndern, damit das Aug nicht in Unordnung gebracht werde.

Der Mann ohne Vorurtheil. Eine Wochenschrift 2 (1767), Nr. 12, S. 91. (digitale-sammlungen.de)

Kann der Kuͤnſtler z. E. Maler, ſeinem Werke Handlung geben; kann er mehrere Perſonen gruppiren, die gemeinſchaftlich eine poetiſche oder hiſtoriſche Situation vorſtellen, kaͤnntlich und ſchoͤn vorſtellen koͤnnen.

[Herder, Johann Gottfried von]: Kritische Wälder. Bd. 1: Erstes Wäldchen. [Riga] 1769, S. 131. (deutschestextarchiv.de)

[…]Denn sonst würde er von dem Bilde desselben nicht gänzlich, als von einer Sache, die sich von selbst verstehet, geschwiegen haben; noch weniger würde er sich geäußert haben, daß eine mit Blumen gekrönte Figur mit der Figur des Todes nicht wohl gruppieren möchte.

Lessing, Gotthold Ephraim: Werke. Bd. 6. Hrsg. von Herbert G. Göpfert, Karl Eibl u. a. München 1974 [1769], S. 476.

Gruppe. (Zeichnende Kuͤnſte.)

[…]Dieſes Wort iſt bis itzt nur in den zeichnenden Kuͤnſten aufgenommen, obgleich die Sache ſelbſt, die es ausdruͤkt, allen Kuͤnſten gemein iſt. Man verſteht nemlich dadurch die Zuſammenſtellung, oder Vereinigung mehrerer einzeler, zuſammengehoͤriger Gegenſtaͤnde, in eine einzige Maſſe, ſo daß die Gegenſtaͤnde, die man ſonſt einzeln als fuͤr ſich beſtehende Dinge wuͤrde geſehen oder bemerkt haben, durch dieſe Zuſammenſetzung als Theile eines groͤſſern Ganzen erſcheinen. Nicht jede Vereinigung der Theile in ein Ganzes iſt eine Gruppe, (der menſchliche Koͤrper iſt ein aus vielen vereinigten Theilen zuſammengeſetztes Ganzes, aber keine Gruppe) ſondern die, da jeder Theil ſchon fuͤr ſich etwas Ganzes ſeyn koͤnnte. Das Ganze iſt ein Syſtem, oder eine Maſſe von Theilen, deren keiner fuͤr ſich etwas Ganzes waͤre; die Gruppe iſt ein großes Ganzes aus kleinen Ganzen zuſammengeſetzt.

Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig 1771, S. 501. (deutschestextarchiv.de)

[…]Alles, was blos uͤberhaupt dienet ſeine Landſchaft zu charakteriſiren, wird in die Entfernung geſetzt: die mittlern Gruͤnde werden mit Sachen angefuͤllt, die das beſondere der Vorſtellung naͤher bezeichnen, ihre Haupttheile erſcheinen ſchon in einiger Deutlichkeit; die Hauptſachen aber, eine Gruppe von Figuren, die Handlung, die der Mahler in ſeiner Landſchaft vorſtellen will, wird auf den voderſten Grund ins Große gezeichnet.

Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig 1771, S. 454. (deutschestextarchiv.de)

Noch mehr Schwierigkeit aber macht die mahleriſche Zuſammenſetzung und Gruppirung der Figuren; denn da kann man ſich nicht ſo leicht, wie in der Mahlerey, verſchiedener und weit hinter einander liegender Gruͤnde bedienen.

Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste. Bd. 1. Leipzig 1771, S. 388. (deutschestextarchiv.de)

Die angeführte Beschreibung schickt sich also doch wohl auf alle Schönheiten und nicht etwa blos auf gewisse Gegenstände in einem Grupp, oder in einen Fortgange.

Riedel, Friedrich Just: Theorie der schönen Künste und Wissenschaften. Wien/Jena 1774, S. 34. (books.google.de)

Zuerſt fand er eine Gruppe von 4 Inſeln, beinahe in der Mitte des Oceans, die er Marqueſas nannte.

Forster, Georg: Johann Reinhold Forster’s […] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin 1778, o. S. (deutschestextarchiv.de)

Vor jeder Huͤtte ſabe man eine kleine Gruppe von Leuten, die ſich ins weiche Gras gelagert hatten oder mit kreuzweis uͤbereinandergeſchlagnen Beinen beyſammen ſaßen.

Forster, Georg: Johann Reinhold Forster’s […] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin 1778, S. 205. (deutschestextarchiv.de)

Um alſo unſrer Einſchraͤnkung zu Huͤlfe zu kommen, mußten wir die Geſchicklichkeit erhalten, die unendliche Menge von einzelnen Gegenſtaͤnden, die ſich uns nach und nach durch die Sinnen darſtellen, unter gewiſſe Klaſſen und gleichſam in große Gruppen zu bringen […], wir mußten ein Mittel haben, aus unſern Empfindungen, die fuͤr ſich abgeſonderte und immer neue Ganze ausmachten, einen gewiſſen Theil herauszuziehen, der der Seele zuruͤckbliebe, wenn die Empfindung ſelbſt ſchon lange vergeſſen waͤre.

Garve, Christian: Sammlung einiger Abhandlungen. Leipzig 1779, S. 48. (deutschestextarchiv.de)

Baumgruppe.

Mit der Gruppe faͤngt die Natur die Verbindung der Baͤume an. Sie kann bald mehr, bald weniger zuſammengeſetzt ſeyn, von zwey bis etlichen dreyßig Baͤumen; uͤber dieſe Anzahl ſcheint die Gruppe nicht hinaus ſteigen zu duͤrfen, ohne in den Charakter des Hains uͤberzugehen.

Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig 1780, S. 33. (deutschestextarchiv.de)

Gegenuͤber ſtehen die angenehmſten Gruppen von Lorbeern und andern immer gruͤnenden Baͤumen, und haͤngen damit zuſammen.

Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 3. Leipzig 1780, S. 133. (deutschestextarchiv.de)

Gruppiren, Fr. Grouper, (Bildhauer, Maler) mehrere Figuren zu einem Ganzen zusammen stellen, um eine gemeinschaftliche Handlung vorzustellen. Daher sagt man dieser Künstler weiß seine Figuren schön zusammen zu gruppiren.

Jacobsson, Johann Karl Gottfried: Technologisches Wörterbuch […]. Bd. 2. Berlin/Stettin 1782, S. 169. (digitale-sammlungen.de)

Du wirſt in jeder Gruppe von Geſelſchaft zwo Hauptfiguren finden, das artige Frauenzimmer und den artigen Herrn, die ſchlechterdings, in Anſehung des Wizes, der Sprache, der Mode, des Geſchmaks, derſelben Geſelſchaft Geſeze vorſchreiben.

Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 2. Hamburg 1783, S. 48. (deutschestextarchiv.de)

Auf dem Markusplatz sieht man in der Karnevalszeit die sonderbarsten Gruppen mit einander vereinigt– Wahrsager und Wahrsagerinnen, die in einem grotesken Anzuge dem stalinenden Pöbel sein Geld ablügen, Marionettenspieler, Sänger und Sängerinnen, Marktschreyer, Seiltänzer, und Kapuziner die mitten unter diesem schrecklichen Tumulte für die Sünden des Karnavals beten.

Hammerdörfer, Karl/Christian Traugott Kosche: Europa. Ein geographisch-historisches Lesebuch zum Nutzen der Jugend und ihrer Erzieher. Bd 1: West- und Süd-Europa. Leipzig 1784, S. 845. [DWDS] (gei.de)

ein weißer Anſtrich hebt ſein Anſehen [Tempel] gegen die hohen italiaͤniſchen Pappeln, die ſich hinter ihm gruppiren, auch einzeln umher ſtehen, und ſeine Anſicht nicht wenig veredeln helfen.

Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 5. Leipzig 1785, S. 324. (deutschestextarchiv.de)

Tote Gruppen sind wir, wenn wir hassen,
Götter, wenn wir liebend uns umfassen,
lechzen nach dem süßen Fesselzwang.

Schiller, Friedrich: Sämtliche Werke. Bd. 5. 3. Aufl. München 1962 [1786], S. 353.

[…]Bei der Behandlung des Textes iſt grundſätzlich zu unterſcheiden, ob ihm der Originalbrief, eine Kopie (bzw. ein Konzept) oder ein Druck (bzw. eine Abſchrift von fremder Hand) zugrunde liegt. Um dieſe drei Gruppen auch für den Leſer deutlich auseinanderzuhalten, werden alle Kopien und Konzepte am Kopfende links als ſolche bezeichnet, alle Briefe, die auf Drucken beruhen, mit einem Stern vor der Überſchrift verſehen.

Jean Paul: Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3. Bd. 1: Briefe 1780–1793. Hrsg. von Eduard Berend. Berlin 1956 [1787], S. XV. (deutschestextarchiv.de)

Die Figuren ſtehen jede am rechten Orte, die mahleriſche Gruppirung, die Linien und Luftperſpektiv ſind gut angedeutet.

Ramdohr, Friedrich Wilhelm Basilius von: Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst. Bd. 3. Leipzig 1787, S. 240. (deutschestextarchiv.de)

Auf einem eingeschlossenen grünen Platze in dem Schatten einer herrlichen Gruppe mannigfaltiger Bäume saß sie und bezauberte beym ersten Anblick aufs neue die Augen, das Ohr und das Herz des Weibes.

Goethe, Johann Wolfgang von: Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten. In: Die Horen 4 (1795), S. 126. (m.wikisource.org)

Dafuͤr ſah er aber auch auf der andern Seite in angenehmen Naͤchten das Vieh in ſchoͤnen Gruppen in den Feldern weiden, ich meine das republikaniſche, naͤmlich Hirſchen und Sauen.

Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Zweites Heftlein. Berlin 1795, S. 46. (deutschestextarchiv.de)

die Fenſter des großen Saales und der große Balkon ſind offen, und vor demſelben ſtehen bunte Gruppen von Herren und Damen, und bilden eine glaͤnzende und reitzende Gallerie.

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1. H. 2. Berlin 1795, S. 134. (deutschestextarchiv.de)

ſtillſchweigend nahm er eine Kohle, ging an die Wand, und zeichnete ſchnell aus dem Kopf die ganze Gruppe vom Laokoon den Umriſſen nach ſo treu und richtig hin, daß man ſie vor Augen zu ſehen glaubte.

Wackenroder, Wilhelm Heinrich/Ludwig Tieck: Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders. Berlin 1797, S. 215. (deutschestextarchiv.de)

Die Mineralogen kennen die ſchoͤnen Gruppen von Bergkryſtall oder Kalkſpath, die blos auf einer Seite mit Kieß oder Bleyglanz uͤberzogen ſind.

Humboldt, Alexander von: Abhandlung über die dreyfache Verbindung aus Phosphor, Stickstoff und Sauerstoff, […]. In: Allgemeines Journal der Chemie 1 (1798), S. 573–589, hier S. 574. (deutschestextarchiv.de)

Die alten Vasen geben uns hundert Beyspiele einer solchen anmuthigen Gruppirung, und es würde vielleicht möglich seyn, stufenweise von der ruhigsten Vasengruppe bis zu der höchst bewegten des Laokoons, die schönsten Beyspiele einer symmetrisch künstlichen, den Augen gefälligen Zusammensetzung, darzulegen.

Goethe, Johann Wolfgang von: Ueber Lakoon. In: Ders. (Hrsg.): Propyläen. Eine periodische Schrifft. Bd. 1. Erstes Stück. Tübingen 1798, S. 1–19, hier S. 5. (google.de)

zur Rechten sieht man Hirten mit Vieh bey einem Grupp schöner Bäume.

Journal für Litteratur und Kunst 1 (1805), S. 59. (books.google.de)

Wir müssen sie jetzt noch als Gesellschaft, als Gruppe von Charakteren, in ihrer Verbindung, in ihrer Gegeneinanderstellung, betrachten.

Engel, Johann Jakob: Theorie der Dichtungsarten. In: Ders.: Schriften. Bd. 11: Poetik. Berlin 1806, S. 361. (deutschestextarchiv.de)

[…]Dort hatten ſich, auf des Hauptmanns Veranlaſſung, die Bewohner vor ihren Haͤuſern verſammelt; ſie ſtanden nicht in Reihen, ſondern Familienweiſe natuͤrlich gruppirt, theils wie es der Abend forderte beſchaͤftigt, theils auf neuen Baͤnken ausruhend.

Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 1. Tübingen 1809, S. 163. (deutschestextarchiv.de)

Die meiſten amerikaniſchen Sprachen, jene ſelbſt, deren Gruppen untereinander alſo abweichen, […]wie die Mundarten von deutſcher, celtiſcher und ſlaviſcher Abkunft, bieten eine gewiſſe Uebereinſtimmung im Ganzen ihrer Organiſation dar […], die, wo nicht auf einen gemeinſamen Urſprung, doch wenigſtens auf eine ſehr große Analogie der intellectuellen Anlagen der amerikaniſchen Völker von Grönland bis zum Magellanslande hindeutet.

Humboldt, Alexander: Alexander von Humboldts Ansichten über Amerika, und dessen eingeborne Völkerstämme. In: Morgenblatt für gebildete Stände 29 (1814), S. 118. (unibe.ch)

Wenn man […]sich hierin auf die Länder beschränkt, deren Pflanzenarten genau gekannt sind, und die ganze Anzahl in die Gruppen der Spelzblüthigen, der Hülsentragenden, der Zweilippigen, der Zusammengesetzten (Glumaceae, Leguminosae, Labiatae, Compositae) u. s. f. eintheilt, so findet man Zahlenverhältnisse, welche sehr regelmäsige Reihen bilden.

Humboldt, Alexander von: Ueber die Gesetze, welche man in der Verteilung der Pflanzenformen beobachtet. In: Journal für Chemie und Physik18/2 (1816), S. 129–145, hier S. 132. (deutschestextarchiv.de)

während meine Mädchen sich in lieblichen Stellungen schwebend und tanzend um ihn gruppirten, wand ich ihm das Siegeszeichen in die Locken.

Pichler, Caroline: Agathokles. Zweyter Theil. In: Dies.: Sämmtliche Werke. 4. Bd. Neue verbesserte Aufl. Wien 1820, S. 81. (digitale-sammlungen.de)

die Geſetze der Natur koͤnnen ſich alſo nicht deutlich zeigen, wenn man die Phaͤnomene nach willkuͤhrlichen Abtheilungen gruppirt.

[…]

Wenn man die Pflanzen nach natuͤrlichen Familien gruppirt ſtudiert, ohne auf ihre geographiſche Vertheilung Ruͤckſicht zu nehmen, ſo wird man die Frage aufwerfen: Welches ſind die Typen der Organiſation, nach welchen die meiſten Gattungen gebildet worden ſind?

Humboldt, Alexander: Neue Untersuchungen über die Gesetze, welche man in der Vertheilung der Pflanzenformen bemerkt. In: Isis 11 (1821), Sp. 1033–1047, hier Sp. 1035. (unibe.ch)

Ein Bach mit Grotte und Waſſerfall durchſtrömt den feinen Sammtraſen, auf dem ſich ſeltne Prachtpflanzen und Blumenbeete aller Formen und Farben lieblich gruppiren.

Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart 1831, S. 96. (deutschestextarchiv.de)

Nun aber hatte man ein wahres Friedensbild vor Augen. […]Der blinde Knabe nämlich ſaß, gedankenvoll in ſich gebückt, vor der offnen Taſtatur, Agnes, leicht eingeſchlafen, auf dem Boden neben ihm, den Kopf an ſein Knie gelehnt, ein Notenblatt auf ihrem Schooſe. Die Abendſonne brach durch die beſtäubten Fenſterſcheiben und übergoß die ruhende Gruppe mit goldenem Licht.

Mörike, Eduard: Maler Nolten. Novelle in zwei Theilen. Bd. 2. Stuttgart 1832, S. 620. (deutschestextarchiv.de)

Jedesmal wenn wir einer Gruppe von Gedanken Zuſammenhang abgewinnen, haben wir eine genialiſche — heißt ſchöpferiſche — Handlung verrichtet.

Varnhagen von Ense, Rahel: Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. Bd. 3. Hrsg. von Karl Varnhagen von Ense. Berlin 1834, S. 242. (deutschestextarchiv.de)

So findet man bei […]den Wursthändlern die schönsten Wurstguirlanden und Schinkenarabesken, bei den Obstverkäufern die köstlichsten Südfrüchte in malerische Gruppen vertheilt, und auf den verschiedenen Markten Fische, Geflügel, Wild etc. zu den schönsten Thiergemälden geordnet.

Cannabich, Johann Günther Friedrich: Hülfsbuch beim Unterrichte in der Geographie. Bd. 1. Eisleben 1835, S. 308. [DWDS] (gei.de)

er […]war damals witzig, und ohne just einen Hauptgedanken zu haben, eine Synthese, konnte er seine Einfälle sehr pfiffig kombiniren und gruppiren, daß es manchmal aussah, als habe er keine losen Streckverse, sondern ein Buch geschrieben.

Heine, Heinrich: Ueber den Denunzianten. Eine Vorrede zum dritten Theile des Salons. Hamburg 1837, S. 27. (deutschestextarchiv.de)

[…]Dieß fuͤhrt auf die Theorie der Woͤrterbuͤcher. Ein Woͤrterbuch ſoll den ganzen Sprachſchaz, die einzelnen Elemente deſſelben und deren Werth zur Darſtellung bringen. Es giebt nun zwei verſchiedene Arten der Abfaſſung eines Woͤrterbuches, die alphabetiſche und die etymologiſche. Bei der etymologiſchen Art liegt die Idee zum Grunde, die einzelnen Elemente nicht in ihrer Einzelheit, ſondern in Gruppen zu ſammeln in Beziehung auf die Sprachgeſeze der Ableitung. […] — Die Aufgabe des Lexikographen iſt die Einheit der Bedeutungen eines Wortes in ſeinem mannigfaltigen Vorkommen aufzufinden und gruppenweiſe Ähnliches und Unaͤhnliches zuſammenzuſtellen. Bei dieſen Gruppirungen muß das Verfahren der Entgegenſezung mit dem des Übergehns in einander verbunden werden, wie bei jeder richtigen Naturproduktanſchauung.

Schleiermacher, Friedrich: Hermeneutik und Kritik mit besonderer Beziehung auf das Neue Testament. Berlin 1838, S. 49. (deutschestextarchiv.de)

Bei einem Schützenanlauf können die einzelnen Mannschaften und Gruppen entweder geradeaus vorlaufen, […]so daß sie in einer lockeren Linie an den Feind kommen, oder der Führer bestimmt ihnen einen oder mehrere Punkte der feindlichen Stellung […], auf welche hin sie sich in der Vorwärtsbewegung zusammen ziehen sollen.

Exerzir-Reglement für die Infanterie der Königlich Preußischen Armee vom 25. Februar 1847. Neuabdruck unter Berücksichtigung der bis zum 1. März 1876 ergangenen Abänderungen. Berlin 1876, S. 142. (digitale-sammlungen.de)

[…]Die Gliederung der Menſchheit iſt nur eine Gliederung in Abarten, die man mit dem, freilich etwas unbeſtimmten Worte Racen bezeichnet. Wie in dem Gewächsreiche, in der Naturgeſchichte der Vögel und Fiſche die Gruppirung in viele kleine Familien ſicherer als die in wenige, große Maſſen umfaſſende Abtheilungen iſt, ſo ſcheint mir auch, bei der Beſtimmung der Racen, die Aufſtellung kleinerer Völkerfamilien vorzuziehen.

Humboldt, Alexander: Die Einheit des Menschengeschlechts [1847]. In: Hermann Kletke (Hrsg.): Das Alterthum in seinen Hauptmomenten dargestellt. Eine Reihe historischer Aufsätze, Breslau 1852, S. 16–21, hier S. S. 19. (unibe.ch)

politische Gruppen standen in allen Straßen und nächst der Universität, der Werbungsstelle, wo die ungarische Dreifahne wehte, sah es aus, als ob Wien sich zum Feldzug wider Jellachich wollte anwerben lassen.

Neue Rheinische Zeitung, 15. September 1848, Nr. 103, S. [2]. (deutschestextarchiv.de)

Wir haben es gesagt: die Präsidentenwahl ist das Gruppiren der Parteien unter Einem Namen, das Aneinanderreihen von Gleichgesinnten und Gesinnungslosen unter Einer Parole.

Neue Rheinische Zeitung, 13. Dezember 1848, Nr. 167, S. [3]. (deutschestextarchiv.de)

Keineswegs undankbar, aber klar und hell schauend hat das Volk sich von ihm abgewandt, um sich in Masse um einen Namen zu gruppiren, der ihm als das Symbol der Ordnung und der Macht im Gedächtnisse geblieben ist.

Neue Rheinische Zeitung, 17. April 1849, Nr. 274, S. [2]. (deutschestextarchiv.de)

Die Wahllisten sind geschlossen, und die Bewegung hat bereits begonnen. Die Franzosen fangen an, sich auf’s Neue zu gruppiren; und diese Gruppirungen sind eine förmliche Desorganisation des organisirten Staates.

Neue Rheinische Zeitung, 13. April 1849, Nr. 271, S. [3]. (deutschestextarchiv.de)

Die Systeme der Organismen, deren Construction gewöhnlich als die Hauptaufgabe der sogenannten Systematik hingestellt wird, […]und welche einen so grossen Bestandtheil der zoologischen und botanischen Literatur ausmachen, führen uns die verschiedenen Formen der Organismen in einer übersichtlich geordneten Reihenfolge vor, indem sie dieselben specificiren oder classificiren, indem sie nach dem grösseren oder geringeren Grade der Verwandtschaft, d. h. der Formähnlichkeit, die verwandten oder ähnlichen Formen in kleinere und grössere Gruppen ordnen.

Haeckel, Ernst: Generelle Morphologie der Organismen. Bd. 1: Allgemeine Anatomie der Organismen. Berlin 1866, S. 37. (deutschestextarchiv.de)

Die Möbel ordne man in gewisse Gruppen und vertheile sie im Raum, daß sie Sammelpunkte zum Gespräche bilden, daß nicht die eine Seite des Zimmers leer, die andere überfüllt erscheine.

Die Grenzboten 32/1 (1873), S. 344. (deutschestextarchiv.de)

Es bedarf keiner vorausgehenden philoſophiſchen Betrachtung, keiner abſichtlichen Claſſifikation des Pflanzenreichs, um dieſe Gruppen als ſolche wahrzunehmen; ſie bieten ſich dem unbefangenen Auge ganz ebenſo von ſelbſt dar, wie die Gruppen der Säugethiere, Vögel, Reptilien, Fiſche, Würmer im Thierreich […]Die objektiv vorhandene Aehnlichkeit der in ſolche Gruppen zuſammengehörigen Organismen macht ſich ſubjektiv ganz unwillkürlich durch Ideenaſſociation geltend und erſt wenn dieſer ganz unwillkürliche pſychiſche Akt ſich vollzogen hat, der an und für ſich keine Anſtrengung des Verſtandes verlangt, tritt dann das Bedürfniß hervor, die Erſcheinung klarer aufzufaſſen; damit aber beginnt die abſichtliche ſyſtematiſche Forſchung.

Sachs, Julius: Geschichte der Botanik vom 16. Jahrhundert bis 1860. München 1875, S. 5. (deutschestextarchiv.de)

Gruppe is in der deutschen Armee die Bezeichnung für die kleinste Unterabtheilung einer Schützenlinie. Jeder Zug zerfällt je nach seiner Stärke in mehr oder weniger Gruppen von 8–12 Mann, deren jede von einem Unteroffizier geführt wird. […]Die G. soll unter allen Umständen ein Ganzes bilden und stets in der Hand ihres Führers bleiben.

Militär-Handlexikon. Hrsg. von August Niemann. II. Ausgabe mit Supplement. Stuttgart 1881, S. 408. (google.de)

Die dem Londoner School Board untergebenen Schulen sind in Gruppen eingeteilt, von denen jede unter der Kontrole eines Komitees von Schulvorstehern — school managers — steht.

Die Grenzboten 43/4 (1884), S. 150. (deutschestextarchiv.de)

[…]Aber nicht um Gattungen und Arten, also nicht in Bezug auf Menschen um Race, Volk, Stamm, als biologische Einheiten soll die gegenwärtige Betrachtung sich bewegen; sondern der sociologische Sinn, in welchem die menschlichen Gruppen als lebendige oder hingegen als blosse Artefacte gedacht werden, hat Gegenbild und Analogie in der Theorie des individualen Willens.

Tönnies, Ferdinand: Gemeinschaft und Gesellschaft. Berlin 1887, S. 8. (deutschestextarchiv.de)

Wenn es also die Aufgabe der Sociologie ist, die Formen des Zusammenseins von Menschen zu beschreiben und die Regeln zu finden, nach denen das Individuum, insofern es Mitglied einer Gruppe ist, und die Gruppen untereinander sich verhalten, so hat die Kompliziertheit dieser Objekte eine Folge für unsere Wissenschaft, die sie in einer erkenntnistheoretischen Beziehung, der ich eine ausführliche Begründung widmen muſs, neben die Metaphysik und die Psychologie stellt.

Simmel, Georg: Über sociale Differenzierung. Leipzig 1890, S. 4. (deutschestextarchiv.de)

Aus diesen Gattungen hat man etwa 300 Familien gemacht und diese wieder in Ordnungen und Klassen gruppiert.

Weidemann, D. (Hrsg.): Dr. Kühners Neuer thüringischer Kinderfreund. Ein Lese- und Lehrbuch für Schulen. Bd. 3. 6. Aufl. Hildburghausen 1891, S. 244. [DWDS] (gei.de)

In ihrem Auftreten in Konstantinopel und Athen zeigte sich die neue politische Gruppirung zum erstenmale vor der Öffentlichkeit. […]Ohne daß eine Zurücksetzung der drei andern Mächte vorkam, bot sich doch vielfach das äußere Bild des frühern Dreikaiserbündnisses.

Die Grenzboten 56/3 (1897), S. 590. (deutschestextarchiv.de)

Wenn ich von Bündniſſen rede, ſo meine ich damit keine Schutz- und Trutzbündniſſe, denn der Frieden iſt noch nicht bedroht; aber alle die Nuancen von Möglichkeit, Wahrſcheinlichkeit oder Abſicht, für den Fall eines Krieges dieſes oder jenes Bündniß ſchließen, zu dieſer oder jener Gruppe gehören zu können, bleiben doch die Baſis des Einfluſſes, den ein Staat heut zu Tage in Friedenszeiten üben kann.

Bismarck, Otto von: Gedanken und Erinnerungen. Bd. 1. Stuttgart 1898, S. 158. (deutschestextarchiv.de)

Die Ausgaben teilt man in 3 Gruppen, nämlich in Ausgaben für Material und Löhne, in Ausgaben für die Geschäftsunkosten und in Ausgaben für den Haushalt, denn beim Kostenberechnen muß man wissen, wie groß die Ausgaben für die einzelnen Gruppen sind.

Lese-, Lehr- und Hilfsbuch für Gewerbeschulen. Unter Anregung des Gewerbeschulinspektors Martens bearbeitet und hrsg. von einer Kommission Schweriner Grundschullehrer. 2. Aufl. Schwerin 1905, S. 386. [DWDS] (gei.de)

Die Häuser standen in freundlichen harmonischen Gruppen da. Jedes war von einem großen, freien Raum umgeben, in dem später ein Garten angelegt werden sollte.

Verne, Jules: Die Schiffbrüchigen des „Jonathan“. Bekannte und unbekannte Welten. Bd. 95–97. Wien/Leipzig 1910 [1909], S. 259.

Für den inneren Dienst werden die Polizeitruppen in Korporalschaften unter Führung von farbigen Unteroffizieren oder Gefreiten, zum äußeren Dienst in Züge, Halbzüge und Gruppen eingeteilt.

Trierenberg, Georg: Togo, die Aufrichtung der deutschen Schutzherrschaft und die Erschließung des Landes. Berlin 1914, S. 74. [DWDS]

Unsere Beziehungen zu Japan bekamen einen starken Stoß, als wir 1895 an der Seite von Frankreich und Rußland, mit denen wir uns ad hoc zu einem ostasiatischen Dreibund gruppiert hatten, das siegreiche Japan nötigten, seine Forderungen gegenüber dem besiegten China zurückzuschrauben.

Bülow, Bernhard von: Deutsche Politik. Berlin 1916, S. 52. (archive.org)

Leider sind wir Kommunisten als kommunistische Gruppe in Deutschland nicht stark genug, um diese Entwicklung in der Verschiebung der Machtverhältnisse zwischen Bourgeosie und Proletariat in Deutschland zu verhindern.

Verhandlungen des Reichstages. III. Wahlperiode 1924. Bd. 393. Stenographische Berichte. Berlin 1927, S. 11230. [DWDS] (digitale-sammlungen.de)

Im folgenden untersuchen wir zunächst die beiden oben angegebenen Grundeigenschaften der Gruppe, ihr Eigenleben sowie ihre Einheit, die wir als Gruppenbewußtsein bezeichnen.

Vierkandt, Alfred: Gruppe. In: Ders. (Hrsg.): Handwörterbuch der Soziologie. Stuttgart 1931, S. 239–253, hier S. 240.

Er gehört zur „Gruppe 47“, einer Gruppe junger Schriftsteller in der Bundesrepublik, die sich 1947 zum erstenmal zusammenfanden […]und Bücher schreiben wollten, „denen nicht ausgewichen werden kann, für Leser, die wissen, daß Literatur nicht etwas ist, auf das man sich in der Freizeit zum Zwecke innerer Schönheitspflege zurückzieht“.

Berliner Zeitung, 18. 6. 1955. [DWDS]

Auf diesem Wege schritt er fort, indem er sich 1928 mit anderen jungen Musikern zu der Gruppe Modern Magyar Muzsikusok verband.

Weissmann, John S./Friedrich Blume: Kadosa. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Berlin 2001 [1958], S. 39762. [DWDS]

Außerdem war es damals möglich, den Leistungsnachweis in Gruppe 4 durch entsprechende Qualifikationen im Fechten, (Lawn-) Tennis, Ringen (griech.römisch. Stil), Eis- und Landhockey und Golf (!) zu erbringen, während in Gruppe 5 auch besondere Leistungen im Fußball (u. a. der Einsatz „bei einem Kronprinzenpokalspiel“ oder „bei einem internationalen Spiel des Deutschen Fußballbundes“) anerkannt wurde.

Die Zeit, 27. 9. 1963. [DWDS]

Ja, selbst die Beatles, die in der Pop-Kategorie gewannen, erhielten weniger Stimmen als irgendein anderer Musiker oder Sänger, irgendeine andere Band oder Gruppe auf einem Spitzenplatz in den anderen Instrumental- oder Ensemble-Kategorien.

Die Zeit, 21. 3. 1969. [DWDS]

Zur „doctrina“ gehören Verzierungen und Koloraturen wie […]der „accentus“ (Vor- und Nachschlag, Schleifer), die verschiedenen Trillerarten wie „Tremolo“ (Triller von der Hauptnote),Gruppo“ (Kadenztriller von der Wechselnote und mit doppeltem Nachschlag) und „Trillo“ (Bebung).

Basler Jahrbuch für historische Musikpraxis 7/2 (1983), S. 249. (e-periodica.ch)

Die eigentlichen Träger der Revolution, zu denen die Gruppe Bündnis 90 ebenso gehört wie die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in der ehemaligen DDR […], (Beifall bei der SPD) haben nach unserer Auffassung einen Anspruch darauf, in diesem Bundestag gebührend zu Wort zu kommen und das politische Leben in der Bundesrepublik Deutschland mitzugestalten.

Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll Nr. 12/1 vom 20. 12. 1990, S. 12. [DWDS] (bundestag.de)

Nach einer guten Stunde zog eine Gruppe von Demonstranten zur neuen Boerse.

Neue Zürcher Zeitung, 13. 1. 1993. [DWDS]

Da das Mordopfer in linken Gruppierungen aktiv war, gilt es auch als möglich, daß der Mordanschlag von Rechtsextremisten verübt worden ist.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. 1. 1993. [DWDS]

Das Mitglied der terroristischen Gruppe Rote Armee Fraktion (RAF), ist schon mehr als zwölf Jahre im Gefängnis.

Berliner Zeitung, 26. 5. 1994. [DWDS]

Die vom rechten Flügel der SPD abgespaltene Gruppierung schaffte den Sprung ins Landesparlament praktisch aus dem Stand.

Berliner Zeitung, 15. 5. 1995. [DWDS]

Für Musik sorgen die Gruppen „Rock 59“, „American Express“, „Figurowski“, „Leporello“ und die „Mr. Wiggly Band“.

Berliner Zeitung, 3. 7. 1998. [DWDS]

Am Samstag abend war ein Antrag einer pazifistischen Gruppe gescheitert, der sich gegen Kampfeinsätze der Bundeswehr ohne Mandat der Vereinten Nationen gerichtet hatte.

Berliner Zeitung, 8. 3. 1999. [DWDS]

Er bat zehn Personen unterschiedlichster Religionszugehörigkeit, 66 verschiedene spirituelle Aphorismen nach Ähnlichkeiten zu gruppieren.

Die Zeit, 9. 3. 2000. [DWDS]

1995 hatte eine innerparteiliche Gruppierung um den früheren Generalbundesanwalt Alexander von Stahl versucht, die Partei zu majorisieren.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. 11. 2001. [DWDS]

Wer eine Kamera hat, kann erleben, dass sich die Menschen gruppieren und die Daumen hoch strecken.

Der Tagesspiegel, 30. 12. 2004. [DWDS]

Die Gruppe ist eine taktische Einheit […], deren Mannschaft aus einem Gruppenführer und acht weiteren Einsatzkräften besteht (1/8/9). Die Mannschaft einer Gruppe gliedert sich in Gruppenführer, Maschinist, Melder, Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp.

Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 3. Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz. Für den Dienstgebrauch der Feuerwehren hrsg. von der Hessischen Landesfeuerwehrschule. Stand Februar 2008, S. 40. (hessen.de)

Agave und Aloe Vera sind die bekanntesten, und eine kleine, aber berühmte Gruppe der Sukkulenten bilden die Kakteen.

Süddeutsche Zeitung Magazin (online), 2. 4. 2009. (sueddeutsche.de)

Die Dortmunder Gruppe 61 hat in den 1960er Jahren den Literaturbegriff verändert, er sollte nicht mehr Ausdruck einer intellektuellen Elite sein, sondern Ausdruck von Menschlichkeit, Solidarität und Gegenwart.

N. N.: 50. Geburtstag der Gruppe 61. In: Duftender Doppelpunkt. Infos aus Literatur und Wissenschaft, 24. 2. 2011. [DWDS] (literaturblog-duftender-doppelpunkt.at)

Die Basis schließt zu Künast auf, gruppiert sich um sie und trägt gemeinsam mit ihr die politischen Inhalte nach vorne.

Der Tagesspiegel, 13. 2. 2011. [DWDS]

Die Gruppen der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland stehen fest. In Vorrundengruppe A trifft Gastgeber Deutschland auf Schottland, Ungarn und die Schweiz.

Der Spiegel (online), 3. 12. 2023. (spiegel.de)

Gruppe, Teilabschnitt

Bei Heer und Luftwaffe besteht eine Gruppe aus circa vier bis 15 Soldatinnen oder Soldaten und wird von einem Gruppenführer oder einer Gruppenführerin geleitet. So bildet beispielsweise die vierköpfige Panzerbesatzung eine Gruppe. Die meisten Ausbildungen in der Grundausbildung sind ebenfalls gruppenweise organisiert. Die Marine spricht nicht von einer Gruppe, sondern von Teilabschnitt.

Die militärischen Einheiten der Bundeswehr. In: bmvg.de (Bundesministerium der Verteidigung). (bundeswehr.de)

Als Gruppe wird bei geschlossenen Einheiten der Polizei eine meist 10 bis 15 Mann starke Teileinheit, z. B. innerhalb eines Zuges, bezeichnet.

Einsatzhundertschaft. In: Wikipedia: Die freie Enzyklopädie. 11. 1. 2024. [DWDS] (wikipedia.org)